Wetteraukreis

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 50° 20′ N, 8° 45′ OKoordinaten: 50° 20′ N, 8° 45′ O
Bestandszeitraum: 1972–
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Verwaltungssitz: Friedberg (Hessen)
Fläche: 1.100,69 km2
Einwohner: 318.559 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 289 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: FB, BÜD
Kreisschlüssel: 06 4 40
Kreisgliederung: 25 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Europaplatz
61169 Friedberg (Hessen)
Website: wetteraukreis.de
Landrat: Jan Weckler (CDU)
Lage des Wetteraukreises in Hessen
KarteKasselLandkreis KasselWerra-Meißner-KreisSchwalm-Eder-KreisLandkreis Waldeck-FrankenbergLandkreis Hersfeld-RotenburgLandkreis FuldaVogelsbergkreisLandkreis Marburg-BiedenkopfLahn-Dill-KreisLandkreis Limburg-WeilburgLandkreis GießenMain-Kinzig-KreisWetteraukreisRheingau-Taunus-KreisHochtaunuskreisWiesbadenMain-Taunus-KreisLandkreis Groß-GerauFrankfurt am MainOffenbach am MainLandkreis OffenbachDarmstadtLandkreis Darmstadt-DieburgLandkreis BergstraßeLandkreis BergstraßeOdenwaldkreisBaden-WürttembergRheinland-PfalzBayernNordrhein-WestfalenNiedersachsenThüringen
Karte

Der Wetteraukreis ist ein 1972 entstandener Landkreis im Regierungsbezirk Darmstadt in Hessen. Die Kreisstadt ist Friedberg (Hessen).

Namensgebend für den Kreis ist die nördlich von Frankfurt am Main gelegene Landschaft Wetterau. Sie ist eine der ertragreichsten Ackerbaulandschaften Hessens und nach dem Fluss Wetter benannt. Im Westen ragen noch die Ausläufer des Taunus, östlicher Hintertaunus, in das Kreisgebiet. Hier befinden sich zahlreiche Mineral- und Thermalquellen (Bad Nauheim, Bad Vilbel, Rosbach vor der Höhe). Im Osten des Kreises führt das Ronneburger Hügelland zu den Ausläufern des Vogelsberges und des Spessarts hin.

Der Wetteraukreis grenzt, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an die Landkreise Gießen, Vogelsbergkreis, Main-Kinzig-Kreis, an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main sowie an den Hochtaunuskreis und den Lahn-Dill-Kreis.

Das Kreisgebiet war im Laufe der Geschichte in zahlreiche Herrschaftsgebiete zersplittert. Die wichtigsten davon waren die Landgrafen von Hessen (später beide hessische Landesteile Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel), die Grafen von Solms und Ysenburg, Kurmainz, die Burggrafschaft Friedberg und die Freie Reichsstadt Friedberg. Seit dem 19. Jahrhundert gehörte das heutige Kreisgebiet zum Großherzogtum Hessen, in welchem es die beiden Landkreise Friedberg und Büdingen innerhalb der Provinz Oberhessen bildete.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. August 1972 ein neuer Landkreis mit dem Namen Wetteraukreis gebildet, dessen Kreisstadt die Stadt Friedberg (Hessen) wurde. Der neue Landkreis wurde zusammengesetzt aus

Einwohnerentwicklung

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Bevölkerungspyramide für den Wetteraukreis (Datenquelle: Zensus 2011[4])
Jahr Einwohner Quelle
1972 242.000 [5]
1980 251.900 [6]
1990 263.900 [6]
2000 294.260 [7]
2010 298.195 [8]
2015 298.398 [9]
2020 310.353 [10]
2021 311.661 [11]
2022 317.298 [12]
2023 318.906 [13]

Konfessionsstatistik

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Nach den Ergebnissen des Zensus am 9. Mai 2011 waren von den Einwohnern 46,2 % evangelisch, 20,2 % römisch-katholisch und 33,6 % gehörten einer sonstigen oder keiner Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[14] Unter der Bevölkerung im Wetteraukreis befanden sich am 9. Mai 2011 4 % weniger katholische und 14,2 % weniger evangelische Kirchenmitglieder als bei der vorherigen Volkszählung am 25. Mai 1987.[15] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem gesunken. Gemäß Zensus 2022 waren (2022) 35,7 % der Einwohner evangelisch, 16,5 % katholisch und 47,7 % gehörten einer sonstigen oder keiner Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[16]

Die Kommunalwahl am 6. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[17] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[18][19][20]

Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung
Kreistagswahl im Wetteraukreis 2021
 %
40
30
20
10
0
32,8
20,7
19,0
8,5
6,9
6,5
3,6
0,9
0,6
0,4
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+2,3
−7,3
+10,0
+0,9
−5,3
+0,8
+0,3
−1,3
−0,3
+0,4
Sitzverteilung im Kreistag 2021
        
Insgesamt 81 Sitze
Sitz der Kreisverwaltung in Friedberg
Wahlvorschläge %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 32,8 27 30,5 25 35,6 29 40,0 32 41,0 33
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 20,7 17 28,0 23 31,8 26 35,4 29 38,8 32
AfD Alternative für Deutschland 06,9 06 12,2 10
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 19,0 15 09,0 07 15,8 13 07,2 06 07,5 06
FWG/UWG Freie Wählergemeinschaft / Unabhängige Wählergemeinschaft Wetterau 08,5 07 07,6 06 06,4 05 05,8 05 04,9 04
FDP Freie Demokratische Partei 06,5 05 05,7 04 03,6 03 05,0 04 04,0 03
LINKE Die Linke (2006: Die Linke.WASG) 03,6 03 03,3 03 02,4 02 03,0 02
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 00,9 01 02,2 02 02,5 02 03,6 03 03,3 03
PIRATEN Piratenpartei Deutschland 00,6 00 00,9 01 01,9 01
Gesamt 100 81 100[21] 81 100 81 100 81 100[22] 81
Wahlbeteiligung 53,4 % 51,7 % 49,7 % 48,6 % 53,5 %

Landräte des Wetteraukreises

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Landrat Amtszeit
Erich Milius (SPD) 1952–1972
Arno Kuhn (SPD) 1973–1979
Helmut Münch (CDU) 1979–1983
Sigurd Beyer (CDU) 1984–1985
Herbert Rüfer (SPD) 1985–1992
Rolf Gnadl (SPD) 1992–2007
Joachim Arnold (SPD) 2008–2018
Jan Weckler (CDU) seit 2018

Die letzte Landratswahl fand am 3. Oktober 2023[23] statt. Der seit 2018 amtierende Landrat Jan Weckler setzte sich im ersten Wahlgang mit 52,85 % der Stimmen durch.[23] Die weiteren Kandidaten erzielten folgende Ergebnisse: Roven Kötter (SPD) 21,43 %, Thomas Zebunke (Grüne) 10,71 %, Daniel Lachmann (Heimat) 6,55 %, Melina Holzhauer (Die PARTEI) 5,48 %, Gabi Faulhaber (DIE LINKE) 2,97 %.[23] Die Wahlbeteiligung lag bei 62,56 %.[23]

Wappen, Flagge und Banner

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Wappen des Wetteraukreises
Wappen des Wetteraukreises
Blasonierung: „Durch einen blauen Wellenbalken geteilt; oben in Gold wachsend der schwarze, rot bewehrte Doppeladler, unten in Silber zwei rote Balken.“
Wappenbegründung: Der Reichsadler steht für das Reichsland Wetterau, das bis zum Mittelalter bestand beziehungsweise für die ehemals Freie Reichsstadt Friedberg. Die roten Balken sind das Symbol der Grafen von Isenburg-Büdingen, die das östliche Kreisgebiet beherrschten und der blaue Wellenbalken symbolisiert den Fluss Wetter und ist damit ein „redendes“ Symbol. Das Wappen wurde am 2. Juli 1975 verliehen.

Wirtschaft und Verkehr

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Im Jahr 2022 belegte der Wetteraukreis im alle drei Jahre erscheinenden Zukunftsatlas den Platz 102 von 400 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen der Zukunftschancenkategorie 4 mit „leichten Zukunftschancen“.[24] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 94 von 401 und damit in der identischen Zukunftschancenkategorie.[25] Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Wetteraukreis Platz 151 von damals 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählte damit zur Kategorie der Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“.[26]

Die fruchtbare Ebene der Wetterau zwischen Taunus und Vogelsberg war von jeher eine wichtige Durchzugsstraße von Nord nach Süd. So hat auch die Main-Weser-Bahn als erste Eisenbahn zwischen Kassel und Frankfurt diesen Weg genommen. Sie ist 1850 von Frankfurt über Friedberg bis Butzbach und 1851 weiter nach Lang-Göns eröffnet worden. Das Kreisgebiet gehörte damals zu Hessen-Darmstadt bis auf das kurhessische Bad Nauheim, das erst 1866 dazukam.

Am Rande des Vogelsberges entstand 1870 eine weitere Nord-Süd-Strecke von Gießen über Nidda und Büdingen nach Gelnhausen, die von der zunächst privaten Oberhessischen Eisenbahn-Gesellschaft erbaut und mit dieser 1876 in die Hessische Staatsbahn einbezogen wurde.

Zur Umgehung des Frankfurter Raumes erbaute die Preußische Staatsbahn eine Direktverbindung von Hanau nach Friedberg, die 1881 mit der Teilstrecke ab Heldenbergen-Windecken vollendet wurde.

Die Hessische Staatsbahn begann 1888 den Vogelsberg mit zwei Stichbahnen von Nidda nach Schotten und von Stockheim nach Gedern zu erschließen, wovon die letztgenannte 1906 bis Grebenhain-Crainfeld verlängert und so zu einer Querverbindung bis Lauterbach ausgebaut wurde. In umgekehrter Richtung wurde die Strecke von Glauburg-Stockheim 1905 nach Heldenbergen-Windecken und 1907 weiter bis Bad Vilbel an der Main-Weser-Bahn fortgeführt.

Zum wichtigsten Bahnknoten entwickelte sich der Bahnhof Friedberg, welcher heute von Intercity- und ICE-Zügen bedient wird. Zu den drei vorhandenen Schienenwegen von Friedberg nach Frankfurt, Gießen und Hanau kamen hinzu: 1897 die Nebenbahnen nach Hungen und Nidda, die bis Beienheim dieselbe Trasse benutzen, und 1901 die im Zuge der Bäderbahn Nauheim–Homburg–Wiesbaden errichtete Hauptbahn nach Friedrichsdorf.

Schließlich vervollständigte die private Butzbach-Licher Eisenbahn AG, eine Tochter der Firma Lenz & Co GmbH, das Schienennetz durch die Bahnen, die von Butzbach ausgingen:

  • 1904: Butzbach West – Butzbach Ost – Griedel – Lich
  • 1910: Griedel – Rockenberg – Bad Nauheim
  • 1910: Butzbach Ost – Oberkleen.

Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 5 (Frankfurt-Kassel) und 45 (Dortmund-Aschaffenburg). Ferner erschließen mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 3, die B 275, die B 455, die B 457 und die B 521.

Im Wetteraukreis waren Anfang 2023 etwa 239.000 Fahrzeuge zugelassen, darunter knapp 197.000 Pkw, 12.700 Lkw und rund 18.800 Krafträder.[27]

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Kreisgebiet wird durch die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) im Rahmen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) betrieben.

Wichtigste lokale Zeitung ist die Wetterauer Zeitung (Friedberg/Bad Nauheim), im Raum Bad Vilbel die Frankfurter Neue Presse, im Ostkreis der Kreis-Anzeiger (Nidda), im Nordwesten die Butzbacher Zeitung. Auch die Lokalausgaben der Frankfurter Rundschau werden im Wetteraukreis viel gelesen.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

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Der Wetteraukreis und seine Kommunen vermarkten sich über die "TourismusRegion Wetterau" bzw. die Stadt Bad Nauheim über die "Bad Nauheim Stadtmarketing und Tourismus GmbH".[28] Einige weitere Kommunen haben zusätzliche Tourismus- und/oder Marketingabteilungen. Der Tourismus als Wirtschaftszweig hat im Wetteraukreis mit 99 statistisch erfassten geöffneten Gastbetrieben und 6.743 angebotenen Betten im Jahresmittel 2023 sowie über eine Million Übernachtungen im Jahr 2023 eine wichtige Bedeutung.[29] Das höchste Touristische Aufkommen haben die Kurorte Bad Nauheim, Bad Vilbel und Nidda.[29] Daneben spielen der Tourismusort Gedern mit 5 statistisch erfassten touristischen Betrieben, die Städte Büdingen, Friedberg und Butzbach mit je 6 statistisch Erfassten touristischen Betrieben und die Stadt Karben mit ebenfalls 6 erfassten Betrieben eine besondere Rolle im Übernachtungstourismus.[29] Neben dem Übernachtungstourismus existiert ein erheblicher Anteil an tagestouristischen Angeboten.

Durch den Wetteraukreis verlaufen die hessischen Fernradwege R6 (bei Butzbach und Münzenberg), R4 von Bad Vilbel über Karben, Niddatal, Florstadt, Ranstadt nach Nidda und der BahnRadweg Hessen, welcher durch das gesamte Kreisgebiet als „Vulkanradweg“ führt. Bedeutung als tagestouristische Radrouten haben zum einen die touristischen Abschnitte des R4 (Niddaroute) und des Bahnradwegs (Vulkanradweg), die beide von Zweckverbänden gepflegt werden und parallel zueinander in den Vogelsberg führen. Hervorzuheben sind zum anderen der Limesradweg, der im Zickzack von Südost nach Nordwest durch den Wetteraukreis verläuft und der Usatalradweg rund um Bad Nauheim und Friedberg bis nach Niddatal, wo er auf den R4 trifft. Rund um Vulkanradweg und zur Niddaroute verkehrt im Sommerhalbjahr zwischen 1. Mai und dem letzten Sonntag im Oktober ein Bus („Vulkanexpress“) mit Fahrradanhänger, der Radtouristen entlang des Vulkanradwegs mitnimmt und absetzt.[30] Die „TourismusRegion Wetterau“ bietet regelmäßig geführte E-Biketouren durch den Kreis an.[31] Der Kreis nimmt seit 2020 jährlich am STADTRADELN Wettbewerb teil.[32]

Durch den Wetteraukreis verläuft die Routenführung der anlässlich des 175. Paulskirchenjubiläums im Jahr 2023 herausgegebenen „Routen der Freiheit“, einem Wanderwegweiser, in dem die frühe Nationalstaats- und Demokratiebewegung der Region sowie regional bedeutende Protagonisten aufgegriffen werden.[33] Besonders zu erwähnen ist dabei Friedrich-Ludwig Weidig, der im Wetteraukreis in der Region um Butzbach aktiv war und nach dem die Stadt Butzbach am 15.02.2011 vom Hessischen Innenminister offiziell den Namenszusatz „Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt“ verliehen bekommen hat. Daneben verlaufen mit der Bonifatiusroute und dem Lutherweg 1521 sowie dem Hugenotten- und Waldenserpfad mit einer Nebenroute über Waldensberg (Main-Kinzig-Kreis) und Büdingen drei wichtige Pilgerwege durch den Wetteraukreis. Außerdem verlaufen der deutsche Limes-Wanderweg und die Apfelwein- und Obstwiesenroute durch den Kreis.

Erwähnenswert ist außerdem das Kneipp-Bäderdreieck Wetterau, welches die drei Wetterauer Kurorte Bad Nauheim, Bad Salzhausen und Bad Vilbel als Themenroute miteinander verbindet.[34]

Aufgrund seiner bewegten Geschichte und historisch zentralen Lage spielt die Archäologie im Wetteraukreis eine große Rolle.[35] Dies zeigt die Zahl der archäologischen Fundstellen im Kreis, die laut Zahlen des Kreises mit 4.444 im April 2024 deutlich über dem hessenweiten Durchschnitt lag.[36]

Wegen der zentralen Lage des Kreises und der Nähe zur Stadt Frankfurt führten während des gesamten Mittelalters, aber auch schon im Altertum zentrale Handelsrouten durch den Kreis. Namentlich zu benennen sind die Antsanvia, (auch bekannt als Hohe Straße oder Reffenstraße) im Osten, sowie die „Langen Hessen“ (über Butzbach) und die „Kurzen Hessen“ (über Friedberg) die allesamt ursprüngliche oder alternative Führungen der via Regia darstellen und seit dem Altertum Mainz bzw. Frankfurt mit Eisenach und letztlich Leipzig verbanden. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit fanden sich zahlreiche unabhängige Kleinstaaten auf dem heutigen Kreisterritorium.[37]

Bis zu den Napoleonischen Kriegen wurden diese durch diverse Einflüsse (v. a. Erbteilungen) mehr.[38]

Zu Zeiten der Römer verlief der Limes quer durch das heutige Kreisgebiet und zahlreiche Kastelle sind noch heute Gegenstand von Grabungen. Aktuelles Beispiel ist Altenstadt.[39] Archäologische Bedeutung hat der Kreis jedoch auch als Grabungs- und Fundstädte für noch ältere Kulturen.[40] Überregional bekanntes Beispiel ist der Glauberg als keltische Siedlungsstädte.

Überregionale Bekanntheit hat der Kalte Markt im östlich-zentral gelegenen Ortenberg erlangt. Dieser existiert nachweislich seit dem 13. Jahrhundert und wurde 2024 zum 758. Mal durchgeführt.[41] Zuletzt gab die Stadt die jährliche Besucherzahl mit rund 300.000 an.[42] Erwähnenswert hohe Besucherzahlen haben außerdem die Burgfestspiele in Bad Vilbel mit jährlich durchschnittlich über 100.000 Besuchern. Die Burgfestspiele sind damit der Festspielort mit den meisten Besuchern in Hessen.

Im Wetteraukreis gibt es 33 Museen.

Sehenswürdigkeiten

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Im Wetteraukreis gibt es folgende weitere Sehenswürdigkeiten:

  • Bad Nauheim, Sprudelhof mit einem europaweit einzigartigen Jugendstil-Ensemble
  • Büdingen, historischer Ortskern mit Schloss und erhaltener Stadtmauer
  • Burg Münzenberg, markante Burgruine im an der nordwestlichen Kreisgrenze gelegenen Münzenberg
  • Butzbach, historische Fachwerkstadt mit rund 150 Baudenkmälern und historischem Marktplatz
  • Friedberg, historische Altstadt mit Burg und mittelalterlicher Kirche
  • Glauberg (Glauburg), archäologischer Fundort und Museum
  • Limeshain, Limes-Wachturm

Landesgartenschau 2027 in Oberhessen

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Im Jahr 2027 findet in zehn Wetterauer und einer Vogelsberger Kommune eine interkommunal organisierte hessische Landesgartenschau statt.[43]

ButzbachMünzenbergRockenbergOber-MörlenBad NauheimFriedberg (Hessen)Rosbach vor der HöheWöllstadtKarbenBad VilbelWölfersheimReichelsheim (Wetterau)NiddatalFlorstadtEchzellReichelsheim (Wetterau)NiddaHirzenhainGedernRanstadtGlauburgAltenstadt (Hessen)LimeshainOrtenberg (Hessen)KefenrodBüdingenLahn-Dill-KreisLandkreis GießenVogelsbergkreisHochtaunuskreisFrankfurt am MainMain-Kinzig-Kreis

(Einwohner am 30. Juni 2023[13])

Städte

  1. Bad Nauheim (33.723)
  2. Bad Vilbel (35.857)
  3. Büdingen (22.858)
  4. Butzbach (27.499)
  5. Florstadt (8.918)
  6. Friedberg (Hessen) (31.389)
  7. Gedern (7.290)
  8. Karben (23.214)
  9. Münzenberg (5.848)
  10. Nidda (17.708)
  11. Niddatal (10.068)
  12. Ortenberg (8.966)
  13. Reichelsheim (Wetterau) (6.985)
  14. Rosbach v. d. Höhe (13.133)

Weitere Gemeinden

  1. Altenstadt (12.692)
  2. Echzell (5.845)
  3. Glauburg (3.047)
  4. Hirzenhain (2.956)
  5. Kefenrod (2.758)
  6. Limeshain (5.888)
  7. Ober-Mörlen (5.864)
  8. Ranstadt (5.336)
  9. Rockenberg (4.522)
  10. Wölfersheim (9.756)
  11. Wöllstadt (6.786)

Kfz-Kennzeichen

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Am 1. August 1972 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den hessischen Landkreis Friedberg gültige Unterscheidungszeichen FB zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Büdingen Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren DA bis DZ und LA bis LZ und den Zahlen von 100 bis 999.

Seit dem 2. Januar 2013 ist aufgrund der Kennzeichenliberalisierung zudem das Unterscheidungszeichen BÜD (Büdingen) erhältlich.

  • Hans Wolf: Die Wetterau – Geschichte, Gemeinden und Landschaften des Wetteraukreises. Petermann, Bad Nauheim 2002, ISBN 3-9808581-0-3.
Commons: Wetteraukreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 386 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  3. Gesetzes zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 230–232, Zweiter Abschnitt; § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Datenbank Zensus 2011, Wetteraukreis, Alter + Geschlecht
  5. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1974
  6. a b Michael Rademacher: Wetteraukreis. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Hessisches Statistisches Landesamt}
  8. Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.09.2010 und Bevölkerungsvorgänge im 3. Vierteljahr 2010. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 10. Mai 2011; abgerufen am 31. Mai 2019.
  9. Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.06.2015 und Bevölkerungsveränderung im 2. Quartal 2015. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 24. März 2016; abgerufen am 31. Mai 2019.
  10. Hessisches Statistisches Landesamt: Die Bevölkerung der kreisfreien Städte und Landkreise Hessens am 31. Dezember 2020 nach Alter und Geschlecht. In: Statistische Bibliothek der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Deutschlands, aufzurufen unter: https://www.statistischebibliothek.de. Hessisches Statistisches Landesamt, Juli 2021, abgerufen am 19. Februar 2024.
  11. Hessisches Statistisches Landesamt: Die Bevölkerung der kreisfreien Städte und Landkreise Hessens am 31. Dezember 2021 nach Alter und Geschlecht. In: Statistische Bibliothek der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Deutschlands. Aufzurufen unter: https://www.statistischebibliothek.de. Hessisches Statistisches Landesamt, Juni 2022, abgerufen am 19. Februar 2024.
  12. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31. Dezember 2022 nach Alter und Geschlecht. In: Online-Auftritt des Hessischen Statistischen Landesamts, zu erreichen unter https://statistik.hessen.de. Hessisches Statistisches Landesamt, Juni 2023, abgerufen am 19. Februar 2024.
  13. a b Hessisches Statistisches Landesamt: Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 30. Juni 2023. In: Online-Auftritt des hessischen Statistischen Landesamts. Zu erreichen unter: https://statistik.hessen.de/. Hessisches Statistisches Landesamt, Oktober 2023, abgerufen am 19. Februar 2024.
  14. Zensus 2011 / Hessen. Hessen unter der Lupe. Wiesbaden 2014, auf Seite 15 der Datei: „Religionszugehörigkeit in den hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten am 9. Mai 2011 (in %)“
  15. Landkreis Wetterau Demografiebericht 2013 Seite 35
  16. Zensusdatenbank: 1000A Bevölkerung kompakt (Gebietsstand 15.05.2022) - wähle „Zum Thema“: 1000A-1018 Personen: Religion - wähle „Zur Tabelle“ - wähle „Anpassen“ - wähle „anderes Merkmal auswählen“: Landkreise u. krsfr. Städte (Stand 15.05.22) - wähle „Anwenden“: Trefferzeile „(400/400)“ anklicken: hessische Treffer auf Seite 2 der Trefferliste - Anwende-Häkchen auf die gewünschten Treffer eingrenzen - wähle „Anwenden“
  17. [1]
  18. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2011 und 2006
  19. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2006 und 2001
  20. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2001 und 1997
  21. Die ALFA, jetzt LKR errang 2016 keinen Sitz, aber 0,6 % der Stimmen.
  22. Die WAL errang 2001 keinen Sitz, aber 0,5 % der Stimmen.
  23. a b c d Kreisausschuss des Wetteraukreises: Wahlausschuss stellt amtliches Endergebnis der Landratswahl fest. In: https://wetteraukreis.de. Kreisausschuss des Wetteraukreises, 11. Oktober 2023, abgerufen am 19. Februar 2024.
  24. Prognos AG: Prognos Zukunftsatlas 2022 auf einen Blick. In: Online-Auftritt der Firma Prognos. Prognos AG, September 2022, abgerufen am 19. Februar 2024.
  25. PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt online. Archiviert vom Original am 8. Juli 2019; abgerufen am 10. Dezember 2019.
  26. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original; abgerufen am 23. März 2018.
  27. Kraftfahrtbundesamt: Bestand an Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern nach Zulassungsbezirken, 1. Januar 2023. In: Onlineauftritt des Kraftfahrtbundesamts; abrufbar unter https://www.kba.de. Kraftfahrtbundesamt, April 2023, abgerufen am 19. Februar 2024.
  28. TourismusRegion Wetterau: Mitglieds-Kommunen. In: Website der TourismusRegion Wetterau. TourismusRegionWetterau, 10. Dezember 2024, abgerufen am 10. Dezember 2024.
  29. a b c Hessisches Statistisches Landesamt: Statistische Berichte / G / IV / 1 - m - Gäste und Übernachtungen im hessischen Tourismus im Dezember 2023. In: Statistische Bibliothek. Hessisches Statistisches Landesamt, Februar 2024, abgerufen am 10. Dezember 2024.
  30. Rhein-Main-Verkehrsverbund: Vogelsberger Volkan Express. In: Website des RMV. Rhein-Main-Verkehrsverbund, abgerufen am 10. Dezember 2024.
  31. TourismusRegion Wetterau: Per E-Bike die Wetterau entdecken - geführte Erlebnistouren. TourismusRegion Wetterau, abgerufen am 10. Dezember 2024.
  32. Kreisausschuss des Wetteraukreises: Erstes Wetterauer Stadtradeln erfolgreich gestartet. In: Pressemitteilungen des Kreisausschusses. Abgerufen am 10. Dezember 2024.
  33. Börchers, Sabine: Routen der Freiheit. Hrsg.: Societäts-Verlag Frankfurt. 1. Auflage. Societäts-Verlag Frankfurt, Frankfurt 2022, ISBN 978-3-95542-408-4 (240 S.).
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