Bahnstrecke Antoniwka–Saritschne
Antoniwka–Saritschne | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 106,6 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 750 mm (Schmalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Antoniwka–Saritschne ist eine Schmalspurbahn in der Ukraine in der Oblast Riwne.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ursprung als russische Waldbahn (1895 bis 1920)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ursprung der Strecke liegt in einer Waldbahn, die im damaligen Russischen Reich ab 1895 (nach anderen Quellen erst 1913) in der Spurweite 750 mm errichtet wurde. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Waldbahn bis zur Front verlängert. 1915 war ein 114 km langes Netz entstanden, das in zwei Bahnhöfen Anschluss an das Breitspurnetz hatte, in Antonowka (heute Antoniwka) an die Strecke Kowel–Sarny und in Dombrowiza (heute Dubrowyzja) an die Strecke Luninez–Sarni. Das Netz bestand aus der Hauptstrecke Antonowka–Chinotschi–Kuchozkaja Wola (heute Kuchizka Wolja) mit einer Zweigstrecke von Chinotschi nach Dombrowiza.[1]
Übernahme durch die PKP (1920 bis 1939)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Polnisch-Sowjetischen Krieg wurde das Einzugsgebiet der Bahn von Polen besetzt und den Woiwodschaften Wolhynien und Polesien zugeordnet. Die Strecke wurde von den Polnischen Staatsbahnen (PKP) übernommen. Sie richtete einen spärlichen Personenverkehr ein, der unter der Kursbuchstreckennummer 519/538 geführt wurde. Der Abschnitt Antonówka–Chinocze wurde täglich mit einem Zugpaar bedient, die Abschnitte Chinocze–Kuchocka Wola und Chinocze–Dąbrowica nur dreimal wöchentlich im Wechsel.[2]
Der Streckenumbau in der Sowjetunion (1939 bis 1991)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts wurde das Einzugsgebiet der Strecken 1939 von der Sowjetunion besetzt und in die Ukrainische SSR eingegliedert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Streckennetz zerstört. Aufgrund niedriger Priorität erfolgte die Wiederinbetriebnahme nur langsam, 1948 war das Streckennetz wiederhergestellt. Die Strecke wurde zunächst dem Verkehrsministerium (Ministerstwo putej soobschtschenija) unterstellt, aber 1957 dem Forstbetrieb Sarny übergeben und fortan wieder als Waldbahn betrieben. Der Abschnitt Tychowyr–Kuchizka Wolja wurde stillgelegt und abgebaut und stattdessen die Strecke nach Loknyzja verlängert. Die Bahn diente damals in erster Linie der Holzabfuhr.
1967 wurde die Bahn wieder dem Verkehrsministerium unterstellt und der Lwiwska Salisnyzja zugeordnet. 1968 wurde die Strecke von Loknyzja nach Saritschne verlängert. Die Zweigstrecke Chinotschi–Dubrowyzja diente nach 1939 nur noch dem Güterverkehr und wurde 1974 stillgelegt. Der Abzweigbahnhof Chinotschi wurde zum Haltepunkt zurückgebaut.
Die Strecke Antoniwka–Saritschne in der Ukraine (seit 1991)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 übernahm die neue Ukrainische Eisenbahn den Betrieb. 1996 wurde der Güterverkehr eingestellt. Bis 2002 verkehrten täglich zwei Personenzugpaare, danach noch ein Zugpaar, das zuletzt nur dreimal wöchentlich fuhr. Seit März 2020 ist der Verkehr auf der Strecke eingestellt.[3]
Das Bahnbetriebswerk befindet sich in Antoniwka etwa 1 km vom Bahnhof entfernt. Für die Personenzüge besteht am Bahnhof Antoniwka lediglich ein Stumpfgleis. Der Streckenzustand ermöglicht relativ hohe Geschwindigkeiten von bis zu 35 km/h.
Fahrzeugeinsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Fahrzeugeinsatz in der Anfangszeit liegen keine Angaben vor. Während des Betriebs durch die PKP kamen Lokomotiven der Baureihe Wp29 zum Einsatz. Ab 1960 wurden zwei Lokomotiven der Baureihe ГР (GR) eingesetzt.
Ab 1971 kamen vier Diesellokomotiven der Baureihe ТУ2 (TU2) zum Einsatz, die von der umgespurten Schmalspurbahn von Marguzek (Charanor–Priargunsk, Oblast Tschita, Sibirien) stammten. Der reguläre Einsatz von Dampflokomotiven endete 1972. Ab 1976 kam eine Lokomotive der ТУ7 (ТУ7) zum Einsatz, die aber überwiegend als Reserve diente. Der Planverkehr wurde 2007 von zwei ТУ2 bewältigt, die ТУ7 dient nur zur Streckeninstandhaltung.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmuth Lampeitl: Schmalspurbahnen in der Ukraine (= Bahn im Bild. Band 113). Verlag Peter Pospischil, Wien 2000.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Galerie (russisch)
- Beschreibung der Geschichte (russisch)
- Streckenkarte (russisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Bürgener: Pripet-Polessie – Das Bild einer polnischen Ostraumlandschaft. Ergänzungsheft Nr. 237 zu „Petermanns Mitteilungen“. Verlag Justus Perthes, Gotha, 1939, S. 106.
- ↑ Rozkład Polska, lato 1939 – Tabela 538: Antonówka – Dąbrownica/Kuchocka Wola
- ↑ Ruslana Dmytruk: «Укрзалізниця» планує закрити «кукушку» ( vom 8. April 2022 im Internet Archive). In: varash.rayon.in.ua, 4. Februar 2021 (ukrainisch).