Bahnstrecke Gretz-Armainvilliers–Sézanne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gretz-Armainvilliers–Sézanne
Bahnhof La Ferté-Gaucher, Prellbock aus Richtung Sézanne.
Bahnhof La Ferté-Gaucher, Prellbock aus Richtung Sézanne.
Streckennummer (SNCF):002 000
Kursbuchstrecke (SNCF):21[1]
Streckenlänge:93,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Gretz-Armainvilliers–Coulommiers:
25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung:
Zweigleisigkeit:Gretz-Armainvilliers–Tournan-en-Brie
Strecke
Bahnstrecke Paris–Mulhouse von Paris-Est
Bahnhof
38,3 Gretz-Armainvilliers 109 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
38,4 Bahnstrecke Paris–Mulhouse nach Mulhouse
Bahnhof
40,8 Tournan-en-Brie 102 m
Strecke querKreuzung geradeaus oben und linksStrecke quer
43,3 LGV Interconnexion Est (Gleisdreieck Coubert/
Marne-la-Vallée – Chessy)
Abzweig geradeaus, nach links und nach rechts
~45,2 Gleisanlieger
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
~48,8 Bahnstrecke Paris-Bastille–Marles-en-Brie von Verneuil-l’Étang
Bahnhof
49 Marles-en-Brie 111 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
51,6 La Houssaye-Crèvecœur 115 m
Bahnhof
55,9 Mortcerf
Brücke
56,9 Viaduc de La vallée (32m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
58,9 Dammartin-Tigeaux 101 m
Bahnhof
61,2 Guérard-La Celle-sur-Morin
Bahnhof
64,5 Faremoutiers-Pommeuse 90 m
Brücke über Wasserlauf
66,1 Aubetin (106 m)
Haltepunkt / Haltestelle
68,6 Mouroux 88 m
Bahnhof
71,6 Coulommiers 72 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
74,9 Le Buisson de Chailly 77 m
ehemaliger Bahnhof
77,2 Chailly-Boissy-le-Châtel 81 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
78,7 Chauffry 82 m
U-Bahn-Strecke querKreuzung geradeaus obenU-Bahn-Strecke von rechts
~82 Chemins de fer Economiques de Seine-et-Marne
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)BahnhofU-Bahn-Bahnhof
82,2 Saint-Siméon 86 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)StreckeU-Bahn-Strecke nach linksU-Bahn-Strecke quer
nach Sablonnières
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
84,5 Saint-Rémy-Moulin-du-Pont 96 m
ehemaliger Bahnhof
88,6 Jouy-sur-Morin-Le Marais 110 m
ehemaliger Bahnhof
91,0 La Ferté-Gaucher
91,2 Streckenende
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
92,5 Grand Morin (14 m)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
93,6 Saint-Martin-des-Champs 121 m
Anfang Draisinenbahn
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
94,9 Lescherolles 121 m
Brücke über Wasserlauf
97,8 Grand Morin (12 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
99,1 La Chapelle-Véronge 130 m
ehemaliger Bahnhof
101,1 Meilleray 133 m
Brücke über Wasserlauf
101,6 Grand Morin (12 m)
Grenze auf Brücke über Wasserlauf
102,6 Grand Morin (12 m); Seine-et-Marne / Marne
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
104,1 Villeneuve-la-Lionne 133 m
Brücke über Wasserlauf
104,3 Grand Morin (12 m)
Brücke über Wasserlauf
104,9 Grand Morin (12 m)
Brücke über Wasserlauf
105,4 Grand Morin (12 m)
ehemaliger Bahnhof
107,0 Joiselle 138 m
Brücke über Wasserlauf
107,9 Grand Morin (12 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
111,1 Neuvy 145 m
Brücke über Wasserlauf
111,6 Grand Morin (12m)
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
112,0 Bahnstrecke Longueville–Esternay v. Longueville (Abzw. Neuvy)
Brücke über Wasserlauf
112,8 Grand Morin (12 m)
Brücke über Wasserlauf
113,3 Grand Morin (12 m)
Ende Draisinenbahn
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Mézy–Romilly-sur-Seine von Château-Thierry
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
115,5 Esternay 159 m
Abzweig geradeaus, ehemals nach rechts und ehemals von rechts
Bahnstrecke Mézy–Romilly-sur-Seine nach Romilly/Seine
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Châtillon-sur-Morin 156 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
121,4 Bricot-la-Ville 156 m
ehemaliger Bahnhof
124,0 Le Meix-Saint-Epoing 160 m
Tunnel
126,9 Tunnel de Vindey (540 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
128,8 Le Plessis-Vindey 141 m
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
131,5 Bahnstrecke Oiry-Mareuil–Romilly-sur-Seine von Romilly/Seine
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
131,7 Sézanne 121 m
Strecke
Bahnstrecke Oiry-Mareuil–Romilly-sur-Seine nach Oiry

Die Bahnstrecke Gretz-Armainvilliers–Sézanne ist eine Eisenbahnstrecke in den beiden französischen Départements Seine-et-Marne und Marne. Sie verläuft grob in Ost–West-Richtung. Der mittlere, zirka 24 km lange Abschnitt wurde in zwei Schritten in den Jahren 1996 und 2000 geschlossen. Während der östliche Abschnitt heute nur noch mit Gütern befahren wird, ist der westliche Abschnitt zwischen 1973 und 1992 elektrifiziert worden und gehört heute zum Regionalverkehr Transilien P Sud (Paris Est–Coulommiers).

Wärterhäuschen am ehemaligen Bahnhof Saint-Siméon

Dieser 33 km lange, heute noch betriebene Abschnitt bis Coulommiers wurde von der Compagnie du chemin de fer de Paris à Strasbourg am 17. August 1853 gleichzeitig mit der Bahnstrecke Paris–Mulhouse durch kaiserlichen Erlass genehmigt. Die ersten 16 km bis Mortcerf konnten zum 2. Februar 1861, der Abschnitt bis Coulommiers zum 2. April 1863 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden.[2]: S. 122

Die restliche Strecke gehörte zum Streckennetz der Compagnie des chemins de fer de l’Est, wurde aber erst mehr als ein Jahrzehnt später in Angriff genommen. Jetzt von Osten (Sézanne) kommend, ging die Strecke bis La Ferté-Gaucher am 2. April 1879 in Betrieb. Der Lückenschluss bis Coulommiers wurde am 14. August 1881 eröffnet, sodass zwischen der ersten Bau- und Betriebskonzession und dem durchgängigen Bahnbetrieb 28 Jahre lagen. Die ganze Strecke war von Anfang an auf Zweigleisigkeit ausgelegt, wurde aber zunächst nur eingleisig ausgeführt und erst mit dem Anschluss bis Sézanne auf doppelspurig erweitert.[2]: S. 186

In den Jahren 1961 und 1962 wurde eines der beiden Streckengleise östlich von Tournan-en-Brie schrittweise abgebaut. Zweigleisig ist seither nur mehr der etwa zwei Kilometer lange Streckenabschnitt von Gretz-Armainvilliers bis Tournan-en-Brie.

Mit der letzten Fahrt am 6. März 1972 wurde der Schienenpersonenverkehr auf der rund 40 km langen Teilstrecke zwischen La Ferté-Gaucher und Sézanne eingestellt. Der verbliebene westliche Abschnitt wies durch die Nähe zu Paris höhere Fahrgastzahlen auf.[3]

Bahnhof Tournan (2017)

Der zweigleisige Abschnitt Gretz-Armainvilliers–Tournan-en-Brie kann durch Elektrifizierung seit 13. Dezember 1973 auch mit elektrischen Triebfahrzeugen befahren werden. Anfang der 1990er-Jahre wurde auch der folgende Abschnitt bis Coulommiers mit Oberleitung ausgerüstet, die am 24. Januar 1992 in Betrieb genommen wurde. Auf dem anschließenden nicht elektrifizierten, etwa 20 km langen Streckenteil bis La Ferté-Gaucher wurde der Personenverkehr mit Dieseltriebwagen fortgeführt. Deren Einsatz endete im November 2002 aufgrund mangelnder Verfügbarkeit von Fahrzeugen, womit der Personenverkehr östlich von Coulommiers eingestellt wurde.[4][5] Seit Dezember 2003 ist Tournan Endbahnhof der RER E.

In den 1980er-Jahren wurde auf dem mittleren Teilstück zwischen La Ferté-Gaucher und Esternay schrittweise auch der Güterverkehr eingestellt. Der im Département Marne gelegene Abschnitt von Streckenkilometer 102,5 bis 115,4 wurde daraufhin zum 10. April 1996 stillgelegt, der im Département Seine-et-Marne gelegene Teil von Streckenkilometer 91,1 bis 102,5 folgte zum 22. März 2000. Zwischen Villeneuve-la-Lionne und Esternay kann die Strecke mit Fahrraddraisinen befahren werden.[6][7][8]

Streckenführung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der von Paris kommende Abzweig in Gretz-Armainvilliers stellt heute eine wichtige Verbindung im Großraum Paris dar. Auf dieser doppelspurigen Strecke laufen sowohl die im Bahnhof Tournan endenden Züge des RER E als auch die über Tournan hinaus verkehrenden Züge der Transilien-Linie P. Östlich von Tournan ist die Strecke heute eingleisig.

Zunächst stellt die Topografie keine besonderen Anforderungen. Hinter Coulommiers trifft die Strecke auf den kleinen Flusslauf Grand Morin, den sie im weiteren elf Mal überqueren muss. Dadurch wurden viele kleinere Kunstbauwerke und eine relativ kurvige Streckenführung notwendig.

In La Ferté-Gaucher war der zeitweise größte und wichtigste Werksanschluss des Güterverkehrs. Das zuletzt von Villeroy & Boch betriebene Werk schloss im Oktober 2019, nutzte die Bahnstrecke aber bereits seit den 1990er-Jahren nicht mehr.[9] Mehrere aktive Gleisanschlüsse befinden sich zwischen Tournan und Marles-en-Brie; ferner wird auf dem östlichen Streckenast ein Getreidesilo in Esternay mit Güterzügen bedient.

In Saint-Siméon verkehrte mit der Bahnstrecke Sablonnières–Nangis von 1903 bis 1914 die Meterspur-Kleinbahn der Société des chemins de fer Economiques de Seine-et-Marne.[10][11]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. S.N.C.F. Région de l’Est. Carnet de profils et schémas, 1962, Seite 87.
  2. a b François und Maguy Palau: Le rail en France, Band II, 1858–1863, Paris 2001, ISBN 2-9509421-2-1.
  3. Francis Villemaux: Au dépôt de Sézanne, les 140 C vivaient à la campagne. In: Correspondances ferroviaires. Band 23. LR Presse, Februar 2006, ISSN 1634-8206, S. 31 (französisch).
  4. Ligne Gretz-Armainvilliers – Sézanne. In: WikiSara. 20. Januar 2021, abgerufen am 24. September 2023 (französisch).
  5. Le train n'arrive plus à La Ferté-Gaucher. In: Le Parisien. 2. Dezember 2002, ISSN 0767-3558 (französisch, leparisien.fr).
  6. Décret du 10 avril 1996 portant retranchement et déclassement de sections de lignes dépendant du réseau ferré national. In: Journal Officiel de la République Francaise. 18. April 1996, S. 5953 (französisch, Scan).
  7. Décret du 22 mars 2000 portant retranchement du réseau ferré national de sections de lignes de chemin de fer. In: legifrance.gouv.fr. 30. März 2000, abgerufen am 24. September 2023 (französisch).
  8. Les cyclo-draisines du Grand Morin. In: esternay-patrimoine-velorail.fr. 2023, abgerufen am 24. September 2023 (französisch).
  9. Dominik Dix: V&B Fliesen GmbH will Werk bei Paris schließen. In: Saarbrücker Zeitung. 9. September 2019 (saarbruecker-zeitung.de).
  10. Situation de la gare de Saint-Siméon, Gleisplan Le carnet du CFC. La gare de St Siméon (Seine-et-Marne)
  11. Le carnet du CFC. Geschichte zur Société des chemins de fer Economiques de Seine-et-Marne (franz.)