Bahnhof Rohrbach
Rohrbach | |
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Eine Lok der Baureihe 120 passiert den Bahnhof (März 1988)
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Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 0 |
Abkürzung | NRB |
Eröffnung | 1986 (Versuchsbetrieb) 1988 (kommerzielle Inbetriebnahme) |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Karlstadt |
Ort/Ortsteil | Rohrbach |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 58′ 30″ N, 9° 42′ 24″ O |
Höhe (SO) | 283 m ü. NHN |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Bayern |
Der Bahnhof Rohrbach[1] ist der südlichste Betriebsbahnhof der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Er liegt östlich des Ortsteils Rohrbach der unterfränkischen Kreisstadt Karlstadt und trägt daher dessen Namen.
Die etwa 25 Kilometer nördlich von Würzburg liegende Anlage zählt, neben dem Betriebsbahnhof Burgsinn, zu den komplexesten Betriebsbahnhöfen der Schnellfahrstrecke. Im Bahnhof endet, mit Streckenkilometer 10,7, die Nantenbacher Kurve.
Die Grenzen des Bahnhofs (Einfahrsignale) liegen bei den Streckenkilometern 300,940 und 304,013 (Schnellfahrstrecke) bzw. 10,085 (Nantenbacher Kurve). Die Bahnanlage umfasst 6 Ein- und 8 Ausfahrsignale und 21 Weichen.[2]
Bahnanlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die rund drei Kilometer lange Bahnhofsanlage liegt weitgehend in einer Geraden.
Im Nordkopf des Bahnhofs (Streckenkilometer 301) sind die beiden Streckengleise mit einem doppelten Gleiswechsel (vier Weichen) verbunden. Auf die Einfädelung der Nantenbacher Kurve, die höhenfrei in den Bahnhof bei Streckenkilometer 302 einführt, schließt sich beidseitig je ein Überholgleis an. Während beide Überholgleise an die durchgehenden Hauptgleise angebunden sind, ist das westliche Überholgleis auch direkt aus dem westlichen Gleis der Nantenbacher Kurve erreichbar. Nach der südlichen Einfädelung der Überholgleise in die Streckengleise folgt eine weitere doppelte Verbindung zwischen den Hauptgleisen.
Die durchgehenden Hauptgleise der Schnellfahrstrecke können mit 280 km/h befahren werden. Die Nantenbacher Kurve wird im Bahnhof über Schnellfahrweichen in die Neubaustrecke in südlicher Richtung eingefädelt, die mit 200 km/h befahren werden können. Dieses Weichenpaar zählt bis heute (Stand: 2011) zu den schnellstbefahrenen Weichen in Deutschland. Der Bahnhof wird durch ein Stellwerk der Bauform Sp Dr L60 gesteuert. Im Regelfall wird dieses vom Zentralstellwerk Würzburg Hbf ferngesteuert.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Planung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits nach dem Planungsstand von 1977 war die als Überholbahnhof Rohrbach bezeichnete Anlage beidseitig mit je einem 750 Meter langen Überholgleis geplant. Die Anlage sollte dabei in einer Geraden liegen, woran sich Bögen von 5500 bzw. 5300 Meter Kurvenradius anschließen sollten.[4] Die Gradiente sollte im Nordabschnitt eben ausgeführt werden, im Südabschnitt war ein Gefälle von 1,5 Promille vorgesehen.[4]
Bau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bauarbeiten begannen 1983.[5]
Im Bereich von Rohrbach entstand ein Regenrückhaltebecken, das ökologisch aufgewertet wurde. Dazu sollte ganzjährig eine flächige Restwassermenge sichergestellt werden. Laut DB-Angaben hatten sich ein Jahr nach Fertigstellung bereits zahlreiche Tierarten angesiedelt.[6]
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Erdbauarbeiten (Juni 1985)
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Gleisbauarbeiten (Mai 1986)
Inbetriebnahme und Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Vorlaufbetrieb mit Versuchszügen wurde Mitte 1986 aufgenommen.
Von planmäßigen Reise- und Güterzügen wird der Bahnhof seit Ende Mai 1988 befahren.
Im Juni 1994 wurde die Nantenbacher Kurve in Betrieb genommen.
Die Überholgleise des Bahnhofs werden nachts zwischen 23 und 5 Uhr planmäßig vereinzelt genutzt.[7]
Am 16. Dezember 2022 fuhr ein ICE-3-Triebzug im Rahmen einer Versuchs- bzw. Demonstrationsfahrt mit 300 km/h.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lage und Verlauf der Bahnanlage sowie etliche Signale und zulässige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap
- mit 200kmh abzweigend durch Rohrbach Bbf Führerraumansicht - Alex E - cabride - Mitfahrt. Video einer Führerstandsmitfahrt mit abzweigender, rund 200 km/h schneller Fahrt Richtung Frankfurt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Betriebsstellenverzeichnis (Stand 13.04.2018). (CSV; 1,6 MB) In: Betriebsstellenverzeichnis DB Netz AG. Deutsche Bahn AG, 3. Mai 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. März 2022; abgerufen am 10. Juni 2021.
- ↑ Klaus-Dieter Schwendener: Teilerneuerung 97080 WRSTW SFS 1733 im RB Süd G016180176. (ZIP; 51 MB) DB Netz AG, 25. Juli 2019, S. 9, archiviert vom am 10. Dezember 2019; abgerufen am 10. Dezember 2019 (Datei Anl. 15 BAst_Teilerneuerung Stw 1733.pdf in ZIP-Archiv 19FEI40778_Vergabeunterlagen_Zwischenstand.zip).
- ↑ Rohrbach Bbf. In: stellwerke.info. Abgerufen am 28. April 2022.
- ↑ a b Helmut Maak: Der Entwurf der Neubaustrecke Hannover – Würzburg, Streckenabschnitt hessisch/bayerische Landesgrenze – Würzburg. In: Die Bundesbahn, Jahrgang 53 (1977), Heft 12, S. 883–893, ISSN 0007-5876.
- ↑ Deutsche Bundesbahn, Projektgruppe H/W Süd der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Realisierungsstand im Südabschnitt der Neubaustrecke Hannover - Würzburg (Stand: Dezember 1983). Presseinformation (zwei Seiten), Nürnberg, 1983 (?), zwei A4-Seiten.
- ↑ Umweltfreundlich betreiben. In: Die Bundesbahn, 64, Nr. 12, 1988, ISSN 0007-5876, S. 1132–1136.
- ↑ Andreas Häusler: Fahrplan für Zugmeldestellen Rohrbach. (PDF-Datei D3.0.1.1_Fahrplan für Zugmeldestellen.pdf in ZIP) In: bieterportal.noncd.db.de. DB Netz, 22. März 2022, archiviert vom am 26. Februar 2022; abgerufen am 14. März 2023.
- ↑ Hannes Lorenz Naumann, Peter Reinhart, Michael Schedel: (Bis zu) 300 km/h auf „alten“ Schnellfahrstrecken. In: Der Eisenbahningenieur. Band 75, Nr. 5, Mai 2024, ISSN 0013-2810, S. 23–28 (PDF – siehe Abbildung 2: 300,0 km/h bei Streckenkilometer 302,281).