Bahnstrecke Cham–Waldmünchen

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Cham (Oberpf)–Waldmünchen
Strecke der Bahnstrecke Cham–Waldmünchen
Streckennummer (DB):5810
Kursbuchstrecke (DB):876
Kursbuchstrecke:423f (1946)
Streckenlänge:22,08 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C2
Minimaler Radius:185 m
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
Strecke
von Furth im Wald
Abzweig geradeaus und von links
von Bad Kötzting
Bahnhof
0,000 Cham (Oberpf) 374 m
Abzweig geradeaus und nach links
nach Schwandorf
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
2,000 Katzbach (bis 1922)
Blockstelle
2,512 Cham (Oberpf) Kunststoffwerk (Anst)
Blockstelle
3,841 Cham Müll (Anst)
Haltepunkt / Haltestelle
4,567 Willmering 374 m
Haltepunkt / Haltestelle
6,482 Waffenbrunn 391 m
Haltepunkt / Haltestelle
10,049 Balbersdorf 442 m
Brücke über Wasserlauf
Katzbach (98 m)
Haltepunkt / Haltestelle
13,980 Geigant (ehem. Bf) 504 m
Haltepunkt / Haltestelle
16,710 Zillendorf 525 m
Haltepunkt / Haltestelle
18,255 Grub (Oberpf) 537 m
Haltepunkt / Haltestelle Strecke ab hier außer Betrieb
21,864 Waldmünchen (seit 2002) 493 m
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
22,080 Waldmünchen (bis 2002)

Quellen: [1][2][3][4]
RBG VT 02 in Waldmünchen, 1995
Bahnhof Waldmünchen: neuer Endhaltepunkt und altes Empfangs­gebäude (rot) im Hintergrund

Die Bahnstrecke Cham–Waldmünchen ist eine Nebenbahn in Bayern. Sie verläuft in der östlichen Oberpfalz von Cham nach Waldmünchen.

Streckenplanung, Errichtung und Inbetriebnahme

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Um die Glashütten in Waldmünchen und Herzogau an die Bahn anzuschließen und mit im Gegensatz zu Holz billiger Kohle zu beliefern, wurde am 14. Mai 1890 mit der Projektierung einer Bahnstrecke von Cham aus nach Waldmünchen begonnen. Nachdem sich bei der Trassenwahl die „Geiganter Linie“ gegen die „Grafenkirchener Linie“ durchgesetzt hatte, begann die Bayerische Staatseisenbahn mit den Bauarbeiten, eröffnet wurde die Strecke schließlich am 1. August 1895.

Deutsche Reichsbahn und Zweiter Weltkrieg

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Nach dem Münchner Abkommen und dem darauf folgenden Anschluss des Sudetenlandes 1938 begannen die Arbeiten zur Verlängerung der Strecke bis Ronsperg. In Folge der sich umkehrenden Kriegslage während des Zweiten Weltkrieges wurde der Bau eingestellt und nie wieder fortgesetzt.

21. Jahrhundert

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2002 wurde die Strecke um ungefähr 300 Meter verkürzt und ein neuer Endhaltepunkt in entsprechend vergrößerter Entfernung vom Stadtzentrum gebaut. Vom ehemaligen Bahnhof Waldmünchen blieb nur das Empfangsgebäude, das heute privat genutzt wird. Die Gleisanlagen, der Lokschuppen und die Lagerhalle wurden abgerissen,[5] auf dem früheren Bahnhofsgelände entstanden Parkplätze und mehrere Einkaufsmöglichkeiten.

Fahrzeugeinsatz

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Mit dem Fahrplanjahr 1992 begann die Regentalbahn mit dem Einsatz von Dieseltriebwagen ein. Seit 2001 befahren Fahrzeuge vom Typ Regio-Shuttle RS1 die Strecke.

Personenverkehr

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Zum Fahrplanjahr 1992 übernahm die Regentalbahn im Auftrag der Deutschen Bundesbahn den Zugverkehr auf der Strecke, seit 2001 unter dem Markennamen Oberpfalzbahn.

2002 wurde die Strecke in die Verkehrsgemeinschaft Landkreis Cham aufgenommen und in dessen Tarif integriert.

Die Zugleistungen der Bahnstrecke sind Teil der als „Regionalzügenetz Ostbayern“ bezeichneten Ausschreibung durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft. Der Gewinner dieser Vergabe sollte im Dezember 2014 den Betrieb der Regionalbahnverkehre zwischen Cham und Waldmünchen aufnehmen.

Im Fahrplanjahr 2016 wurde der zuvor von täglich sechs Ein- und Ausstiegern benutzte Haltepunkt Grub wegen fehlender vorgeschriebener Beleuchtung nicht bedient,[6] Nach Ausrüstung mit dieser wurde zum Fahrplanjahr 2017 die Bedienung auf Bedarf wieder aufgenommen.[7]

Die Strecke wird von der Linie OPB5 (Cham–Waldmünchen) in einem nahezu zweistündigen Takt bedient. Der einzige Zwischenhalt, der kein Bedarfshalt ist, ist der Haltepunkt Geigant.

Auch mit der Durchführung des Güterverkehrs zum Endpunkt Waldmünchen beauftragte die DB ab 23. Mai 1993 die Regentalbahn, bis die Leistungen mit der Streichung des Tarifpunkts Waldmünchen zum 30. Juni 1994 und der Abholung des letzten Wagens am 10. August 1994 eingestellt wurden.[8] Es verblieben lediglich die von der DB (heute: DB Cargo Deutschland) selbst abgewickelten Hausmülltransporte vom Gleisanschluss Cham Müll nach Schwandorf.

Einzelnachweise

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  1. Infrastrukturregister. In: geovdbn.deutschebahn.com. DB Netz AG, abgerufen am 26. Januar 2021.
  2. Trassenportal – Stammdaten (XLSX). In: dbnetze.com. DB Netz AG, Dezember 2020, abgerufen am 26. Januar 2021.
  3. Karte der Bundesbahndirektion Nürnberg 1985. In: blocksignal.de, abgerufen am 26. Januar 2021.
  4. Amtliches Bahnhofsverzeichnis 1938.
  5. Foto des früheren Bahnhofsgeländes Waldmünchen vom 29. März 2008@1@2Vorlage:Toter Link/forum.mysnip.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2019. Suche in Webarchiven)
  6. Die Bahn lässt Grub links liegen. In: Mittelbayerische Zeitung. Mittelbayerischer Verlag, 14. Dezember 2015, archiviert vom Original am 11. Januar 2017; abgerufen am 19. Mai 2023.
  7. Fahrplanwechsel im Bahnland Bayern. Bayerische Eisenbahngesellschaft, 9. Dezember 2016, abgerufen am 19. Mai 2023.
  8. Andreas Fried, Klaus-Peter Quill: Regentalbahn. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1999, ISBN 978-3-922138-72-3, S. 92.