Kettenbach (Aarbergen)

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Kettenbach
Gemeinde Aarbergen
Wappen der früheren Gemeinde Kettenbach
Koordinaten: 50° 15′ N, 8° 4′ OKoordinaten: 50° 14′ 33″ N, 8° 4′ 27″ O
Höhe: 253 (183–268) m ü. NHN
Fläche: 4,75 km²[1]
Einwohner: 1478 (30. Juni 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 311 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 65326
Vorwahl: 06120

Kettenbach ist der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Aarbergen im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis und Sitz der Gemeindeverwaltung.

Der Ort liegt im Taunus zwischen dem Taunuskamm und der Lahn im Tal der Aar.

Die erste urkundliche Erwähnung Kettenbachs erfolgte im Jahre 845, als Graf Gebhard im Lahngau hier ein Stift für regulierte Chorherren zu Ehren Jesu Christi und des hl. Petrus stiftete und König Ludwig der Deutsche dem Stift den Königshof Lierschied samt dem zugehörigen Wald sowie Güter und Leute in Hahnstätten schenkte. Das Stift in Kettenbach wurde schon im Jahre 879 aufgehoben und vom Stifter Gebhard nach Gemünden im Westerwald verlegt. Das dortige Stift wurde St. Severus geweiht.[3][4]

Früher wurde zwischen Nieder- und Unterkettenbach unterschieden. Die Kirche stammt aus dem Jahr 1752. Vorher haben schon zwei Kirchen an gleichem Ort gestanden. Die erste Schule datiert von 1591. Die Michelbacher Hütte, die seit 1632 bestand, wurde 1884 durch die Fabrikantenfamilie Passavant übernommen. Zehn Jahre später wurde auf Betreiben der Familie die Anbindung des Ortes an das Schienennetz erreicht, als das letzte Stück der Aartalbahn fertiggestellt wurde.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin eigenständigen Gemeinden Daisbach, Hausen über Aar, Kettenbach, Michelbach, Panrod und Rückershausen am 31. Dezember 1970 freiwillig zur neuen Gemeinde Aarbergen.[5][6] Für jeden Ortsteil wurde durch die Hauptsatzung ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.

Am 23. Mai 1966 wurde der Gemeinde Kettenbach im Untertaunuskreis, Regierungsbezirk Wiesbaden, ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Blau schräggestellt ein goldener Schlüssel.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Im Ort gibt es mehrere Vereine, unter anderem

  • Turnverein Kettenbach (TvK 1905 e.v.)
  • Freiwillige Feuerwehr Aarbergen-Kettenbach
  • Jugendfeuerwehr Aarbergen-Kettenbach
  • Schützenverein Bergschützen Kettenbach

Wirtschaft und Infrastruktur

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Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3031. Sie trifft am westlichen Ortsrand auf die Bundesstraße 54, die in der Region Aartalstraße genannt wird.

Durch Kettenbach verläuft die 1894 eröffnete und denkmalgeschützte Aartalbahn. Der Bahnhof Kettenbach (50° 14′ 44,9″ N, 8° 3′ 58,7″ O) verfügte früher über mehrere Gleise inklusive Einrichtungen zur Güterverladung.[9] Die Aartalbahn wurde stillgelegt und zum Kulturdenkmal erklärt. Derzeit finden im Sommerhalbjahr auf den Gleisen Draisinenfahrten des länderübergreifenden „Arbeitskreis Aartalbahn“ statt. Reaktivierungspläne der Aartalbahn wurden bislang nicht umgesetzt.

Öffentliche Einrichtungen

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Im Ort gibt es

Persönlichkeiten

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Der gebräuchliche Ortsneckname für die Bürger aus Kettenbach ist Kettenbacher Zores, von Jiddisch Zores für Streit. Wahrscheinlich bezieht sich der Name auf das den Dorfbewohnern nachgesagte Temperament.

  • Ortsteil Kettenbach. In: Internetauftritt. Gemeinde Aarbergen, archiviert vom Original am 5. September 2018;.
  • Kettenbach, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  • Literatur über Kettenbach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Einzelnachweise

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  1. Flächennutzungsplan. (PDF; 85,5 MB) In: Webauftritt. Gemeinde Aarbergen, S. 51 f, abgerufen im August 2020.
  2. Informationen über unsere Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Aarbergen, archiviert vom Original am 18. Oktober 2019; abgerufen im Oktober 2019.
  3. Heinrich Beyer: Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band II., Coblenz: Hölscher, 1864, S. 175, 177 (Online-Ausgabe bei dilibri)
  4. Josef Hörle: Die alten Westerwälder Termineien in Archiv für Mittelrheinische Geschichte, 5. Jahrgang 1953, S 359 ff (Online-Ausgabe bei dilibri)
  5. Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Aarbergen“, Untertaunuskreis vom 3. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 139, Punkt 159 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Kettenbach, Untertaunuskreis, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 23. Mai 1966. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1966 Nr. 23, S. 753, Punkt 529 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,1 MB]).
  8. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Hüttenstr. o.Nr., Villa Passavant In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  9. Aartalbahn in den 80ern: Kettenbach. In: Drehscheibe Online, abgerufen am 5. November 2011