Bagamoyo Arts and Cultural Institute

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Das Bagamoyo Arts and Cultural Institute (Swahili: Taasisi ya Sanaa na Utamaduni Bagamoyo, TaSUBa) ist eine Kunstakademie in Bagamoyo, Tansania.

Bagamoyo Arts and Cultural Institute
Gründung 2007
Trägerschaft Ministerium für Information, Kultur, Kunst und Sport
Ort Bagamoyo, Tansania
Principal Herbert Francis Makoye
Website Bagamoyo Arts and Cultural Institute TaSUBa

Geschichte und Aktivitäten

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Das Bagamoyo Arts and Cultural Institute bietet Ausbildung, Forschung und Beratungsdienste im Bereich Kunst und Kultur an. Ihre Aufgaben sind die Förderung der tansanischen darstellenden Künste und ihrer Bedeutung für die Gesellschaft über Veranstaltungen, Film, Fernsehen und andere Bildmedien.

TaSUBa wurde gemäß dem Executive Agencies Act Nr. 30 von 1997 und der Regierungsmitteilung Nr. 220 vom November 2007 als halbautonome Regierungsorganisation gegründet. Das Institut ersetzte das frühere Bagamoyo College of Arts, das 1981 entstanden war, mit dem Ziel, den Veränderungen in den darstellenden Künsten in Tansania und weltweit besser gerecht zu werden. TaSUBa ist ein Kompetenzzentrum der Ostafrikanischen Gemeinschaft (East African Community, EAC) für die Ausbildung in den visuellen und darstellenden Künsten, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Bedürfnisse der Partnerstaaten hinsichtlich der Erhaltung, Förderung und Entwicklung der visuellen und darstellenden Künste innerhalb der EAC zu erfüllen.[1][2]

Laut einem Beitrag in der Veröffentlichung Art in Eastern Africa erhalten Studierende aus verschiedenen Teilen Tansanias und dem Ausland eine Ausbildung in verschiedenen Bereichen und Genres der bildenden und darstellenden Künste. Dazu zählen traditionelle und moderne Musik, moderne und traditionelle Tänze der Ethnien Tansanias, Bühnenkünste und -techniken, die Rolle von Kostümen und Modedesign.[3]

Darüber hinaus organisiert das Institut jährlich das Bagamoyo International Festival of Arts and Culture, das Aufführungen für ein breites Publikum von Schulkindern bis zu Erwachsenen bietet und zum Austausch mit anderen afrikanischen und internationalen Künstlern beiträgt.[4][5]

Aus dem früheren Bagamoyo College of Arts gingen in den 1980er Jahren die Bagamoyo Players als Nationalensemble von Tansania hervor. Diese Gruppe besteht aus erfahrenen Künstlern, die traditionelle und moderne Tanz-, Musik-, Schauspiel-, Akrobatik- und Comedy-Darbietungen präsentieren.[6] Sie treten bei Festivals und anderen Veranstaltungen sowohl in Tansania als auch im Ausland auf. Als eine von drei afrikanischen Gruppen begleitetendie Bagamoyo Players 1992 den brasilianischen Songwriter Milton Nascimento beim Weltmusik-Projekt "One World One Voice", an dem auch Peter Gabriel und Sting beteiligt waren.[7][8]

Prominente ehemalige Künstler und Lehrer des Instituts waren der Musiker Hukwe Zawose sowie die Schauspieler und Tänzer John Mponda und Nkwabi Ng'hangasamala, der Vater der bekannten tansanischen Sängerin Nshoma.[9]

Freundeskreis Bagamoyo

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In Deutschland fördert der Freundeskreis Bagamoyo e.V. den Austausch und die Zusammenarbeit mit dem Bagamoyo Arts and Cultural Institute und seinen Künstlern. Zwischen 2000 und 2020 fanden dadurch zahlreiche Aufenthalte tansanischer Künstler aus Bagamoyo für Auftritte und Workshops in Deutschland statt.[10] Im Jahr 2008 zeichnete die Landesregierung Nordrhein–Westfalen den Freundeskreis Bagamoyo für seine Arbeit mit dem Sonderpreis für innovative und besonders ausgefallene Ideen und Konzepte aus.[11]

Hierdurch entstanden auch gemeinsame Musikproduktionen, wie z.B. das Musical Mwanzo wa Makonde: Mythos vom Ursprung der Makonde. Diese „Geschichte in musikalischen Bildern“ von Wolfgang König und Veronika te Reh wurde als gemeinsame Produktion von Musikern des Instituts in Bagamoyo und der Musikschule Beckum-Warendorf aufgeführt und als CD veröffentlicht.[12]

Einzelnachweise

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  1. Historical Background | TAASISI YA SANAA NA UTAMADUNI BAGAMOYO (TaSUBa). Abgerufen am 21. Dezember 2024.
  2. TaSUBa - Geschichte. In: www.bagamoyo.com. Freundeskreis Bagamoyo e.V., abgerufen am 21. Dezember 2024 (englisch).
  3. Aiming for a Brighter Future Bagamoyo Festival. In: www.goethe.de. Goethe-Institut, 2021, archiviert vom Original am 14. Februar 2021; abgerufen am 21. Dezember 2024 (englisch).
  4. Bagamoyo Festival Of Arts And Culture. In: Music In Africa. 3. August 2015, abgerufen am 8. Februar 2021 (englisch).
  5. About Festival | TAASISI YA SANAA NA UTAMADUNI BAGAMOYO (TaSUBa). Abgerufen am 21. Dezember 2024.
  6. Bagamoyo Players (BP). In: www.tasuba.ac.tz. 2024, abgerufen am 21. Dezember 2024 (englisch).
  7. Bagamoyo Players. In: www.bagamoyo.com. Freundeskreis Bagamoyo e.V., abgerufen am 21. Dezember 2024.
  8. Various - One World One Voice. In: www.discogs.com. discogs, 1992, abgerufen am 21. Dezember 2024 (englisch).
  9. Isack Peter Abeneko and Nshoma Nkwabi Nghangaamala. In: newyorklivearts.org. Abgerufen am 8. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
  10. TaSUBa - Internationale Tourneen. In: www.bagamoyo.com. Freundeskreis Bagamoyo e.V., abgerufen am 21. Dezember 2024.
  11. Freundeskreis Bagamoyo e. V. Das deutsch-tansanische Kulturportal. In: www.bagamoyo.com. Freundeskreis Bagamoyo, abgerufen am 21. Dezember 2024.
  12. König, Wolfgang und Veronika te Reh. Mwanzo wa Makonde : Mythos vom Ursprung der Makonde / eine Geschichte in musikalischen Bildern von Wolfgang König ; eine gemeinsame Produktion von Musikern des "Bagamoyo College of Arts" (Tanzania) und der Musikschule Beckum-Warendorf, Mombotz Records, Beckum, 2017.