Bahnstrecke Ettelbrück–Grevenmacher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ettelbrück–Grevenmacher
Empfangsgebäude Diekirch (Straßenseite)
Empfangsgebäude Diekirch (Straßenseite)
Streckenlänge:59 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV, 50 Hz ~
Maximale Neigung: 16 
Minimaler Radius:200 m
Zweigleisigkeit:
Strecke
von Luxemburg
Bahnhof
0,0 Ettelbrück
Abzweig geradeaus und nach links
nach Troisvierges
Brücke über Wasserlauf
Sauer
Kopfbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
4,1
00
Diekirch
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
Schmalspurbahn nach Vianden
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Sauer
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
20 Gilsdorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
50 Bettendorf
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
70 Moestroff
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
90 Reisdorf
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
120 Wallendorf
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
160 Dillingen
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Schmalspurbahn nach Befort
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
180 Grundhof
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
210 Bollendorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
250 Weilerbach
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Schmalspurbahn nach Luxemburg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
270 Echternach
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
320 Steinheim
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
360 Rosport
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
380 Hinkel
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
420 Born
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
430 Moersdorf
Abzweig ehemals geradeaus und von links
nach Ehrang
Bahnhof
490 Wasserbillig (Keilbahnhof)
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Luxemburg
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
510 Mertert Süd
Brücke über Wasserlauf
Syr
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
Hafen Mertert
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
550 Grevenmacher

Die Bahnstrecke Ettelbrück–Grevenmacher (auch bekannt als Sauertalbahn[1], Sauerstrecke[2], Sauerlinie, luxemburgisch Sauer Linn[3]) ist eine heute größtenteils stillgelegte Bahnstrecke in Luxemburg. Lediglich der Abschnitt Ettelbrück–Diekirch und der Anschluss zum Moselhafen Mertert der ehemals 59 km langen Strecke sind noch in Betrieb.

Empfangsgebäude Ettelbrück

Die Bahnstrecke wurde in vier Abschnitten eröffnet. Der erste Abschnitt Ettelbrück–Diekirch wurde am 16. November 1862 zusammen mit der Bahnstrecke Luxemburg–Ettelbrück durch die Wilhelm-Luxemburg-Eisenbahngesellschaft eröffnet.

Die Prinz-Heinrich-Eisenbahngesellschaft erhielt 1868/69 die Konzession für eine Bahnstrecke durch das Sauertal. Dabei sollte die schon bestehende Strecke Ettelbrück–Diekirch ein zweites Gleis erhalten, um allerdings die Ausgaben zu senken schloss man die Strecke in Diekirch an den bestehenden Abschnitt an. Die Eröffnung der Verlängerung erfolgte in zwei Abschnitten, von Diekirch bis Echternach am 20. Oktober 1872 und von Echternach bis Wasserbillig am 20. Mai 1874.

Der letzte 6 km lange Abschnitt Wasserbillig–Grevenmacher wurde am 9. Juli 1891 durch die Anonyme Luxemburgische Prinz-Heinrich-Eisenbahn- und Erzgrubengesellschaft eröffnet, die 1877 die Konzession der ersten Prinz-Heinrich-Eisenbahngesellschaft erhielt und seit 1878 auch den Abschnitt Ettelbrück–Diekirch betrieb.[Anm. 1]

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Luxemburg wurde 1940 bei Steinheim eine provisorische Brücke zur Nims-Sauertalbahn auf der anderen Flussseite gebaut. Am Ende des Zweiten Weltkriegs gab es durch die Ardennenoffensive starke Beschädigungen an Hochbauten, Gleisen, Brücken und Kommunikationsverbindungen,[2] mehr als zehn Empfangsgebäude wurden schwer beschädigt und zahlreiche Brücken zerstört.[4][5]

Im Mai 1948 wurde der vereinfachte Nebenbahndienst eingeführt und die bisherige Hauptbahn zur Nebenbahn heruntergestuft.

Ab dem 23. Mai 1954 wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Echternach–Grevenmacher im Schienenersatzverkehr durchgeführt. Der verbliebene Güterverkehr in diesem Abschnitt wurde Anfang der 1960er Jahre ebenfalls auf die Straße verlagert. Obwohl beide Maßnahmen vorerst nur als Zwischenlösung präsentiert wurden – der Schienenverkehr sollte nach offiziellen Angaben später wieder aufgenommen werden – wurde dies nie umgesetzt. Wegen des schlechten Streckenzustands (die CFL hatte jahrelang nur die allernotwendigsten Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt) wurde der Personen- und Güterverkehr auf dem Abschnitt Diekirch–Echternach 1964 kurzfristig eingestellt und die Strecke stillgelegt.

Die Elektrifizierung des Abschnitts Wasserbillig–Hafen Mertert wurde 1978 genehmigt, am 3. Februar 1980 wurde der elektrische Zugbetrieb aufgenommen. Durchgeführt wurden die Bauarbeiten von CGE Alsthom. 1988/89 wurde das verbliebene Streckenstück Ettelbrück–Diekirch zusammen mit dem Abschnitt Luxemburg–Ettelbrück elektrifiziert.[6]

Z 204 in Diekirch (1991)

Nahverkehr findet auf der Strecke in Form von Regionalexpress-Zügen und Regionalbahnen im Halbstundentakt statt. Sie sind über die Nordstrecke nach Luxemburg-Stadt durchgebunden und haben den Laufweg Luxemburg–Mersch–Ettelbruck–Diekirch und umgekehrt.

  • Ed Federmeyer: Eisenbahnen in Luxemburg – Band 1, Wolfgang Herdam Fotoverlag, Gernrode/Harz 2007
  1. Elsaß-Lothringische Eisenbahnen. In: Victor von Röll: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 4. Berlin / Wien 1913, S. 291–300, gibt allerdings an, dass der Abschnitt Ettelbrück–Diekirch zur Wilhelmsbahn gehörte und von den Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen betrieben wurde. Digitalisat

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ed Federmeyer: Eisenbahnen in Luxemburg – Band 1, S. 213
  2. a b Ed Federmeyer: Eisenbahnen in Luxemburg – Band 1, S. 75
  3. www.rail.lu Strecke Ettelbrück–Echternach–Grevenmacher (Sauerstrecke) - Titel
  4. Ed Federmeyer: Eisenbahnen in Luxemburg – Band 1, S. 73
  5. Ed Federmeyer: Eisenbahnen in Luxemburg – Band 1, S. 74
  6. Ed Federmeyer: Eisenbahnen in Luxemburg – Band 1, S. 143