Bahnhof Halsdorf
Halsdorf | |
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Bahnhof Halsdorf vor der Streckenstilllegung
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Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Abkürzung | ? |
Eröffnung | 30. April 1914 |
Auflassung | 1972 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Wohratal |
Ort/Ortsteil | Halsdorf |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 54′ 42″ N, 8° 56′ 26″ O |
Eisenbahnstrecken | |
Bahnhöfe in Hessen |
Der Bahnhof Halsdorf ist ein ehemaliger Haltepunkt der Wohratalbahn in Mittelhessen, welcher am 30. April 1914 eingeweiht wurde.[1] Mit der Einstellung des Personenverkehrs im Jahr 1972 verlor der Bahnhof Halsdorf an Bedeutung.[2][1] 1981 wurde auch der Güterverkehr eingestellt, im Jahr 1982 die Strecke abgebaut. Heute führt der Hessische Radfernweg 6, der vom nordhessischen Diemelstadt ins südhessische Lampertheim verläuft, direkt am ehemaligen Bahnhofsgebäude entlang.
Bei dem 1914 fertiggestellten Typenbau Bahnhofstraße 1 am Südwestrand des Dorfs nach dem Entwurf von Alois Holtmeyer handelt es sich um einen kubischen Putzbau unter Walmdach. Die ehemalige Bahnstrecke verlief westlich des Bahnhofgebäudes. Zum Objekt gehört ein separates, etwas nördlich gelegenes Toilettenhäuschen aus Fachwerk[3], das ebenfalls noch steht.[4]
Im Jahr 1935 kam dem Halsdorfer Bahnhof bei Streckenkilometer 11,4[5] eine besondere Bedeutung zu, als dieser als Abzweigbahnhof für die Flugplatzbahn nach Bracht erweitert wurde. Wegen des Transports von Benzin und Bomben im Zweiten Weltkrieg, der von Halsdorf in Richtung des Flugplatzes Bracht erfolgte, wurde auch der Halsdorfer Bahnhof unter Beschuss genommen. Im Januar 1945 wurden drei Bomben auf den Bahnhof abgeworfen, die erhebliche Schäden an dem Gebäude verursachten.[1]
Zehn Jahre nach der Einstellung des Personenverkehrs wurde auch der Güterverkehr eingestellt und das ehemalige Bahnhofsgebäude zu einer Wohnvilla umgebaut,[6] welche sich heute im Privatbesitz befindet. Auf der Westseite des ehemaligen Bahnhofs wurde der Bahnhofsschriftzug beibehalten, die Schienen sind jedoch der parkähnlichen Gartenanlage gewichen.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Arbeitskreis Dorfkultur und Dorfgeschichte Halsdorf (Hrsg.): 1200 Jahre Halsdorf. Ein Buch vom Dorf. Arbeitskreis Dorfkultur und Dorfgeschichte Halsdorf, Wohratal 2002, ISBN 978-3-8311-3529-5.
- ↑ Gemünden: Vor 100 Jahren wurde Wohratal-Kellerwald-Bahn eröffnet. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 13. Mai 2014 (online [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
- ↑ Wohratal / Halsdorf: Bahnhof. In: Volker Rödel, Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Kulturdenkmäler in Hessen). Band 2, Teil 2, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-8062-1917-3, S. 967.
- ↑ Karl-Heinz Töpfer: Bahnhof von Halsdorf. Links das ehemalige Abort-Häuschen. In: myheimat.de. Abgerufen am 24. Dezember 2017.
- ↑ Schweers, Hans,: Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
- ↑ Volker Rödel: Eisenbahngeschichte und -baugattungen 1829–1999. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6.
- ↑ Die Wohratalbahn – Bahnhof Halsdorf. In: geocaching.com. Abgerufen am 24. Dezember 2017.