Rheingau-Taunus-Kreis

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 50° 9′ N, 8° 4′ OKoordinaten: 50° 9′ N, 8° 4′ O
Bestandszeitraum: 1977–
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Verwaltungssitz: Bad Schwalbach
Fläche: 811,42 km2
Einwohner: 189.918 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 234 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: RÜD, SWA
Kreisschlüssel: 06 4 39
Kreisgliederung: 17 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Heimbacher Straße 7
65307 Bad Schwalbach
Website: www.rheingau-taunus.de
Landrat: Sandro Zehner (CDU)
Lage des Rheingau-Taunus-Kreises in Hessen
KarteKasselLandkreis KasselWerra-Meißner-KreisSchwalm-Eder-KreisLandkreis Waldeck-FrankenbergLandkreis Hersfeld-RotenburgLandkreis FuldaVogelsbergkreisLandkreis Marburg-BiedenkopfLahn-Dill-KreisLandkreis Limburg-WeilburgLandkreis GießenMain-Kinzig-KreisWetteraukreisRheingau-Taunus-KreisHochtaunuskreisWiesbadenMain-Taunus-KreisLandkreis Groß-GerauFrankfurt am MainOffenbach am MainLandkreis OffenbachDarmstadtLandkreis Darmstadt-DieburgLandkreis BergstraßeLandkreis BergstraßeOdenwaldkreisBaden-WürttembergRheinland-PfalzBayernNordrhein-WestfalenNiedersachsenThüringen
Karte

Der Rheingau-Taunus-Kreis ist eine Gebietskörperschaft mit 189.918 Einwohnern (31. Dezember 2023) im Regierungsbezirk Darmstadt in Westen Hessens. Der Landkreis entstand im Jahr 1977 aus einem Zusammenschluss von Rheingaukreis und Untertaunuskreis. Kreisstadt ist das zentral gelegene Bad Schwalbach, welches aber einwohnerbezogen nur die siebtgrößte Gemeinde des Landkreises ist. Zwei Verwaltungsaußenstellen befinden sich in Rüdesheim am Rhein und Idstein, bevölkerungsreichste Stadt des Rheingau-Taunus-Kreises ist Taunusstein.

Der Windhain ist mit 629,3 Metern die höchste Erhebung im Rheingau-Taunus-Kreis. Der Berg befindet sich am östlichen Rand des Kreises über dem Ort Wüstems und ist Teil der Feldberg-Langhals-Pferdskopf-Scholle

Das Kreisgebiet umlagert die Westhälfte des Taunushauptkamms, wobei der ehemalige Kreisteil Untertaunus sich nördlich von Wiesbaden im westlichen Hintertaunus erstreckt. Am Ostrand des Kreisgebietes, schon in Nähe des Großen Feldbergs, liegt der 629,3 m ü. NHN hohe Windhain als höchste Erhebung des Kreises. Südwestlich des Untertaunus und jenseits des tief eingeschnittenen Walluftals gruppiert sich der Rheingau nördlich und südlich um das Rheingaugebirge mit Siedlungsschwerpunkt und Weinanbau in Rheinufernähe und im Taunusvorland. Nördlich davon erstrecken sich im Rheingaugebirge und im Wispertaunus ausgedehnte Waldgebiete, die zu den größten in Hessen zählen. Der Rhein bildet die südliche und südwestliche Kreis- und Landesgrenze. Der westlichste Teil des Kreises gehört zum Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal.

Flächennutzung

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Das Kreisgebiet umfasst eine Gesamtfläche von 81.148 Hektar.

Flächennutzung im Rheingau-Taunus-Kreis[2]
Flächentyp Fläche
in Hektar
Anteil
in Prozent
Gebäude- und Freifläche 04442 05,5
Betriebsfläche 00.183 00,2
Erholungsfläche 00.774 01,0
Verkehrsfläche 05229 06,4
Landwirtschaftsfläche 23.545 29,0
Waldfläche 45.221 55,7
Wasserfläche 01454 01,8
Fläche anderer Nutzung 00.309 00,4

Die Waldfläche erreicht als Nutzungsart mit 55,7 Prozent einen in Hessen weit überdurchschnittlichen Anteil. Die Größe der Wasserfläche ist bemerkenswert und übertrifft mit knapp 15 Quadratkilometern die Fläche des Edersees um fast 30 Prozent. Geschuldet ist dieser Reichtum an Wasserflächen dem Anteil des Rheingau-Taunus-Kreises am Inselrhein, der in Höhe des Rheingaus stellenweise eine Breite von tausend Metern erreicht. Die Kreisgrenze liegt in der Mitte des historischen Hauptfahrwassers.

Nachbarkreise sind, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, die Landkreise Limburg-Weilburg, Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis und die kreisfreie Stadt Wiesbaden (alle in Hessen). Im Süden und Südwesten bildet der Rhein die natürliche Grenze zum Land Rheinland-Pfalz. Dort liegt links des Rheins der Landkreis Mainz-Bingen. Im Nordwesten grenzt er an den rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis.

Der ehemals fränkische Rheingau gehörte von 983 bis 1803 zum Erzstift Mainz und kam dann an das Herzogtum Nassau. Der Untertaunus gehörte westlich der Aar zur Niedergrafschaft Katzenelnbogen und im Übrigen zum Fürstentum Nassau. Nach einem das ehemalige Pays réservé betreffenden Gebietstausch mit Kurhessen im Jahr 1816 war das ganze heutige Kreisgebiet Teil des Herzogtums Nassau. Infolge des Deutschen Krieges von 1866 wurde Nassau vom Königreich Preußen annektiert. Es entstand die Provinz Hessen-Nassau. 1867 wurde die Provinz in Kreise eingeteilt und es entstanden so der Rheingaukreis mit Kreissitz in Rüdesheim am Rhein und der Untertaunuskreis mit Kreissitz in Langenschwalbach, heute Bad Schwalbach. Sie bestanden auch weiter, als das Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg zum Land Hessen kam.

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurden beide Kreise am 1. Januar 1977 zum Rheingau-Taunus-Kreis vereinigt. Die frühere Gemeinde Niedernhausen mit dem Ortsteil Königshofen kam aus dem Main-Taunus-Kreis hinzu und wurde mit Gemeinden im Untertaunuskreis zu einer Gemeinde mit dem Namen Niedernhausen zusammengeschlossen.[3] Kreisstadt wurde das zentral gelegene Bad Schwalbach.[4]

Einwohnerentwicklung

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Bevölkerungspyramide für den Rheingau-Taunus-Kreis (Datenquelle: Zensus 2011)[5]
Jahr Einwohner Quelle
1977 156.900 [6]
1980 162.400 [7]
1990 171.600 [7]
2000 184.576 [8]
2010 183.354 [9]
2014 182.691 [10]
2022 189.614 [11]

Konfessionsstatistik

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Laut der Volkszählung 2011 waren 32,1 % der Einwohner evangelisch, 32,5 % römisch-katholisch und 35,3 % gehörten einer sonstigen oder keiner Religionsgesellschaft an oder machten keine Angabe.[12] Der Mitgliederschwund der großen Kirchen hielt seitdem weiter an. Gemäß Zensus 2022 waren (Mai 2022) 25,1 % der Einwohner evangelisch, 25,8 % katholisch und 49,1 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[13]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[14] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[15][16][17]

Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung
Kommunalwahl im Rheingau-Taunus-Kreis 2021
Wahlbeteiligung: 56,3 %
 %
40
30
20
10
0
33,2
21,1
19,7
7,7
7,7
7,0
3,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−2,1
−3,0
+8,5
−5,7
+1,7
+0,2
+0,4
Sitzverteilung im Kreistag des Rheingau-Taunus-Kreises 2021
2
13
12
5
20
4
5
13 12 20 
Insgesamt 61 Sitze
Wahlvorschläge %
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,3 21 35,8 22 39,8 24 39,1 28
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 24,1 15 30,8 19 33,6 20 37,2 26
AfD Alternative für Deutschland 13,4 08
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 11,2 07 18,9 12 10,3 06 10,0 07
FDP Freie Demokratische Partei 06,8 04 05,0 03 06,1 04 06,5 05
FWG Freie Wählergemeinschaft Rheingau-Taunus 06,0 04 07,2 04 07,5 05 04,5 03
Linke Die Linke 03,2 02 02,3 01
REP Die Republikaner 02,7 02 02,7 02
Gesamt 100 61 100 61 100 61 100 71
Wahlbeteiligung in Prozent 53,0 51,4 50,0 55,6

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Landrat für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Kreisausschusses, dem im Rheingau-Taunus-Kreis neben dem Landrat ehrenamtlich ein Erster Kreisbeigeordneter und 14 weitere Kreisbeigeordnete angehören.[18] Landrat ist seit dem 5. Juli 2023 Sandro Zehner (CDU), der zuletzt Bürgermeister der Stadt Taunusstein war.[19] Er wurde als Nachfolger von Frank Kilian, der nach einer Amtszeit nicht wieder kandidiert hatte,[20] am 12. März 2023 im ersten Wahlgang bei 40,17 Prozent Wahlbeteiligung mit 52,83 Prozent der Stimmen gewählt.[21] Als ehrenamtlicher Erster Kreisbeigeordneter und damit als Stellvertreter des Landrats fungiert der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch (CDU).[22]

Amtszeiten der Landräte[23]

Bei Landtagswahlen teilt sich der Kreis in die Wahlkreise Rheingau-Taunus I und Rheingau-Taunus II, bei Bundestagswahlen ist er Teil des Bundestagswahlkreises Rheingau-Taunus – Limburg.

Der Rheingau-Taunus-Kreis führt ein Siegel, ein Wappen sowie eine Hiss- und eine Bannerflagge.

Wappen von Rheingau-Taunus-Kreis
Wappen von Rheingau-Taunus-Kreis
Blasonierung: „Schräglinks geteilt: oben in mit goldenen Schindeln bestreutem blauen Feld ein wachsender, rot bewehrter und so gezungter goldener Löwe, unten in Silber ein rotes sechsspeichiges Rad.“
Wappenbegründung: Der Löwe steht für das ehemalige Herzogtum Nassau und entstammt dem Wappen des ehemaligen Untertaunuskreises. Das farblich umgekehrte Mainzer Rad des Bistums Mainz wurde dem alten Wappen des Rheingaukreises entnommen. Das Wappen vereinigt so die beiden Herrschaftsgebiete.

Das Wappen wurde am 22. Januar 1981 verliehen.

Der Kreistag des Rheingau-Taunus-Kreises hat die Annahme der nachstehend beschriebenen Flagge beschlossen, die der Hessische Minister des Innern am 25. August 1981 genehmigte.

Flaggenbeschreibung: „Die Flagge des Rheingau-Taunus-Kreises zeigt die Farben Blau und Gelb, in der oberen Hälfte mit dem Wappen des Kreises belegt.“[24]

Partnerschaften

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Der Rheingaukreis bzw. der Rheingau-Taunus-Kreis pflegt seit 1972 eine Patenschaft mit dem Bezirk Wilmersdorf bzw. seit 2001 Charlottenburg-Wilmersdorf in Berlin, die 1991 zur Partnerschaft wurde. Dazu gehört seit 1984 auch eine Rebanlage im Stadion Wilmersdorf mit Rebstöcken aus dem Rheingau. Je 100 Reben der Sorten Weißer Riesling und Ehrenfelser werden von den Winzern aus dem Rheingau gekeltert. Daraus entsteht die Wilmersdorfer Rheingauperle, welche zu besonderen Anlässen gereicht wird. Erste Ernte war im Herbst 1986. Zwischen Mitte Mai und Mitte September kann man die Rheingau-Winzer auf dem Rüdesheimer Platz, dem Zentrum des Rheingauviertels in Berlin-Wilmersdorf, mit ihrem Weinbrunnen erleben.

Zu diesem o. g. Rüdesheimer Platz existiert ein Stück des Liedermachers Manfred Maurenbrecher aus dem Jahre 2013 mit dem Titel Paradies Rüdi im Dreivierteltakt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Als touristische Attraktion im Rheingau-Taunus-Kreis gilt das Niederwalddenkmal bei Rüdesheim, ein Nationaldenkmal des Deutschen Kaiserreichs, Aufnahme von 2014 nach der Sanierung.

Der internationale Bekanntheitsgrad der Region beruht auf dem Qualitätsweinbau im Rheingau in Verbindung mit der Rheinromantik. Rheingauer Spitzenweine, insbesondere der Riesling-Weißwein, genießen Weltruf. Daneben ist Assmannshausen für seinen Spätburgunder-Rotwein bekannt. Die Verbindung von Weinkultur und Rheinromantik ist ein wesentlicher Motor für den Tourismus, der sowohl Tagesausflügler aus dem Rhein-Main-Gebiet als auch Urlaubsreisende anzieht. Auch das 1987 ins Leben gerufene Rheingau Musik Festival und der 2005 geschaffene Rheinsteig haben die Anziehungskraft der Region gesteigert. Damit ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region, dessen Schwerpunkt Rüdesheim, Assmannshausen und das Niederwalddenkmal sind. Für den Großteil des Landkreises, der nicht zum Weinanbaugebiet Rheingau zählt, wurde der Naturpark Rhein-Taunus ins Leben gerufen mit dem Ziel, den Menschen eine naturnahe Erholung zu ermöglichen.

Der Untertaunus ist hingegen durch allgemeine Landwirtschaft und kleine und mittlere Gewerbebetriebe geprägt. Viele Bewohner aus beiden Kreisteilen pendeln nach Wiesbaden und Frankfurt am Main.

Im Kreisgebiet gibt es drei Hochschulen; in Geisenheim befindet sich die Hochschule Geisenheim, in Idstein die Hochschule Fresenius und im Oestrich-Winkeler Stadtteil Oestrich die EBS Universität für Wirtschaft und Recht.

Die einzige Bundesautobahn die durch den Landkreis führt, ist im Osten die A 3. Sie durchquert ihn im Abschnitt Köln–Frankfurt am Main von Norden nach Süden mit den Anschlussstellen Idstein und Wiesbaden/Niedernhausen.

Die A 66 geht an der Anschlussstelle Wiesbaden-Frauenstein in die Bundesstraße 42 über, die bis Erbach im Rheingau vierstreifig ausgebaut ist. Von da an verläuft sie, außer in der Ortsdurchfahrt Rüdesheim, als Umgehungsstraße am Rhein entlang Richtung Koblenz. Sie liegt auf einem aufgeschütteten Fahrdamm im Überschwemmungsgebiet, ist aber bei Hochwasser dennoch von Überflutung bedroht. Die erste überflutete Stelle ist ein kurzes Stück mit abgesenkter Fahrbahn zwischen Oestrich und Mittelheim, und zwar erreicht das Hochwasser die B 42 bei Pegelstand in Bingen von 4,60 Meter.[25][26] Das ist 30 Zentimeter unter der Hochwassermarke II, bei der die Rheinschifffahrt eingestellt wird. Weitere Bundesstraßen im Kreisgebiet sind die B 8, B 54, B 260, B 275 und B 417.

Entlang der A 3 führt seit 2002 die Trasse der Schnellfahrstrecke Köln–Frankfurt ohne Halt durch den Kreis. Nächstgelegene ICE-Haltestellen sind Wiesbaden Hauptbahnhof, Mainz Hauptbahnhof, Frankfurt (Main) Hauptbahnhof, Limburg Süd und Koblenz Hauptbahnhof. Das Kreisgebiet wird durch zwei Bahnlinien erschlossen, zum einen durch die Rechte Rheinstrecke, die den Rheingau mit Wiesbaden und Koblenz verbindet, und zum anderen die Main-Lahn-Bahn zwischen Frankfurt bzw. Wiesbaden und Limburg mit vier Haltestellen im Kreis. Die Aartalbahn, die die Kreisstadt Bad Schwalbach mit Wiesbaden verbunden hat, ist seit 1983 bis auf einen zeitweilig durchgeführten Museumsbahnbetrieb der Nassauischen Touristik-Bahn stillgelegt.

Im Süden und Westen hat der Rheingau-Taunus-Kreis Anteil am Rhein als einer internationalen Wasserstraße. Die Kreisgrenze liegt im Prinzip in der Mitte der Fahrrinne und schließt so einige Inseln mit ein. Die größte dieser Inseln ist die Mariannenaue bei Erbach und Hattenheim. Die einzige Rheinbrücke im Kreisgebiet, die Hindenburgbrücke, wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört und nicht wieder aufgebaut. Autofähren über den Rhein gibt es von Oestrich-Winkel nach Ingelheim, von Rüdesheim nach Bingen und von Lorch nach Niederheimbach. Bei Rüdesheim gibt es einen Schutzhafen mit Wasserschutzpolizeistation. Anlegestellen für die Linienschifffahrt der Köln-Düsseldorfer befinden sich in Eltville, Rüdesheim, Assmannshausen und Lorch. Daneben bieten mehrere hier ansässige Unternehmen fahrplanmäßige Ausflugsfahrten an. In Rüdesheim befinden sich zudem mehrere Liegeplätze für Kabinenschiffe, die auf Flusskreuzfahrt hier festmachen.

Die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV) ist die lokale Nahverkehrsgesellschaft des Rheingau-Taunus-Kreis. Sie ist Gesellschafterin des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.

Gesundheitseinrichtungen

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Im Rheingau-Taunus-Kreis existieren mehrere Krankenhaus-Standorte. Die früheren Kreiskrankenhäuser Idstein und Bad Schwalbach wurden 2001 wegen der hohen Kosten privatisiert und der Standort in Bad Schwalbach durch den Träger Helios im Mai 2018 geschlossen. Seitdem betreibt Helios noch das 2008 am neuen Standort errichtete Krankenhaus Idstein. In Rüdesheim am Rhein steht das St.-Josefs-Hospital Rheingau. Bei Eltville sind die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Eichberg und die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Rheinhöhe gelegen und in Kiedrich gibt es das St. Valentinus-Krankenhaus.[27] In Idstein liegt die Behinderten- und Jugendhilfeeinrichtung Kalmenhof.

Der Rettungsdienst im Kreisgebiet wird von der Zentralen Rettungsleitstelle im Kreishaus in Bad Schwalbach koordiniert[28] und im Auftrag des Kreises durch den Malteser Hilfsdienst, das Deutsche Rote Kreuz, den Arbeiter-Samariter-Bund und die Johanniter-Unfallhilfe durchgeführt.

Über Rettungswagen verfügen die Rettungswachen in Aarbergen-Michelbach (DRK), Bad Schwalbach (DRK und JUH), Eltville (MHD), Heidenrod-Egenroth (ASB), Hohenstein (JUH), Hünstetten-Wallbach (ASB), Idstein (DRK), Lorch (ASB), Niedernhausen (ASB), Oestrich-Winkel (MHD), Rüdesheim (DRK), Schlangenbad-Wambach (DRK), Taunusstein-Wehen (ASB) und Waldems-Esch (DRK).

Die Standorte der Notarzteinsatzfahrzeuge sind Bad Schwalbach (DRK), Eltville (MHD), Niedernhausen (ASB), Oestrich-Winkel (MHD) und Taunusstein-Wehen (ASB).

Einige Rheingau-Taunus-Bibliotheken (Stadtbücherei Bad Schwalbach, Mediathek Eltville am Rhein, Stadtbücherei Geisenheim, Gemeindebücherei Kiedrich und Gemeindebücherei Walluf) haben als erste öffentliche Bibliotheken in Hessen ein Verbundnetzwerk geschaffen, in welchem ein Fernleihsystem zwischen den teilnehmenden Bibliotheken integriert ist. Auch wurde ein gemeinsamer Online-Verbundkatalog erstellt. Das Bibliotheksportal des Rheingau-Taunus-Kreises wird als Biporta bezeichnet.[29]

Lorch (Rheingau)Rüdesheim am RheinGeisenheimOestrich-WinkelKiedrichEltville am RheinWallufSchlangenbadBad SchwalbachHeidenrodAarbergenHohenstein (Untertaunus)TaunussteinHünstettenIdsteinNiedernhausenWaldemsRheinland-PfalzWiesbadenLandkreis Limburg-WeilburgMain-Taunus-KreisHochtaunuskreisLandkreis Groß-Gerau

Der Rheingau-Taunus-Kreis umfasst 17 Gemeinden, davon acht Städte. Kreisstadt ist Bad Schwalbach, die einwohnerreichste Stadt ist Taunusstein. Zwei Städte, Eltville und Rüdesheim, tragen den amtlichen Zusatz „am Rhein“. Außerdem wurde den Städten Geisenheim und Idstein der Titel „Hochschulstadt“ durch den Hessischen Innenminister verliehen.[30][31]

Städte
Stadt Einwohner
Taunusstein 30.820
Idstein 25.709
Eltville am Rhein 17.040
Oestrich-Winkel 11.769
Geisenheim 11.776
Bad Schwalbach, Kreisstadt 11.602
Rüdesheim am Rhein 10.180
Lorch 04.019
Gemeinden
Gemeinde Einwohner
Niedernhausen 14.811
Hünstetten 10.405
Heidenrod 07.905
Schlangenbad 06.417
Aarbergen 06.334
Hohenstein 06.212
Walluf 05.573
Waldems 05.210
Kiedrich 04.136

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt[32]

Kfz-Kennzeichen

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Am 15. Januar 1980 wurde dem gesamten Landkreis das seit 1956 für den Rheingaukreis von dessen Kreisstadt Rüdesheim am Rhein hergeleitete Unterscheidungszeichen RÜD zugewiesen. Zuvor wurde im Untertaunus das Kürzel SWA (für Bad Schwalbach) des ehemaligen Untertaunuskreises weitergenutzt. Seit dem 15. August 2013 ist im Zuge der Kennzeichenliberalisierung neben RÜD auch SWA wieder erhältlich.

Commons: Rheingau-Taunus-Kreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Rheingau-Taunus-Kreis: Flächennutzung RTK 2012. (PDF-Datei; 22 kB)
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 385 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Gesetz zur Neugliederung des Rheingaukreises und des Untertaunuskreises (GVBl. II 330-30) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 312 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
  5. Datenbank Zensus 2011, Rheingau-Taunus-Kreis, Alter + Geschlecht
  6. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1978
  7. a b Michael Rademacher: Rheingau-Taunus-Kreis. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Hessisches Statistisches Landesamt, (momentan) nicht mehr online verfügbar.
  9. Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.09.2010 und Bevölkerungsvorgänge im 3. Vierteljahr 2010. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 10. Mai 2011; abgerufen am 31. Mai 2019.
  10. Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.06.2015 und Bevölkerungsveränderung im 2. Quartal 2015. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 24. März 2016; abgerufen am 31. Mai 2019.
  11. Die Bevölkerung der kreisfreien Städte und Landkreise Hessens am 31. Dezember 2022 nach Alter und Geschlecht. (PDF-Datei, 2.002 KB) Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen am 9. Juli 2023.
  12. Zensus 2011 / Hessen. Hessen unter der Lupe. Wiesbaden 2014, auf Seite 15 der Datei: „Religionszugehörigkeit in den hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten am 9. Mai 2011 (in %)“
  13. Zensusdatenbank: 1000A Bevölkerung kompakt (Gebietsstand 15.05.2022) - wähle „Zum Thema“: 1000A-1018 Personen: Religion - wähle „Zur Tabelle“ - wähle „Anpassen“ - wähle „anderes Merkmal auswählen“: Landkreise u. krsfr. Städte (Stand 15.05.22) - wähle „Anwenden“: Trefferzeile „(400/400)“ anklicken: hessische Treffer auf Seite 2 der Trefferliste - Anwende-Häkchen auf die gewünschten Treffer eingrenzen - wähle „Anwenden“
  14. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2016 und 2011
  15. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2011 und 2006
  16. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2006 und 2001
  17. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2001 und 1997
  18. Gremien: Kreisausschuss.
  19. a b Sandro Zehner tritt sein Amt als Landrat an. Rheingau-Taunus-Kreis, 6. Juli 2023, abgerufen am 9. Juli 2023.
  20. a b Frank Kilian tritt sein Amt als Landrat an. Rheingau-Taunus-Kreis, abgerufen am 14. Juli 2017.
  21. Votemanager: Landratswahl Rheingau-Taunus-Kreis 2023
  22. Rheingau-Taunus-Kreis: Aufgaben der Dezernenten
  23. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen im Rheingau-Taunus-Kreis (Memento vom 4. Oktober 2021 im Internet Archive)
  24. Genehmigung eines Wappens des Rheingau-Taunus-Kreises vom 25. August 1981. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1981 Nr. 36, S. 1742, Punkt 1013 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,5 MB]).
  25. Bei 4,60 Meter erreicht das Wasser die B42: Rheingau auf Rhein-Hochwasser vorbereitet. Wiesbadener Kurier, 5. Januar 2018.
  26. Nach den ELWIS-Wasserstandsvorhersagen vom 1. Februar 2021 entspricht dem Pegelstand 460 in Bingen zeitgleich ein Pegelstand Oestrich von (interpoliert) 434.
  27. Rheingau-Taunus-Kreis: Krankenhausadressen im Rheingau-Taunus-Kreis. (Memento vom 5. Mai 2014 im Internet Archive)
  28. Rheingau-Taunus-Kreis: Zentrale Rettungsleitstelle im Kreishaus
  29. Biporta: Info: Was ist „biporta.de“?
  30. Geisenheim erhält den Titel „Hochschulstadt“. Informationsportal Hessen, abgerufen am 20. Juni 2020.
  31. Idstein ist jetzt Hochschulstadt. Stadt Idstein, abgerufen am 20. Juni 2020.
  32. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).