Bahnstrecke Železný Brod–Tanvald

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Železný Brod–Tanvald
Kursbuchstrecke (SŽDC):035
Streckenlänge:17,219 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
Strecke
von Zawidów (vorm. SNDVB)
Bahnhof
0,000 Železný Brod früher Eisenbrod 285 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Pardubice hl. n. (vorm. SNDVB)
Brücke
Iserbrücke
Haltepunkt / Haltestelle
2,200 Spálov 295 m
Brücke
Kamenice
Haltepunkt / Haltestelle
5,251 Jesenný 320 m
Haltepunkt / Haltestelle
8,500 Návarov 360 m
Tunnel
Tunnel Návarovský (170,15 m)
Tunnel
Tunnel Haratický (191,70 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
11,020 Držkov
Grenze
11,035 Protektoratsgrenze 1938–1945
Haltepunkt / Haltestelle
12,200 Plavy früher Plaw 410 m
Bahnhof
13,453 Velké Hamry früher Groß Hammer 420 m
Brücke
Kamenice
Abzweig geradeaus und von links
von Liberec (vorm. RGTE)
Bahnhof
17,219 Tanvald früher Tannwald-Schumburg 465 m
Strecke
nach Kořenov (vorm. RGTE)

Quellen: [1]

Die Bahnstrecke Železný Brod–Tanvald ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn (SNDVB) errichtet und betrieben wurde. Sie zweigt in Železný Brod (Eisenbrod) von der Bahnstrecke Pardubice–Zawidów ab und führt am Fuß des Riesengebirges durch das Tal der Kamenice nach Tanvald (Tannwald), wo sie in die Bahnstrecke Liberec–Kořenov einmündet.

Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[2]

Am 31. März 1872 wurde der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn die Konzession zum Bau einer Flügelbahn nach Tannwald erteilt worden, welche von der Hauptlinie Pardubitz–Reichenberg in Eisenbrod abzweigen sollte.[3] Am 1. Juli 1875 wurde die als Hauptbahn konzipierte Strecke eröffnet, am 10. Oktober 1879 der Secundärbetrieb eingeführt[4].

Nach der Verstaatlichung der SNDV ging die Strecke am 1. Januar 1908 an die k.k. österreichischen Staatsbahnen kkStB über. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD.

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zwischen Plaw und Tannwald-Schumburg zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Als Grenzbahnhof wurde der Haltepunkt Plaw (Plavy) bestimmt. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als KBS 160r Tannwald-Schumburg–Groß Hammer–Eisenbrod enthalten.[5] Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Von nun an galten nur noch die tschechischen Bahnhofsnamen.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über.

Im Jahr 2000 wurde von tschechischer Seite eine Studie vorgestellt, welche langfristig die Einbeziehung der Strecke ins Projekt Regiotram Nisa vorsieht. Geplant ist eine Elektrifizierung der Trasse und der Einsatz von Stadtbahnen, die auch auf die Straßenbahngleise in Liberec übergehen können. Eine Realisierung ist jedoch in nächster Zeit nicht zu erwarten, da das Vorhaben vom tschechischen Verkehrsministerium als nicht vordringlich erachtet wird.

Heute wird die Strecke von einer viermal täglich verkehrenden Schnellzugverbindung Praha-Vršovice–Tanvald bedient. Nahverkehrszüge verkehren im Zweistundentakt in der Relation Železný Brod–Tanvald. Eine Durchbindung der Züge von und nach Liberec besteht seit 1997 nicht mehr. (Stand: 01/2008)

Fahrzeugeinsatz

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Die Schnellzüge von Praha nach Tanvald werden heute vor allem von den modernisierten Triebwagen der ČD-Baureihe 854 befördert. Ein Teil der Schnellzüge verkehrt auch lokomotivbespannt mit der Baureihe 749 („Bardotka“). Im Nahverkehr kamen die bewährten Triebwagen der Baureihe 810 zum Einsatz. Deren modernisierte Version Baureihe 814 verkehrt zusammen mit der ČD-Baureihe 840 heutzutage.

Im Güterverkehr dominieren die einst für den Steilstreckenbetrieb nach Kořenov beschafften Diesellokomotiven der Baureihe 743.


Commons: Railway line 035 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky. 2006–2007. Hrsg.: Verlag Pavel Malkus. 2. Auflage. Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1 (tschechisch).
  2. Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995 (Memento des Originals vom 1. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kormoran.vlada.cz
  3. RGBl. 1872/62.
  4. Geschäfts-Zeitung. (…) Südnorddeutsche Verbindungsbahn. In: Prager Tagblatt, Nr. 302/1879 (III. Jahrgang), 31. Oktober 1879, S. 10, unten rechts. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ptb
  5. Fahrplan 1944 – gültig ab 7. Juli 1944 bis auf weiteres