Bachs h-Moll-Messe bei den Salzburger Festspielen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Kollegienkirche zu Salzburg

Bachs Hohe Messe in h-Moll bei den Salzburger Festspielen listet die Aufführungen der Hohen Messe in h-Moll für Soli, Chor, Orchester und Orgel (BWV 232) von Johann Sebastian Bach bei den Salzburger Festspielen. Das Werk wird dort regelmäßig in exzeptionellen Konzerten von namhaften Klangkörpern, Chören, Dirigenten und Solisten dargeboten.

Die Aufführungsort wechseln, genutzt werden die klassischen Spielstätten der Salzburger Festspiele.

Bachs Werk wurde in Salzburg bislang dreimal von klassischen Symphonieorchestern interpretiert, den Wiener und den Berliner Philharmonikern, sowie dreimal von Originalklang-Ensembles. Die Interpretationen waren auch betreffend Besetzung, Tempi und Intonation höchst unterschiedlich. Der große und erhabene Stil Karajans oder Mutis kontrastiert heftig mit der intimen und zügigen Darbietung des tschechischen Dirigenten Václav Luks im Jahr 2015. Die Presse schrieb über dessen Interpretation:

„Die traditionell teilweise in besonders langen Werten notierten Sätze der Kirchenmusik im ‚Stile antico‘, die psychologisch wohl mitverantwortlich waren für ausnehmend breite Tempi bis herauf zu Karl Richter, empfinden historisch versierte junge Interpreten wie Václav Luks mittlerweile in besonders flüssigem Alla-breve-Puls. Dafür nimmt er sich bei manch modern notierten Nummern etwas mehr Zeit. Vor allem aber fällt Luks gar nicht ein, etwa gleich das Kyrie-Fugenthema buchstabierend zu zergliedern. Vielmehr regiert bei den glänzenden vokalen und instrumentalen Kräften seines Collegium 1704 (mit etwa zwei Dutzend Sängern) ein fließendes Legato, das der Stilkunde nicht widerspricht, der Aufführung aber Geschmeidigkeit und Eleganz verleiht. […] Dankbarer Jubel.“

Walter Weidringer: Salzburger Festspiele: Geistliches Klangtheater, von Rätseln umrankt. Die Presse (Wien), 21. Juli 2015

Aufführungen der Hohen Messe in h-Moll

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Datum
Spielstätte
Orchester
Chor
Dirigent
Instrumentalsolisten Solistinnen Solisten
15. August 1932
Festspielhaus
Wiener Philharmoniker
Wiener Staatsopernchor
Clemens Krauss
Franz Schütz Orgel
Karl Pilss Continuo
Eva Hadrabová Sopran
Sigrid Onegin Alt
Helge Roswaenge Tenor
Josef von Manowarda Bass
27. August 1985
Großes Festspielhaus
Berliner Philharmoniker
Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde Wien
Helmuth Froschauer Choreinstudierung
Herbert von Karajan
Kathleen Battle Sopran
Agnes Baltsa Alt
Gösta Winbergh Tenor
José van Dam Bass
15. August 1995
Große Universitätsaula
Barockorchester Stuttgart
Kammerchor Stuttgart
Frieder Bernius
Jörg-Michael Schwarz Violine
Konrad Hünteler Traversflöte
Martin Stadler Oboe d’amore
Ulrich Hübner Corno da caccia
Ruth Ziesak Sopranus I
Andreas Scholl Sopran II, Altus
Christoph Prégardien Tenor
Gotthold Schwarz Bass
11. Juni 2000
Großes Festspielhaus[1]
Wiener Philharmoniker
Arnold Schoenberg Chor
Erwin Ortner Choreinstudierung
Riccardo Muti
Anton Holzapfel Orgel Sylvia McNair Sopran
Angelika Kirchschlager Mezzosopran
Giuseppe Sabbatini Tenor
Simon Keenlyside Bariton
30. Mai 2004
Großes Festspielhaus[2]
Bach-Collegium Stuttgart
Gächinger Kantorei Stuttgart
Helmuth Rilling
Sibylla Rubens Sopran I
Anne-Carolyn Schlüter Sopran II
Anke Vondung Alt
James Taylor Tenor
Christian Gerhaher Bass
Franz-Josef Selig Bass
19. Juli 2015
Kollegienkirche[3]
Collegium 1704
Collegium vocale 1704
Václav Luks
Hana Blažíková Sopran I
Sophie Harmsen Sopran II
Alex Potter Alt
Václav Čížek Tenor
Tomáš Král Bass
Marián Krejčík Bass
  1. Im Rahmen der Salzburger Pfingstfestspiele
  2. Im Rahmen der Salzburger Pfingstfestspiele
  3. Im Rahmen der Ouverture spirituelle der Salzburger Festspiele.