Bahnstrecke Meinerzhagen–Krummenerl

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Meinerzhagen–Krummenerl
Streckennummer (DB):2815
Kursbuchstrecke (DB):ex 240d
Kursbuchstrecke:240g (Meinerzhagen – Krummenerl 1946)
239c (Eichhagen – Gerlingen 1946)
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:40 km/h
von Hagen
Bahnhof
−0,117 Meinerzhagen 407 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Gummersbach-Dieringhausen  
Tunnel
Schwarzenbergtunnel (400 m)
Brücke
Viadukt Meinerzhagen
Brücke über Wasserlauf
Fischbauchbrücke (Volme)
Strecke mit Straßenbrücke
Straßenbrücke ehem. B 54
Tunnel
neue Südumgehung/L306 (47 m)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
4,000 Scherl (ehem. PV) 462 m
Strecke mit Straßenbrücke
A 45
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Vorschlag 2022: nach Valbert Ort
ListerscheidFinnentrop
ehemaliger Bahnhof
7,900 Valbert (Westf)
Brücke über Wasserlauf
Feldbergsiepen
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
12,490 Krummenerl (ehem. PV) 355 m
Brücke über Wasserlauf
Krummenau
Betriebsstelle Streckenende
Basalt-Steinbruch (Bahnhofsgleis)
Grundstücke erworben, nicht gebaut
Hunswinkel
Dumicke
bis 1964 von Finnentrop
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
≈19,50 Eichhagen (im Biggesee)
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
seit 1964 von Finnentrop
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Siegburg
Olpe
siehe Finnentrop–Freudenberg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Gerlingen
nach FreudenbergBetzdorf
weiter geplant Richtung Kreuztal

Quellen: [1][2][3][4]

Die Bahnstrecke Meinerzhagen–Krummenerl ist eine eingleisige Nebenbahn durch das Tal der Lister in Nordrhein-Westfalen. Seit 1955 wird die Strecke nur noch im Güterverkehr und für gelegentliche Sonderfahrten[5] genutzt.

Die seinerzeitige Planung sah vor, die Bahnstrecke über Olpe weiter nach Kreuztal zu bauen. Dieses Projekt wurde aber nicht mehr realisiert.

Der Bahnhof Krummenerl bei seiner Eröffnung am 21. Juni 1927. Der Eröffnungszug wurde aus sieben Schnellzugwagen gebildet.
Die Fischbauchbrücke in Meinerzhagen

Die Bahnstrecke von Meinerzhagen ins Listertal wurde zwischen den Jahren 1912 und 1927 (mit Unterbrechung während des Ersten Weltkrieges) gebaut und am 21. Juni 1927 eröffnet. Ursprünglich sollte sie weiter über Olpe nach Kreuztal führen. Der Grunderwerb für den Bau der fehlenden sieben Kilometer war bereits abgeschlossen. Dieses Verkehrsprojekt wurde aber aufgrund zweier Weltkriege und aus Geldmangel aufgegeben und blieb unvollendet. Deshalb heißt diese Strecke im Volksmund auch Die Unvollendete.

Den damaligen Plänen zufolge hätte Hunswinkel einen Bahnhof und Dumicke einen Haltepunkt bekommen, um bei Eichhagen auf die bestehende Bahnstrecke Finnentrop–Freudenberg zu treffen.

Personenverkehr wurde nur bis zum 28. Mai 1955 betrieben. Es existierten die Bahnhöfe Meinerzhagen, Scherl, Valbert und Krummenerl. Die Bahnhofsgebäude in Valbert und Krummenerl stehen noch heute, sie werden nun aber als Wohnhaus genutzt.

Die letzte Kursbuchstreckennummer war 240a. Frühere Kursbuchnummern waren 204f, 204c, 218b, 240g, 240 und 240d.

Die Gleise enden heute beim Steinbruch Listertal bei Krummenerl. Der Bahndamm wurde zwar ein Stück weiter Richtung Hunswinkel gebaut, hat jedoch keine Gleise. Heute ist die Bahntrasse zwischen Krummenerl und Hunswinkel noch ein Stück weit aufgrund der Geländeeinschnitte zu erkennen.

Im Jahre 2005 wurden zwischen Meinerzhagen und Krummenerl neue Gleise verlegt. Seit dem Hochwasser in West- und Mitteleuropa 2021 ist die Bahnstrecke gesperrt, sodass der Abtransport per LKW erfolgen muss.[6]

Im Juli 2022 wurden die durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen ausgewählten Maßnahmen im Rahmen Richtlinie zur Förderung von Planungsleistungen zur Bildung eines Planungsvorrates (FöRi-Planungsvorrat) bekannt. Der Kreis Olpe erhält durch diese Finanzierung eine Machbarkeitsstudie zur Westanbindung.[7] Darin enthalten ist, neben der Reaktivierungsalternative Gummersbach-Dieringhausen – Olpe (Bahnstrecke Siegburg–Olpe), auch die Bahnstrecke Meinerzhagen–Krummenerl mit einem Lückenschluss zur Bahnstrecke Finnentrop–Freudenberg. Beabsichtigt wird jedoch nicht eine Weiterführung auf der historischen Trasse, sondern eine Trassenführung MeinerzhagenValbertListerscheid bei Weiterführung der Zugverbindungen in Richtung Finnentrop, wobei eine genaue Trassierung noch zu prüfen ist.[8]

Der Schwarzenbergtunnel ist sanierungsbedürftig, jedoch ist die Sanierung aus finanziellen Gründen vorerst aufgeschoben.[9]

Im September 2024 wurde bekannt, dass die Deutsche Bahn die Bahnstrecke Meinerzhagen–Krummenerl stilllegen möchte. Die Sanierung des Schwarzenberg-Tunnels soll laut Deutsche Bahn 60 Millionen Euro kosten. Bis 2040 würden zudem mehr als 100 Millionen Euro für die Sanierung von sieben Brücken, darunter auch das Viadukt in Meinerzhagen und die denkmalgeschützte Fischbauchbrücke, notwendig sein. Dies lohne sich nicht für nur ein bis zwei Gleisschotterzüge pro Woche aus dem Steinbruch der Westdeutsche Grauwacke-Union GmbH, Tochterfirma der Basalt AG. Dies würde bedeuten, dass weiter 2000 schwere LKW pro Jahr durch den Kreis fahren müssten. Die Bahn informierte die Basalt AG nicht über ihre Absichten, daher investierte sie 2022 noch 100.000 Euro in ihre betriebseigene Rangierlok und weiteres Geld in die betriebseigene Verladestation. Die Deutsche Bahn müsste eine Stilllegung nach § 11 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes beim Eisenbahn-Bundesamt beantragen und den Antrag auf Stilllegung im Bundesanzeiger bekannt machen. Stand November 2024 war noch kein Stilllegungsverfahren eingeleitet.[10] Die Deutsche Bahn muss dabei der Aufsichtsbehörde darlegen, dass ihr der Betrieb der Strecke nicht zugemutet werden kann. Gleichzeitig muss sie nachweisen, dass ein Angebot Dritter für die Übernahme erfolglos geblieben ist.[11][12][13]

  • Günther Krause: Die Entwicklung des Gleisnetzes und der Strecken der Direktion Elberfeld/Wuppertal. Röhr, Krefeld 1986, ISBN 3-88490-129-X.

Einzelnachweise

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  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Schwarzenbergtunnel bei eisenbahn-tunnelportale.de
  4. Weitere Aufnahmen
  5. Meinerzhagen-Krummenerl (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  6. Sanierungsoffensive der Bahn: Gleisschotter per Lkw, weil Strecke gesperrt ist. 27. August 2024, abgerufen am 2. November 2024.
  7. https://fragdenstaat.de/anfrage/erlass-zur-foerderung-von-planungsleistungen-zur-bildung-eines-planungsvorrates/743058/anhang/2022-10-0064561.pdf
  8. Tom Langemann, Andre Trapp: RExx – Der Rhein-Südwestfalen-Express – Vorstellung eines Konzeptes zur besseren Erschließung Südwestfalens im Schienenverkehr und einer schnelleren Verbindung des Oberbergischen an die Rheinregion -Zwischenbericht-. Februar 2021, S. 20f, archiviert vom Original am 28. Dezember 2022; abgerufen am 28. Dezember 2022.
  9. Dem Tunnel droht das Aus: Was passiert im Innern des Schwarzenbergs? 21. August 2024, abgerufen am 21. August 2024.
  10. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Drucksache 20/13868. Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 18. November 2024 eingegangenen Antworten der Bundesregierung. 22. November 2024, S. 55 f. (bundestag.de [PDF]).
  11. Erhalt zu teuer: Deutsche Bahn will Strecke im Sauerland stilllegen. 15. September 2024, abgerufen am 23. Oktober 2024.
  12. Sendung Lokalzeit Südwestfalen mit Beitrag zur Strecke. 23. Oktober 2024, abgerufen am 21. August 2024.
  13. Bahnstrecke zum Steinbruch Meinerzhagen wird dauerhaft stillgelegt. 22. Oktober 2024, abgerufen am 2. November 2024.