Bahnhofstraße 27 (Heilbronn)
Das Haus an der Bahnhofstraße 27 in Heilbronn ist ein denkmalgeschütztes Haus, das 1874 von Werkmeister Christian Zillhardt aus Heilbronn errichtet wurde.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebäude befindet sich an der Bahnhofstraße, die von der Friedrich-Ebert-Brücke zum Heilbronner Hauptbahnhof führt und auf eine alte Neckarüberquerung und Fernhandelsstraße in Richtung Westen zurückgeht. Zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der Bahnhofsstraße zählt neben den Gebäuden Nr. 9 und Nr. 11 auch das Haus an der Bahnhofsstraße 27[1].
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das dreigeschossige Gebäude mit Sandsteinfassade und Gesimsbändern im Erdgeschoss wird durch drei Fensterachsen gegliedert, wobei eine alternierende Fensterverdachung abwechselnd mit einem schlichten Gesims bzw. einem Segmentbogen die Fassade bereichern. Die mittlere Fensterachse wird besonders betont. Dies geschieht durch einen Balkon in der Beletage im ersten Obergeschoss, wobei über der Tür zum Balkon der Kopf eines Merkur angebracht wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebäude ist das Elternhaus von Gideon Bachmann[2], früher Hans Werner Bachmann (* 18. Februar 1927 Heilbronn; † 24. November 2016 in Karlsruhe)[3], der zusammen mit seinen Eltern Bella Bachmann (geb. Straßburger * 23. Mai 1902 in Köln) und Ernst Bachmann (* 31. März 1897 Göttingen) am 31. März 1936 nach Palästina auswanderte, 1961 nach Europa zurückkehrte und später das Europäische Institut des Kinofilms Karlsruhe (EIKK) leitete.[4]
1950 befand sich in dem Gebäude die von den Hausbesitzern geführte Textil- und Kurzwarenhandlung J. Armbruster & Sohn,[5] die auch noch 1961 bestand.[6]
Kunstgeschichtliche Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während das Gebäude zum Teil im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt ist, hat sich die Fassade in der „qualitätsvollen Formensprache der Neorenaissance“ aus der Gründerzeit erhalten. Das Gebäude zählt zu den ältesten erhaltenen Zeugnissen der Baukunst in der oberen Bahnhofstraße und wurde deswegen unter Denkmalschutz gestellt[7].
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann: Stadtkreis Heilbronn (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Band I.5). Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 73.
- Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. Vom Mittelalter bis zur Zeit der nationalsozialistischen Verfolgungen (1050–1945). Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1963, ISBN 3-928990-04-7 (PDF, 1,2 MB).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Julius Fekete et al.: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Edition Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 71
- ↑ Artikel in der Heilbronner Stimme von Helmut Buchholz vom 7. September 2004: Nach 57 Jahren wieder in Heilbronn
- ↑ Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn, Heilbronn 1963, S. 371
- ↑ Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn, Heilbronn 1963, S. 379: Weiterhin wohnten in dem Gebäude Dr. Emil Baer (* 12. Juli 1882 in Offenburg) mit seiner Frau Jenny Baer (geb. Heidelberger * 7. Oktober 1889 in Mannheim) und gemeinsamer Tochter Anna Baer (* 8. November 1914 in Heilbronn). Schließlich wohnte dort auch noch Johanna Katz (* 5. Oktober 1862 in Hechingen)
- ↑ Stadt Heilbronn (Hrsg.): Adressbuch der Stadt Heilbronn 1950, Heilbronn 1950.
- ↑ Stadt Heilbronn (Hrsg.): Adressbuch der Stadt Heilbronn 1961, Heilbronn 1961.
- ↑ Julius Fekete et al.: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Edition Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 73
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 49° 8′ 33,7″ N, 9° 12′ 34,2″ O