Bahnstrecke Kamienna Góra–Jelenia Góra

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Kamienna Góra–Jelenia Góra
1944: Landeshut (Schles)–Hirschberg (Rsgb) Hbf
Strecke der Bahnstrecke Kamienna Góra–Jelenia Góra
Streckennummer:PLK 308
Kursbuchstrecke:124a (1934)
Streckenlänge:39,986 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:bis 1945: 15 kV, 16 2/3 Hz ~
Strecke
von Sędzisław
Bahnhof
0,252 Kamienna Góra früher Landeshut (Schles)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Okrzeszyn
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Lubawka
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
5,162 Pisarzowice früher Schreibendorf (Riesengebirge)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
7,596 Szarocin früher Pfaffendorf (Kr Landeshut)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
9,355 Leszczyniec früher Haselbach (Kr Landeshut)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
13,050 Ogorzelec früher Dittersbach städt
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
13,865 Tunnel (1027 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
15,882 Kowary Górne früher Ober Schmiedeberg (Rsgb)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
20,101 Kowary Średnie früher Mittel Schmiedeberg (Rsgb)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
21,276 Kowary Zdrój früher Schmiedeberg Bornhöhe
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
22,413 Kowary Ścięgny früher Wagnerberg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
25,132 Kowary früher Schmiedeberg (Rsgb)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
27,766 Kostrzyca früher Quirl
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
von Karpacz (vorm. Riesengebirgsbahn)
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
30,377 Mysłakowice früher Zillerthal-Erdmannsdorf
ehemaliger Bahnhof
33,590 Łomnica früher Lomnitz (Rsgb)
Haltepunkt / Haltestelle
35,549 Łomnica Dolna früher Niederlomnitz
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
36,621 Łomnica Średnia
Abzweig geradeaus und von rechts
von Wrocław Świebodzki
Bahnhof
39,986 Jelenia Góra früher Hirschberg (Rsgb) Hbf
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Żagań
Abzweig geradeaus und nach links
nach Kořenov
Strecke
nach Görlitz/Zgorzelec

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Kamienna Góra–Jelenia Góra ist eine Nebenbahn in Polen. Sie zweigt in Kamienna Góra (Landeshut) von der Bahnstrecke Sędzisław–Lubawka und führt am Fuß des Riesengebirges in Niederschlesien über Kowary (Schmiedeberg) nach Jelenia Góra (Hirschberg), wo sie in die Bahnstrecke Wrocław Świebodzki–Zgorzelec einmündet.

Seit 2021 gehört sie zum wojewodschaftseigenen Eisenbahninfrastrukturunternehmen Dolnośląska Służba Dróg i Kolei we Wrocławiu (DSDIK). Eine Wiederinbetriebnahme im Abschnitt Kowary Górne–Jelenia Góra für den Reiseverkehr ist geplant.

Der erste Abschnitt zwischen Hirschberg und Schmiedeberg wurde schon am 15. Mai 1882 durch die Preußische Staatsbahn eröffnet. Die Fortführung über den Pass nach Landeshut wurde erst nach der Jahrhundertwende erbaut. Um den enormen Höhenunterschied bis zur Passhöhe zu überwinden, war bei Schmiedeberg eine sehr gewundene Trassenführung mit Dämmen und Einschnitten erforderlich, damit die erforderliche künstliche Längenentwicklung erzielt werden konnte. Die Passhöhe selbst wurde in einem längeren Scheiteltunnel unterquert. Am 5. Juni 1905 verkehrten die ersten Züge durchgängig bis Landeshut.

Ab 1911 waren schon die Schlesische Gebirgsbahn und ein großer Teil der anschließenden Strecken mit Einphasenwechselstrom 15 kV, 16 2/3 Hz elektrifiziert worden. Anfang der 30er wurde als eine der letzten Strecken in Schlesien auch die Verbindung Hirschberg–Landeshut mit elektrischer Fahrleitung ausgerüstet. Am 19. Dezember 1932 wurde der elektrische Zugbetrieb aufgenommen.

Haltepunkt Kowary Średnie (2007)

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Schlesien unter polnische Verwaltung und die Strecke gelangte ins Eigentum der Polnischen Staatsbahn (PKP). Die Betriebsstellen trugen fortan neu erfundene polnische Namen. Zudem wurde die bislang von Hirschberg (Rsgb) Hbf ausgehende Kilometrierung auf Warschau ausgerichtet. Der Nullkilometer befindet sich seitdem im Bahnhof Landeshut (Kamienna Góra).

Nach Beseitigung der Schäden an der Energieversorgung konnte im Sommer 1945 der elektrische Zugbetrieb mit den wenigen verbliebenen Fahrzeugen wieder aufgenommen werden. Wegen des gesprengten Rohrlacher Tunnels wurde zunächst sämtlicher Zugverkehr zwischen Hirschberg und Waldenburg über die Nebenbahn Hirschberg–Landeshut abgewickelt. Am 8. Juli 1945 wurde der elektrische Betrieb eingestellt und die elektrischen Fahrleitungen wurden als Reparationsleistung für die Sowjetunion demontiert.

Die PKP betrieb die Gesamtstrecke noch bis 1986. Güterverkehr gab es danach noch von Jelenia Góra bis Kowary und von Kamienna Góra bis Ogorzelec. Im Reisezugverkehr wurde zunächst der Abschnitt bis Mysłakowice von den Personenzügen in Richtung Karpacz (Krummhübel) bis 2000 weiter bedient. Seit 2005 fand Güterverkehr nur noch bis Mysłakowice (Zillertal-Erdmannsdorf) statt; seit dem 1. Januar 2007 ist die Gesamtstrecke stillgelegt.

Bahnhof Kowary (2016)

Seit August 2016 gab es Planungen seitens der Woiwodschaft Niederschlesien, den Abschnitt Jelenia Góra–Kowary Górne zusammen mit der abzweigenden Strecke nach Karpacz wieder in Betrieb zu nehmen.[3] Im Februar 2021 übernahm das wojewodschaftseigene Infrastrukturunternehmen Dolnośląska Służba Dróg i Kolei we Wrocławiu (DSDIK) die Strecke unentgeltlich vom staatlichen Infrastrukturunternehmen PKP Polskie Linie Kolejowe (PLK). Mit finanziellen Mitteln aus einem nationalen Wiederaufbauprogramm in Höhe von 100 Millionen Złoty ist die Instandsetzung der Strecke zwischen Jelenia Góra und Kowary Górne geplant. Dabei soll auch der 1945 eingestellte elektrische Betrieb wieder aufgenommen werden.[4]

Die Arbeiten zur Instandsetzung der Strecke begannen im Mai 2022. Die Bauzeit war zunächst mit 15 Monaten veranschlagt.[5]

Die Wiedereröffnung der Strecke für den Reiseverkehr zwischen Jelenia Góra und Mysłakowice war zum Fahrplanwechsel im Juni 2024 geplant. Der Fahrplan der Koleje Dolnośląskie (KD) sieht insgesamt acht Zugpaare im Zweistundentakt in der Relation Jelenia Góra–Karpacz vor. Einen Termin für die Wiederinbetriebnahme bis Kowary Górne gibt es noch nicht.

Stand Juli 2024 ist das neue Gleis zwischen Jelenia Góra und Mysłakowice fertiggestellt, die weitere Strecke bis Kowary Górne wurde in Vorbereitung der Instandsetzung vom Bewuchs freigeschnitten. Die Stadt Kowary restaurierte im Jahr 2023 das Empfangsgebäude des Bahnhofs Kowary und richtete darin die Tourist-Information und ein Museum ein. Weitere Räume werden für die Stadtbibliothek genutzt.[6]

Am 18. Dezember 2024 fuhr das erste Mal seit 25 Jahren wieder ein Zug für geladene Gäste auf dem fertiggestellten Abschnitt zwischen Jelenia Góra und Mysłakowice.[7]


Fahrzeugeinsatz

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Prägend für die Bahnstrecke von Hirschberg nach Landeshut waren die von der Preußischen Staatsbahn als 501 Breslau bis 506 Breslau speziell für den Betrieb auf den schlesischen Strecken beschafften elektrischen Triebzüge. Diese dreiteiligen Triebwagen bestanden aus einem mittig angeordneten Motorwagen, der auch ein Dienstabteil trug und zwei dreiachsigen Steuerwagen mit Abteilen 2. und 3. Klasse. Die Deutsche Reichsbahn bezeichnete die Fahrzeuge später als Baureihe ET 87.

Außerdem kamen auch die ab 1934 beschafften modernen Triebzüge der DR-Baureihe ET 51 zum Einsatz. Ein altes Foto von 1938 zeigt einen ET 51 mit je einem Bei- und Steuerwagen zwischen Mittel- und Ober-Schmiedeberg.

Commons: Railway line 308 (Poland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Atlas linii kolejowych polski. 1. Auflage. Eurosprinter, Rybnik 2011, ISBN 978-83-931006-4-4, S. F2.
  2. Reichskursbuch - gültg vom 3. Juli 1944 an bis auf weiteres
  3. Linie kolejowe do Karpacza i Kowar uratowane? nj24.pl, 26. August 2016, abgerufen am 2. Februar 2018 (polnisch).
  4. „Poláci křísí u hranic s Českem nepoužívané lokálky“ auf zdopravy.cz
  5. „Poláci začínají s obnovou dvou lokálek u českých hranic“ auf zdopravy.cz
  6. „Kowary: zabytkowy dworzec PKP odzyskał blask. Teraz będzie służył mieszkańcom“ auf echo24.tv
  7. „Poláci vrací vlaky pod Sněžku. Obnovili první úsek lokálky do Karpacze“ auf zdopravy.cz