Bahnstrecke Chivasso–Aosta

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chivasso–Aosta
Eisenbahnbrücke bei Ivrea über die Dora Baltea
Eisenbahnbrücke bei Ivrea über die Dora Baltea
Strecke der Bahnstrecke Chivasso–Aosta
Streckenlänge:99 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Chivasso–Ivrea: 3000 V =
von Mailand
Abzweig geradeaus und von links
von Asti
Bahnhof
0,000 Chivasso 184 m
Abzweig geradeaus und nach links
nach Turin
Kreuzung geradeaus unten
Schnellfahrstrecke Mailand–Turin
Bahnhof
5,225 Montanaro 213 m
Bahnhof
10,592 Rodallo 250 m
Bahnhof
13,922 Caluso 281 m
Tunnel
Tunnel Caluso (251 m)
Bahnhof
17,423 Candia Canavese 255 m
Haltepunkt / Haltestelle
20,153 Mercenasco 238 m
Bahnhof
23,383 Strambino 232 m
Brücke über Wasserlauf
Chiusella
Bahnhof
32,431 Ivrea 238 m
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea
Tunnel
Tunnel Ivrea (1.108 m)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
35,942 Montalto Dora 248 m
Tunnel
Tunnel Borgofranco (78 m)
Bahnhof
38,684 Borgofranco 257 m
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
42,942 Settimo-Tavagnasco 273 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
45,610 Quincinetto † 1999 285 m
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea (2 x)
Grenze
Grenze Piemont-Aostatal
Bahnhof
48,613 Pont-Saint-Martin 313 m
Brücke über Wasserlauf
Lys
Haltepunkt / Haltestelle
51,204 Donnas 320 m
Tunnel
Tunnel Bard (606 m)
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea
Bahnhof
54,110 Hône-Bard 346 m
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
58,216 Arnad † 1960er
Bahnhof
60,782 Verrès 369 m
Brücke über Wasserlauf
Evançon
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
66,641 Montjovet 386 m
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
71,777 Saint-Vincent † 1995 436 m
Bahnhof
74,051 Châtillon-Saint-Vincent 454 m
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
79,154 Chambave 472 m
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea
Bahnhof
86,171 Nus 522 m
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
88,141 Saint-Marcel † 2003 530 m
Brücke über Wasserlauf
Dora Baltea
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
90,748 Quart 548 m
Brücke über Wasserlauf
Buthier
Kopfbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
98,619 Aosta 577 m
nach Pré-Saint-Didier

Die Bahnstrecke Chivasso–Aosta ist eine eingleisige, normalspurige Nebenbahn, die das Aostatal mit dem Piemont verbindet. Die Bahnstrecke wurde in ihrer vollen Länge im Jahr 1886 eröffnet und ist unverändert in Betrieb.

Mitte des 19. Jahrhunderts sollte das Aostatal an das italienische Eisenbahnnetz angeschlossen werden. Der erste Abschnitt vom Bahnhof Chivasso, der an der Bahnstrecke Turin–Mailand liegt, wurde im Jahr 1858 zunächst bis Caluso und im November desselben Jahres bis Ivrea fertiggestellt.[1] Der Weiterbau im Tal des Gebirgsflusses Dora Baltea war technisch anspruchsvoll und verzögerte sich bis 1886, als der erste Zug in Aosta eintraf.

Wegen eines Stahlwerks in Aosta und der Grenznähe hatte die Strecke auch eine strategisch-militärische Bedeutung. Sie wurde deshalb von 1915 bis 1943 sowie von 1949 bis 2001 von dem italienischen Eisenbahn-Pionierregiment betrieben. Das Regiment ist Teil des italienischen Heers. Heute gehört die Strecke zum Netz der italienischen Staatsbahn.

Im Herbst 2000 gab es im Tal der Dora Baltea massive Überschwemmungen, bei denen auch die Strecke im Abschnitt zwischen Strambino und Aosta erheblich beschädigt wurde. Erst im Januar 2003 konnte die gesamte Strecke wieder in Betrieb genommen werden.

Seit 2006 ist der Streckenabschnitt von Chivasso nach Ivrea elektrifiziert. Eine durchgehende Elektrifizierung bis Aosta ist im Bau.[2][3]

  • Am 10. Juni 1992 stießen kurz hinter dem Bahnhof Caluso am südlichen Eingang des Tunnels der Direktzug von Turin nach Aosta und der Nahverkehrszug von Ivrea nach Chivasso frontal aufeinander. Ein Lokführer und fünf Passagiere kamen ums Leben, es gab 33 Verletzte.[4]
  • Am 23. Mai 2018 stieß der Regionalzug von Turin nach Ivrea auf einem Bahnübergang bei Caluso mit einem Schwertransporter zusammen. Der LKW kam vor der geschlossenen Schranke nicht rechtzeitig zum Stehen, durchbrach die Schranke und blieb dann liegen. Der Lokführer und ein Mitreisender starben, es gab ca. 20 Verletzte.[5]

Derzeit werden folgende Schienenfahrzeuge auf der Strecke eingesetzt:

  • Stadler Flirt als Zweikrafttriebfahrzeug, die sowohl über Oberleitung elektrisch als auch mit Dieselmotor angetrieben werden können,
  • FS ALn 501/502, dreiteilige Dieseltriebwagen mit dem Spitznamen „Minuetto“.
  • FS ALe 501/502, dreiteilige Elektrotriebwagen ähnlich FS ALn 501/502.
  • FS ETR.425, elektrische Triebwagen mit der Bezeichnung „Jazz“.
  • klassische Züge mit Lokomotiven der Bauart FS E.464.
  • Arturo Castellani, Angelo Nascimbene, Stefano Garzaro: La linea della Valle d’Aosta: Torino – Chivasso – Aosta – Pré Saint Didier. In: Nuovo monitore delle strade ferrate. Nr. 6, Dezember 1975, S. 4–16 (italienisch).
Commons: Bahnstrecke Chivasso–Aosta – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bibliografia Ferroviaria Italiana. Alessandro Tuzza, abgerufen am 28. Juni 2024 (italienisch).
  2. Elettrificazione Chivasso - Ivrea. In: Ferrovie.it. 24. November 2004, abgerufen am 29. Juni 2024 (italienisch).
  3. Ivrea. Treni, via libera all’elettrificazione della linea Chivasso-Ivrea-Aosta. In: la Sentinelle. 19. April 2019, abgerufen am 29. Juni 2024 (italienisch).
  4. Armand Pilon, Ivano Barbiero, Condio e Poletto: Scontro fra treni, 6 morti. In: La Stampa. Nr. 158, 11. Juni 1992, S. 1 (italienisch).
  5. Zug kracht in Sattelschlepper – mindestens zwei Tote. In: Spiegel Panorama. 24. Mai 2018, abgerufen am 29. Juni 2024.