Bahnstrecke Dar'a–Bosra

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bahnhof Al Taibe
Darʿa–Bosra
Streckenlänge:39 km
Spurweite:1050 mm
Strecke
Hedschasbahn von Damaskus
Abzweig geradeaus und von rechts
Bahnstrecke Haifa–Darʿā von Haifa
Bahnhof
0,0 Darʿa
Bahnhof
Ghares
Abzweig geradeaus und nach rechts
← Hedschasbahn nach Medina
Strecke mit Straßenbrücke
Autobahn Amman–Damaskus
Bahnhof
at-Tayyibeh
Brücke
10,5 Wadi
Bahnübergang
Römerstraße von Bosra
Bahnhof
Ghasam
Bahnübergang
Römerstraße von Bosra
Bahnhof
39,0 Bosra Gleisdreieck
Kopfbahnhof Streckenende
Bosra-Amphitheater

Die Bahnstrecke Darʿa–Bosra war nach der Bahnstrecke Haifa–Darʿā die zweite Zweigstrecke der Hedschasbahn. Sie wurde somit in der Spurweite von 1050 mm errichtet und führt von dem an der Hedschasbahn gelegenen Bahnhof Darʿā in die Stadt Bosra.

Die 39 km lange Strecke wurde zum ersten Mal 1911/1912 gebaut. Sie verläuft durch die Hauran-Ebene, eine flache, fruchtbare Landschaft. Nennenswerte topografische Schwierigkeiten waren deshalb beim Bau nicht zu überwinden. Die Bahn sollte diese Kornkammer erschließen und die militärische Kontrolle über ein Hauptsiedlungsgebiet der Drusen stärken. Schon zu Beginn des Ersten Weltkriegs aber demontierte die Osmanische Militärbahn in Palästina die Strecke 1914, da ihre Schienen und Schwellen für die militärisch erforderliche Verlängerung der Bahnstrecke Haifa–Darʿa in Richtung der Palästinafront am Sinai benötigt wurden.

Nach dem Krieg fiel die Bahnstrecke in das französisch kontrollierte Mandatsgebiet Syrien. Die dort bestehenden Strecken wurden von der Eisenbahngesellschaft Damas–Hama et Prolongements (D.H.P.) betrieben. Sie verlegte die Bahnstrecke Darʿa–Bosra 1924 neu.

Heute verkehren auf der Strecke planmäßig keine Züge mehr, sie ist aber noch befahrbar. Es finden Sonderfahrten statt, so etwa anlässlich des Bosra-Festivals von und nach Damaskus oder für Eisenbahnfreunde[1].

  • Jürgen Franzke (Hrsg.): Bagdad- und Hedjazbahn. Deutsche Eisenbahngeschichte im Vorderen Orient. Nürnberg: W. Tümmels 2003, ISBN 3-921590-05-1
  • Hermann Guthe: Die Hedschasbahn von Damaskus nach Medina: ihr Bau, ihre Bedeutung, Leipzig 1917
  • Johannes Müller, Syrien und die Hedschasbahn, in: Damp und Reise - Überseeische Bahnen 1/89.
  • Dieter Noll (Hrsg.): Die Hedschas-Bahn. Eine Deutsche Eisenbahn in der Wüste. Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte, Werl 1995, ISBN 3-921700-68-X.
  • William Ochsenwald: The Hijaz Railroad. University Press of Virginia, Charlottesville 1980
  • Jürgen Franzke (Hrsg.): Bagdadbahn und Hedjazbahn. Deutsche Eisenbahngeschichte im Vorderen Orient. Nürnberg 2003. (ISBN 3-921590-05-1), S. 125–138.
  • R. Tourret: Hedjaz Railway. Tourret Publishing, 1989, ISBN 0-905878-05-1
  • James Nicolson: The Hejaz Railway. Stacey International Publishers 2005, ISBN 1-900988-81-X
  • Khairallah, Shereen: Railways in the Middle East 1856-1948 (Political and Economic Background). Beirut: Librarie du Liban, 1991 (ISBN 1-85341-121-3).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. So etwa im Rahmen einer Studienfahrt der DGEG im Februar 2007