Bahnstrecke Bologne–Pagny-sur-Meuse
Bologne–Pagny-sur-Meuse | |
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Heute nicht mehr genutzte, ehemals doppelspurige Maas-Brücke bei St-Germain | |
Streckennummer (SNCF): | 026 000 |
Streckenlänge: | 95 km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Stromsystem: | 25 kV 50 Hz ~ |
Zweigleisigkeit: | ehem. ja |
Die Bahnstrecke Bologne–Pagny-sur-Meuse ist eine 95 Kilometer lange, normalspurige Bahnstrecke in der heutigen Region Grand Est in Frankreich. Sie wurde in den Jahren 1867 bis 1873 eröffnet und 1984 elektrifiziert. Die Strecke wird unter der Verantwortung von SNCF Réseau mit der Nummer 026 000 geführt und wurde bis 1992 unter der Liniennummer 24 von der TER Champagne-Ardenne betrieben. Heute findet kein Personenverkehr mehr statt. Nur Teile der Strecke sind vom Güterverkehr genutzt. Der Streckenverlauf ist von Bologne aus bis Neufchâteau in nordöstliche Richtung gerichtet, die zweite Hälfte verläuft nördlich bis Pagny-sur-Meuse wenige Kilometer östlich von Toul an der Mosel.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahnstrecke wurde zusammen mit der Bahnstrecke Neufchâteau–Épinal geplant und unmittelbar nach einander gebaut. Am 14. Juni 1861 erfolgte per Dekret die Baubewilligung, am 14. August 1867 die Eröffnung der ersten Streckenhälfte Bologne–Neufchâteau.[1] Nach Fertigstellung der zweiten, nördlichen Streckenhälfte bis Pagny gingen die Arbeiten unmittelbar von Neufchâteau aus weiter in südsüdöstliche Richtung nach Épinal. Mit diesen drei Streckenabschnitten um das Mittelzentrum Neufchâteau waren Verbindungen zu den drei wichtigsten Fernstrecken hergestellt, die dieses umgangen hatten: Paris–Strassburg im Norden, Metz–Belfort im Osten und Reims–Dijon im Westen. Insgesamt drei weitere Strecken nach Süden und Nordwesten sollten folgen, das Neufchâteau bis zur Jahrhundertwende zu einem Eisenbahnknoten mit sechs unabhängigen Streckenästen werden ließ.
Ein zweites Gleis wurde bereits 1878 gelegt und 1944 unter deutscher Besatzung wieder entfernt. Im Zuge der Elektrifizierung der Strecke Bahnstrecke Culmont-Chalindrey–Toul gab es ab 1960 bereits Oberleitung im Bahnhof Neufchâteau, doch erst mit dem ausschließlichen Einsatz von Güterverkehr auf dem Abschnitt Saint-Germain–Pagny-sur-Meuse wurde der nördlichste Streckenteil selbst elektrifiziert.
Zuvor wurden die längsten Streckenabschnitte bereits geschlossen und entwidmet: Nach der Schließung des Personenverkehrs im östlichen Abschnitt im März 1969 und im nördlichen Abschnitt im Mai 1970 wurde im zentralen Teil des nördlichen Astes zwischen Maxey-sur-Vaise und Coussey der Bahnverkehr in zwei Schritten (Oktober 1970 und Januar 1972) ganz eingestellt, die Strecke deklassiert und abgebaut.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Streckennetz von Dezember 1898, BnF Gallica: Carte du réseau des Chemins de fer de l'Est.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ N° 11549 - Décret impérial qui approuve la convention passée, le 1er mai 1863, entre le ministre du Commerce, de l'Agriculture et des Travaux publics, et la Compagnie des chemins de fer de l'Est., Imprimerie Impériale, Serie XI, Band 22, Nr. 1141, Seite 138–146
- ↑ Décret du 29 octobre 1970 portant déclassement de lignes de chemin de fer, sections de lignes ou raccordements. Journal officiel de la Republique Française, 18. November 1970, Seite 10609