Neckartalbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Heidelberg–Bad Friedrichshall
Strecke der Neckartalbahn
Streckennummer (DB):4100 (Heidelberg Hbf–HD-Altstadt)
4102 (Heidelberg Rbf–Abzw Königstuhl)
4110 (HD Hbf (alt)–HD-Altstadt–Neckargemünd)
4111 (Neckargemünd–Bad Friedrichshall Hbf)
Kursbuchstrecke (DB):705
665.1–2 (S-Bahn RheinNeckar)
780 (Neckarelz–/WÜ–Stuttgart)
Kursbuchstrecke:321 (1946)
321a (Heidelberg Hbf – Neckargemünd 1946)
Streckenlänge:70,1 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 13 
Minimaler Radius:300 m
Höchstgeschwindigkeit:130 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Strecke (außer Betrieb)StreckeStrecke (außer Betrieb)
von Mannheim
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)StreckeStrecke (außer Betrieb)
16,634 0,000 Heidelberg Rbf (1914–2000)
Strecke (außer Betrieb)BahnhofStrecke (außer Betrieb)
17,490 0,000 Heidelberg Hbf (seit 1955)
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)Kreuzung rechts (Querstrecke außer Betrieb)Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
nach Karlsruhe
Strecke (außer Betrieb)Haltepunkt / HaltestelleStrecke (außer Betrieb)
18,630 0,000 Heidelberg-Weststadt/Südstadt (Bft; seit 2003)
Kreuzung mit U-Bahn geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)Kreuzung mit U-Bahn geradeaus untenStrecke (außer Betrieb)
18,730 0,000 Rohrbacher Straße (Straßenbahn nach Rohrbach)
Blockstelle (Strecke außer Betrieb)StreckeStrecke (außer Betrieb)
19,130 0,000 Königstuhl (Bk; 1914–1955)
Strecke nach links (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und ehemals von rechtsStrecke (außer Betrieb)
18,974
19,334
Königstuhl (Kmw; ehem. Abzw (1955–1997))
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)TunnelanfangStrecke (außer Betrieb)
19,363 0,000 Königstuhltunnel (2487  m; seit 1914)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke (im Tunnel)Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
0,000 Heidelberg Hbf (Kopfbahnhof bis 1955) 112 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke (im Tunnel)Kreuzung mit U-Bahn (Strecken außer Betrieb)
BÜ Rohrbacher Straße
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke (im Tunnel)Tunnel (Strecke außer Betrieb)
0,500 Gaisbergtunnel (312  m)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke (im Tunnel)Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
1,000 Peterskirche[1] (bis etwa 1925)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke (im Tunnel)Tunnel (Strecke außer Betrieb)
1,000 Spitaltunnel (68  m)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)TunnelendeTunnel (Strecke außer Betrieb)
21,850 1,800 Schloßbergtunnel (ca. 766  m)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus und ehemals von linksAbzweig quer und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Anschlussgleis Herrenmühle
Bahnhof
21,970 2,300 Heidelberg-Altstadt
  (bis Dez. 2008 Heidelberg Karlstor)
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
Streckenverlegung 20. Nov. 1933[2]
StreckeKreuzung mit U-Bahn (Strecken außer Betrieb)
Reichsstraße 37, Straßenbahn
  Neckargemünd–Heidelberg
(bis 17./22. Nov. 1933)
Kilometer-WechselStrecke (außer Betrieb)
22,215 2,544 heutiger Streckenwechsel 4100/4110
StreckeKreuzung mit U-Bahn (Strecken außer Betrieb)
„Weiße Übergang“, BÜ Reichsstraße 37,
  Straßenbahn Heidelberg–Neckargemünd
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
3.5716
3.6000
Kilometrierungssprung durch Streckenverlegung 1933
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
4,400 Jägerhaus/Wolfsbrunnen (bis 1943[3])
Haltepunkt / Haltestelle
5,500 Heidelberg-Schlierbach/Ziegelhausen (ehem. Bf)
Haltepunkt / Haltestelle
6,800 Heidelberg Orthopädie (seit 2003)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
8,700 Kümmelbacher Hof
Kilometer-Wechsel
9.3894
9.4000
Kilometrierungssprung
Bahnhof
9,760
0,000
Neckargemünd
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Bad Friedrichshall
Brücke
0,581 Bundesstraße 45
Brücke über Wasserlauf
0,732 Elsenz (75 m)
Tunnel
0,830 Reichenstein­tunnel (147 m)
Haltepunkt / Haltestelle
1,130 Neckargemünd Altstadt (seit 2003)
Brücke über Wasserlauf
1,219 Neckar (182 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Neckarbrücke (März bis Juni 1946)
Grenze
2,593 Landesgrenze Baden-Württemberg / Hessen
Tunnel
3,300 Bundesstraße 37 (152 m; seit 1988)
Tunnel
4,124 Hinterburgtunnel (139 m)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Schönau (b Heidelberg)
Brücke über Wasserlauf
4,411 Steinach
Haltepunkt / Haltestelle
5,596 Neckarsteinach (ehem. Bf)
Haltepunkt / Haltestelle
9,620 Neckarhausen (b Neckarsteinach) (ehem. Bf)
Bahnhof
12,946 Hirschhorn (Neckar)
Brücke über Wasserlauf
13,346 Laxbach
Tunnel
13,632 Schloßbergtunnel (341 m)
Tunnel
15,323 Feuerbergtunnel (966 m)
Grenze
18,404 Landesgrenze Hessen / Baden-Württemberg
ehemaliger Bahnhof
18,580 Eberbach-Pleutersbach
Brücke über Wasserlauf
19,471 Gammelsbach
Brücke
19,531 Bundesstraße 45
Brücke über Wasserlauf
20,860 Itter, Landesstraße 2311
Abzweig geradeaus und von links
von Hanau
Kilometer-Wechsel
21.0 +154.5
21.1 +50.0
Kilometrierungssprung
Bahnhof
21,201 Eberbach
Tunnel
21,560 Scheuerbergtunnel (569 m)
Haltepunkt / Haltestelle
27,425 Lindach
Bahnhof
30,491 Zwingenberg (Baden)
Haltepunkt / Haltestelle
34,022 Neckargerach (ehem. Bf)
Tunnel
36,362 Binauer Tunnel (853 m)
Haltepunkt / Haltestelle
37,441 Binau (ehem. Bf)
Bahnhof
40,835 Mosbach-Neckarelz
Abzweig geradeaus und nach links
nach Würzburg
Brücke über Wasserlauf
41,635 Elz
Abzweig geradeaus und ehemals von links
41,800 von Würzburg (bis ca. 1960)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
42,100 von Würzburg (bis 1895)
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
42,200 nach Meckesheim
Brücke
42,918 Bundesstraße 292
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
43,730 Hochhausen (Neckar)
Bahnhof
46,031 Neckarzimmern
Haltepunkt / Haltestelle
47,853 Haßmersheim
Tunnel
49,137 Böttinger Tunnel (766 m)
Bahnhof
50,635 Gundelsheim (Neckar)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
52,840 Heinsheim
Haltepunkt / Haltestelle
55,043 Offenau
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
56,800 Bad Friedrichshall Anst Südzucker (Bft)
Brücke über Wasserlauf
57,246 Jagst (128 m)
Abzweig geradeaus und von links
von Würzburg
Abzweig geradeaus und von rechts
von Neckargemünd
Bahnhof
58,482 Bad Friedrichshall Hbf
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Ohrnberg
Strecke
nach Stuttgart

Quellen: [4][5]

Die Neckartalbahn ist die Eisenbahnstrecke von Heidelberg über Eberbach und Mosbach-Neckarelz nach Bad Friedrichshall-Jagstfeld. Sie gehört bis Haßmersheim zum Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und wird bis Neckarelz von der S-Bahn Rhein-Neckar bedient. Der südliche Abschnitt (Mosbach-NeckarelzBad Friedrichshall Hbf) ist in das Netz der Stadtbahn Heilbronn eingegliedert und gehört ab Gundelsheim zum Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr (HNV).

Planung, Bau und Eröffnung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Situation zur Zeit des Baus der Neckartalbahn

Der Streckenabschnitt HeidelbergNeckargemünd entstand 1862 als Bestandteil der Badischen Odenwaldbahn, die von Heidelberg über Neckargemünd, Meckesheim, Neckarbischofsheim, Aglasterhausen, Obrigheim, Neckarelz, Mosbach, Oberschefflenz, Seckach, Osterburken, Königshofen und Lauda bis nach Würzburg führte. Grundlage für den Streckenbau bildete ein entsprechendes Gesetz, das am 27. April 1860 beschlossen worden war. Der Abschnitt Heidelberg–Neckargemünd wurde als Teil dieser Strecke am 23. Oktober 1862 eröffnet.

Obwohl es zwischen Neckargemünd und Neckarelz geographisch betrachtet die naheliegendste Variante gewesen wäre, die Strecke entlang des Neckars zu bauen, waren die am Neckar gelegenen und zu Hessen gehörenden Orte Neckarsteinach und Hirschhorn ein Dorn im Auge, so dass man eine umständlichere Variante über den so genannten „Kleinen Odenwald“ vorgezogen hatte (Entstehungsgeschichte).

Etwa zehn Jahre später rang man sich dazu durch, die Kleinstaaterei zu überwinden, so dass am 24. Mai 1879 die Strecke Neckargemünd–Neckarsteinach–Eberbach–Neckarelz–Bad Friedrichshall-Jagstfeld eröffnet werden konnte, über die die Züge der Relation Heidelberg–Würzburg fortan verkehrten.

Weitere Entwicklung bis 2003

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durchgehende Züge verkehrten von Heidelberg aus auf der Neckartalbahn sowohl in Richtung Würzburg als auch in Richtung Heilbronn.

Von 1907 bis 1914 wurde die Strecke von Neckargemünd bis Neckarelz um ein zweites Gleis erweitert.[3] Am 2. März 1914 wurde die Strecke durch den Königstuhltunnel zum neuen Rangierbahnhof eröffnet.[3]

Zwischen 1920 und 1930 wurde die Strecke für höhere Achslasten ausgebaut.[3]

Nachdem zu Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 die Neckarbrücke gesprengt worden war, wurde am 9. März bei Kleingemünd der Haltepunkt „Neckarbrücke“ eingerichtet, von wo aus Züge Richtung Osten fuhren.[6] Am 23. Juni 1946 wurde der durchgängige Verkehr wieder aufgenommen,[6] jedoch zunächst nur eingleisig; darum wurde Kleingemünd zu diesem Zeitpunkt zur Abzweigstelle (bzw. nach heutigen Maßstäben Überleitstelle).[3] Ab dem 15. September 1958 war auch dieser Abschnitt wieder zweigleisig.[3]

1955 wurde der Hauptbahnhof von Heidelberg von der Stadtmitte an seinen heutigen Standort verlegt, wodurch sich auch der Streckenverlauf der Neckartalbahn zwischen dem Heidelberger Hauptbahnhof und dem Karlstorbahnhof änderte. Seither benutzt die Neckartalbahn die Strecke durch den insgesamt 2487 Meter langen Königstuhltunnel, den zuvor nur Güterzüge zum Rangierbahnhof genutzt hatten. Die alten Tunnel am Rande der Heidelberger Altstadt sind jetzt für den Straßenverkehr ausgebaut (Adenauerplatz–Karlstor). Der Umbau von Schloßberg- und Spitaltunnel kostete 11,5 Millionen Deutsche Mark und wurde am 13. September 1968 freigegeben.[7]

Als ab den 1950er Jahren viele Hauptbahnen der DB elektrifiziert wurden, kam auch die Neckartalbahn Heidelberg–Heilbronn unter Fahrdraht. Der Abschnitt bis Heidelberg Karlstor wurde am 22. Mai 1955 elektrifiziert.[3] Während der Elektrifizierungsarbeiten kam es am 26. Oktober 1971 zu einem teilweisen Einsturz der Tunneldecke im Scheuerbergtunnel mit mehrmonatiger Sperrung der Strecke.[8] Am 14. September 1972 wurde die Oberleitung auf der Gesamtstrecke eingeschaltet.[3] Eröffnungsfahrten mit elektrisch betriebenen Zügen von Heidelberg nach Stuttgart fanden am 21. September statt;[3] am 1. Oktober 1972 wurde der reguläre elektrische Verkehr aufgenommen.[7]

Zum 1. Oktober 1986 wurde das Stellwerk Neckarsteinach außerbetriebgenommen.[3] Am 5. März 1990 wurde Neckarsteinach von einem Bahnhof der Klasse 3[9] zu einem Haltepunkt.[3]

Bis Mitte der 1990er Jahre gab es noch Fernverkehr auf der Neckartalbahn. Dieses Zugangebot wurde zuletzt von einem Interregio-Paar EmdenStuttgart geleistet, nachdem Schnellzüge wie AmsterdamMünchen oder WilhelmshavenLindau schon eher aus dem Fahrplan verschwunden waren.

1983 und 1984 verkehrte auch ein Flügelzug des TEE Rheingold ab Mannheim über Heidelberg–Heilbronn–Stuttgart, auf der Remsbahn nach Aalen und weiter via Riesbahn über Nördlingen und Donauwörth nach München. Diese Streckenführung wurde trotz der längeren Fahrzeit aus touristischen Gründen gewählt. Die Verbindung wurde aber aufgrund niedriger Auslastung und mangelnder Kompatibilität mit dem Intercity-System wieder aufgehoben.

Anfang 1996 wurde die Strecke für 18 Millionen Deutsche Mark für die Nutzung der Neigetechnik bei Regional-Express-Zügen angepasst und mit Geschwindigkeitsüberwachung für NeiTech-Züge (GNT) ausgerüstet.[10] Die Fahrzeit der Nahverkehrszüge mit Halt an allen Stationen betrug zuvor 103 Minuten. Durch die Umrüstung war für Regional-Express-Züge, die nur vereinzelt hielten, eine Fahrzeit von 68 Minuten möglich.[10]

Bis zur Einführung der Zuggattungen Regional-Express (RE) und Regionalbahn (RB) gab es auf der Strecke vor allem Nahverkehrszüge (N), außerdem drei Eilzüge (E), die als sogenannte Heckeneilzüge von Frankfurt am Main über Hanau und Erbach nach Stuttgart fuhren und von Eberbach bis Heilbronn die Strecke benutzten.

Die Strecke von Heidelberg Rbf nach Königstuhl wurde am 30. November 1997 außerbetriebgenommen.[3]

Eröffnung der S-Bahn RheinNeckar

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
S-Bahn in Eberbach (2006)
Regional-Express von Mannheim nach Heilbronn in Gundelsheim

Mit der Eröffnung des S-Bahn-Betriebes wurden an der Neckartalbahn insgesamt drei neue Haltepunkte in Betrieb genommen: Heidelberg-Weststadt/Südstadt, Heidelberg Orthopädie und Neckargemünd Altstadt. Die Bahnsteighöhe der übrigen Unterwegsstationen von Heidelberg bis Neckarelz wurde auf 76 Zentimeter erhöht, um einen ebenerdigen Einstieg in die S-Bahnen zu ermöglichen. Alle Bahnsteige weisen seitdem eine Länge von 140 Metern auf.

Für den Bau der S-Bahn-Station Neckargemünd Altstadt schlossen die Stadt Neckargemünd, das Land Baden-Württemberg und die DB einen Planungs- und Bauvertrag, nach dem das Land 85 % der Baukosten übernahm und die Stadt die restlichen Kosten, darunter auch die Planungskosten. Statt der damals erwarteten 2,4 Millionen Euro kostete der Bau mehr als 4 Millionen Euro, der Anteil der Stadt erhöhte sich – unter anderem durch den Einbau von Aufzügen für 55 Tausend Euro – von knapp 700 Tausend Euro auf knapp 1,5 Millionen Euro. Nach einem bis Mai 2018[11] dauernden Rechtsstreit übernahm die DB einen Teil der Kosten, womit letztlich das Land 2,1 Millionen Euro, die DB 985 Tausend Euro und die Stadt 950 Tausend Euro – und somit etwa 615 Tausend Euro weniger als von der DB gefordert – zahlte.[12]

Weitere Entwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die durchgehenden Heckeneilzüge von Frankfurt durch den Odenwald nach Stuttgart wurden im Dezember 2004 eingestellt, nachdem das Land Baden-Württemberg kein Interesse mehr daran hatte.

Der Abschnitt von Mosbach-Neckarelz über Bad Friedrichshall und Neckarsulm nach Heilbronn wurde zum turnusgemäßen Fahrplanwechsel 2014/2015 am 14. Dezember 2014 in das Netz der Stadtbahn Heilbronn aufgenommen. Die Züge der neuen Linie S 41 machen im Bahnhof Neckarelz einen Fahrtrichtungswechsel und verkehren dann über die Bahnstrecke Neckarelz–Osterburken bis zum Mosbacher Bahnhof.

Fahrzeugeinsatz und Bahnhofsausstattung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Bahnhöfe der Neckartalbahn, die im Kursbuch der DB unter den Nummern 665.1 bzw. 665.2 aufgeführt sind, sind speziell für die S-Bahn Rhein-Neckar barrierefrei umgebaut und verfügen über Wetterschutzhäuschen. An einigen größeren Bahnhöfen (beispielsweise Eberbach oder Neckarelz) wurden wenige Jahre nach der S-Bahn-Einführung LCD-Zugzielanzeiger nachgerüstet. Durch die Erhöhung der Bahnsteige auf 76 cm über Schienenoberkante ist ein niveaugleicher Einstieg in die S-Bahn-Triebwagen der Baureihe 425.2 möglich. Eingesetzt werden diese Fahrzeuge:

  • Baureihe 8442 als RE 10a Mannheim–Heilbronn, vereinzelt MEX 12 Tübingen–Neckarelz
  • Baureihe 425 für den S-Bahn-Verkehr
  • Baureihe ET 2010 für den Stadtbahnverkehr Heilbronn–Mosbach[13]

Personenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tagsüber verkehren auf dieser Strecke im Stundentakt die Linien S1 (Homburg – Kaiserslautern – Mannheim – Heidelberg – Osterburken) und S2 (Kaiserslautern – Mannheim – Heidelberg – Eberbach – Mosbach) der S-Bahn Rhein-Neckar sowie alle zwei Stunden Regional-Express-Züge Mannheim–Eberbach–Heilbronn (RE10a). Während die S2 in Mosbach endet, fährt die S1 stündlich durchgehend bis nach Osterburken, was die optimale Integration in den Fahrplan der Frankenbahn StuttgartWürzburg bedeutet.

Zwischen Neckarelz und Bad Friedrichshall-Jagstfeld verkehrten bis zum 13. Dezember 2014 RB-Züge der Relation Neckarelz – Bad Friedrichshall – Heilbronn – Stuttgart – Ulm im Stundentakt. Bei dem eingesetzten Wagenmaterial handelte es sich größtenteils um Doppelstockwagen. Vereinzelt bzw. im Berufsverkehr kamen jedoch auch n-Wagen zum Einsatz. Bespannt wurden die aus Doppelstockwagen gebildeten Züge ausschließlich mit Elektrolokomotiven der Baureihe 146.2. Vor den aus n-Wagen gebildeten Zügen kamen Elektroloks der Baureihe 111 zum Einsatz. Alle Loks, die auf dieser RB-Linie zum Einsatz kamen, waren in Stuttgart beheimatet. Zusammen mit der Frankenbahn Stuttgart–Würzburg ist diese Verbindung unter der Kursbuchstreckennummer 780 aufgeführt. Im Dezember 2019 wurden die in Ludwigshafen beheimateten Einheiten der Baureihe 425 durch Talent-2-Züge (Baureihe 8442) auf dem RE10a (früher RE3) ersetzt. Eine anfangs geplante Durchbindung bis nach Stuttgart ist nicht mehr in Planung, es muss weiterhin in Heilbronn auf den RE12 nach Tübingen umgestiegen werden.

Die die RB-Züge zum 14. Dezember 2014 ablösenden Stadtbahnen der Linie S 41 verkehren stündlich zwischen dem Heilbronner Bahnhofsvorplatz, der Heilbronner Innenstadt, Neckarsulm, Bad Friedrichshall, Mosbach-Neckarelz (mit Fahrtrichtungswechsel) und Mosbach (Baden). In Bad Friedrichshall und Neckarsulm besteht Anschluss von der S 41 zur RB 18 nach Stuttgart, wodurch auch Heilbronn Hbf schneller als durch die Innenstadt erreichbar ist. Kritisiert wurde, dass dieser in Neckarsulm, wo die Umstiegszeit nur vier Minuten beträgt, insbesondere nachmittags wegen Verspätungen oft nicht funktioniere.[14]

Wegen Lieferverzögerungen von Bombardier wurde der RE 10a Tübingen–Stuttgart–Neckarelz mit Fahrzeugen der Baureihe 426 gefahren.

Am 22. Mai 1966 wurde die Bedienung des Bahnhofs Schlierbach-Ziegelhausen im Güterverkehr eingestellt.[7]

Die planmäßigen Güterzüge verkehren überwiegend frühmorgens sowie spätabends. Dabei handelt es sich überwiegend um PKW-, Kohle- sowie Kesselwagen­ganzzüge, welche von DB Cargo Deutschland gefahren werden. Aber auch private Verkehrsunternehmen sind im Neckartal im Güterverkehr anzutreffen, beispielsweise TXL, HGK und BCB.

Während der baubedingten Vollsperrung der Strecke Bruchsal–Mühlacker (16. Mai bis 28. Oktober 2008) gab es im Neckartal jedoch erheblichen Mehrverkehr, weshalb u. a. die nächtliche Betriebsruhe aufgehoben wurde.[15]

Zum 31. Dezember 2001 wurde im Rahmen von MORA C die Bedienung der letzten im Güterverkehr bedienten Bahnhöfe Eberbach, Neckarelz und Neckarzimmern durch die Deutsche Bahn AG eingestellt.[16] Seit Mai 2008 wird der Bahnhof Neckarelz jedoch wieder durch DB Cargo bedient, nachdem ein Ladegleis auf Initiative des Neckar-Odenwald-Kreises reaktiviert wurde und nun zum Umschlag von jährlich rund 60.000 t Holz genutzt werden soll.

  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-88255-766-4.
  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-88255-768-0.
Commons: Neckartalbahn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Fahrplantabelle von 1909 (File:EisenbMainNeckarTauber2-63.jpg)
  2. http://www.s197410804.online.de/Zeiten/1933.htm
  3. a b c d e f g h i j k l Jürgen Heß, Herbert Hoffmann, Siegbert Luksch: No. 5: Rückblick auf 150 Jahre Bahnstandort Meckesheim: 11: Chronologie. (PDF; 568 KiB) (Archivlink). 29. November 2013, abgerufen im Januar 2017.
  4. DB Netze - Infrastrukturregister
  5. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  6. a b http://www.s197410804.online.de/Zeiten/1945.htm
  7. a b c http://www.s197410804.online.de/Zeiten/1965.htm
  8. Rainer Hofmeyer: Als im Eberbacher Scheuerberg der Bahn-Tunnel einstürzte. Rhein-Neckar-Zeitung GmbH, 21. Oktober 2021, abgerufen am 21. Oktober 2021.
  9. Deutsche Reichsbahn: Amtliches Bahnhofsverzeichnis 1944 der Deutschen Reichsbahn, der Böhmisch-Mährischen Bahnen, der Privatbahnen sowie der Kleinbahnen mit Güterverkehr und der Ostbahn (Bfv) Gültig vom 1. Juni 1944. Seite 549
  10. a b Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-88255-768-0, S. 113–114.
  11. Christoph Moll: Neckargemünd 21: Die Bahn stimmt dem Vergleich zu. Rhein-Neckar-Zeitung GmbH, 5. Mai 2018, abgerufen am 3. November 2018.
  12. Christoph Moll: S-Bahn-Haltepunkt Altstadt: "Neckargemünd 21" hat ein Ende. Rhein-Neckar-Zeitung GmbH, 21. April 2018, abgerufen am 3. November 2018.
  13. Neue Zweisystemfahrzeuge der AVG haben die Zulassung für den Eisenbahnbetrieb. KVV, 26. Juni 2014, archiviert vom Original am 7. August 2014; abgerufen am 27. Juni 2014.
  14. Benjamin Auber: „Wir sitzen alle in derselben Stadtbahn“. In: Rhein-Neckar-Zeitung. Nr. 61, 14. März 2016, S. 10.
  15. http://www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/presse/verkehrsmeldungen/bw/bw20080505a.html
  16. der schienenbus. 6/2005, S. 78–79