BIOS-3
BIOS-3 (in kyrillischer Schrift БИОС-3) war ein Versuchsprojekt eines geschlossenen Ökosystems, das vom Institut für Biophysik in Krasnojarsk – Sibirien – im Auftrag der sowjetischen Regierung betrieben wurde.
Ziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zweck von BIOS-3 war die Erforschung eines abgeschlossenen Ökosystems. Die sowjetische Regierung wollte damit einen Weg finden, Menschen außerhalb der Erde für unbestimmte Zeit überleben zu lassen. Es gab zwei Vorgängerprojekte, BIOS-1 (1965) und BIOS-2 (1968).
Der Bau von BIOS-3 dauerte von 1965 bis 1972. Das fertige Gebäude umfasste ein Volumen von etwa 315 Kubikmetern und war für maximal drei Personen ausgelegt.
Um den Sauerstoffgehalt der Luft beizubehalten und das Kohlendioxid abzufiltern, wurden Chlorella-Algen benutzt. Um den Sauerstoff herzustellen, den ein Mensch zum Atmen braucht, wurden acht Quadratmeter an Chlorella-Algen gebraucht, wenn zusätzliche Filter installiert waren.
Insgesamt wurden zehn Experimente mit jeweils ein bis drei Menschen durchgeführt. Beim längsten Experiment lebten drei Personen 180 Tage in BIOS-2 von den im System wachsenden Pflanzen. Obwohl das System vom Grundsatz her funktionierte, zeigten sich negative Effekte, die auf eine Wechselwirkung zwischen Algen und den höheren Pflanzen zurückgeführt wurden. Durch diese wurden einige der als Nahrungsmittel vorgesehenen Pflanzen abgetötet.
Bis 1984 wurden immer wieder neue Versuchsreihen gestartet. Die Anlagen stehen (Stand 2004) noch immer für Experimente offen.
Vergleich zu Biosphäre 2
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Vergleich zum 1991 in den USA realisierten, mit 204.000 Kubikmetern umbautem Raum viel größeren Projekt Biosphäre 2 waren die sowjetischen Versuche eher auf Praxistauglichkeit im Hinblick auf Weltraum-Langstreckenflüge ausgerichtet. So wurde versucht, auf möglichst kleinem Raum ein weitestgehend autarkes System zu entwickeln, während Biosphäre 2 mit seiner reichhaltigen Pflanzen- und Tierwelt in einem deutlich größeren Baukörper eher als Nachbildung einer umfassenden Umwelt gesehen werden kann.