Bahnstrecke Doboj–Banja Luka
Doboj–Banja Luka | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 63 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 93,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 25 kV 50 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 70 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | Doboj–Kostajnica Srpska | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Doboj–Banja Luka ist eine 1951 von den Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ) erbaute eingleisige elektrifizierte Eisenbahnstrecke der Željeznice Republike Srpske (ŽRS) in Bosnien und Herzegowina. Sie ist Teil der internationalen Verbindung von Sarajevo nach Zagreb, den Hauptstädten von Bosnien und Herzegowina und Kroatiens.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bau der Bahnstrecke Doboj–Banja Luka war eine der letzten großen Eisenbahnbauten der jugoslawischen Jugendbrigaden. Die 93,5 km lange Strecke wurde vom 1. März bis 20. Dezember 1951 von mehr als 87 000 jungen Menschen gebaut, wobei 34 Brücken und drei Tunnels mit einer Länge von rund vier Kilometern erstellt und etwa zwei Millionen Kubikmeter Erdmaterial verschoben wurden. Eine besondere Herausforderung war der Bau des Ljeskove-Vode-Tunnels, bei dem Wassereinbrüche und Einstürze die Arbeit behinderten.
Weitere Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen des in den 1960er-Jahren begonnenen 50-Hertz-Elektrifizierungsprogramms stellten die Jugoslawischen Staatsbahnen (JŽ) den Abschnitt von Doboj nach Banja Luka auf elektrische Traktion um. Mit dem Zerfall Jugoslawiens kam die in der Republika Srpska liegende Strecke zu den Željeznice Republike Srpske (ŽRS). Seit dem Jugoslawienkrieg ist der Personenverkehr stark und der Güterverkehr bedeutend zurückgegangen. Die Strecke befindet sich in einem schlechten Zustand.[1] 2011 erfolgte eine umfassende Sanierung der Kriegsschäden. Ende 2017 wurde ein Vertrag mit der China Shandong International Economic & Technical Cooperation Group unterzeichnet, um die Strecke umfassend zu erneuern. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit soll von 70 auf 120 km/h angehoben und Eisenbahnkreuzungen durch Über- und Unterführungen ersetzt oder modernisiert werden.[2]
Streckenbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahnstrecke hat ihren Ausgangspunkt in Doboj, wo Züge aus Sarajevo und Tuzla eintreffen. Die Strecke führt zunächst entlang der Bosna nach Kostajnica Srpska, wo sie sich von der nach Šamac führenden Strecke trennt. Die Trasse überquert die Bosna und führt in einem Seitental hinauf nach Ljeskove-Vode, um durch den 1,9 Kilometer langen gleichnamigen Tunnel nach Ostružnja zu gelangen. Von dort führt sie hinunter nach Kulaši und entlang der Ukrina hinauf nach Snjegotina, um anschließend durch einen rund 1400 Meter langen Tunnel die Wasserscheide von Ukrina und Vrbanja zu unterqueren. Durch das Jošavka-Tal führt die Bahn zur Kleinstadt Čelinac und entlang der Vrbanja nach Banja Luka. Bereits im Stadtgebiet überquert sie den Vrbas und erreicht den 1873 von der Chemins de fer Orientaux eröffneten und 1878 durch die k.u.k. Militärbahn Banjaluka–Dobrlin wiederhergestellten Endbahnhof. Von Banja Luka führt die Strecke der früheren k.u.k. Militärbahn nach Novi Grad und weiter nach Dobrljin.
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke Doboj–Banja Luka weist nur geringen Personenverkehr auf. Für den Regionalverkehr werden vier Zugpaare angeboten, die nach Novi Grad weiterfahren.[3] Die direkte Verbindung Sarajevo–Zagreb war bereits im Fahrplanjahr 2017 eingestellt.[4]
Am 1. August 2017 wurde der Talgo-Verkehr zwischen Sarajevo und Banja Luka aufgenommen.[5] 2018 wurde das Angebot mit einem zweiten Zugpaar von Sarajevo über Novi Grad nach Bihać an der Una-Bahn ausgeweitet.[6] Es ist geplant, die internationalen Züge Sarajevo–Zagreb wieder einzuführen.[7]
2020 wurden der Einsatz der Talgo-Züge wegen der Covid-19-Pandemie ausgesetzt und seitdem nicht wieder aufgenommen.[8]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Werner Schiendl, Franz Gemeinböck: Die Eisenbahnen in Bosnien und der Herzegowina 1918–2016. Edition Bahn im Film, Wien 2017, ISBN 978-3-9503096-7-6, S. 290–291
- ↑ Bosnische Serbenrepublik: China hilft. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 4/2008. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 202.
- ↑ Kursbuch der Eisenbahn in Bosnien und Herzegowina. Fahrplan 2018. Auf: ec-tobias.de von Tobias Heinze
- ↑ Kursbuch der Eisenbahn in Bosnien und Herzegowina. Fahrplan 2017. Auf: ec-tobias.de von Tobias Heinze
- ↑ Mathias Rellstab: Talgo bis Banja Luka. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 10/2017. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 513.
- ↑ Toma Bacic: Talgo-Züge nach Bihać. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 8–9/2018. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 426.
- ↑ Toma Bacic: Bosnische Talgo-Züge endlich im Einsatz. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 11/2016. S. 545.
- ↑ Kursbuch ist aus 2021, es gibt aber nahezu keinen Unterschied zu 2020, dieses hat der Ersteller in diesem Jahr nicht erstellt. (abgerufen am 20. Dezember 2023)