Bahnstrecke Lipová Lázně–Bernartice u Javorníka

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Lipová Lázně–Bernartice u Javorníka[1]
Kursbuchstrecke (SŽDC):295
Streckenlänge:26,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
Strecke
von Hanušovice (vorm. ÖLEG)
Bahnhof
0,000 Lipová Lázně früher Niederlindewiese
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Głuchołazy (vorm. ÖLEG)
Tunnel
1,152 Tunnel Dolnolipovský (105 m)
Abzweig geradeaus und von links
vlečka OMYA
Haltepunkt / Haltestelle
2,782 Lipová Lázně jeskyně ehem. Ausweiche Am Gemärke
Brücke
Vidnávka
Bahnhof
9,855 Vápenná
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
12,639 vlečka Černá Voda
Bahnhof
13,248 Žulová
Brücke
Vidnávka
Brücke
Vidnávka
Haltepunkt / Haltestelle
15,010 Tomíkovice
Brücke
Vidnávka
Haltepunkt / Haltestelle
17,246 Kobylá nad Vidnavkou
Brücke
Vidnávka
Bahnhof
20,128 Velká Kraš früher Groß Krosse
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Vidnava
Haltepunkt / Haltestelle
23,556 Horní Heřmanice
Brücke
Vojtovický potok
Haltepunkt / Haltestelle
25,716 Bernartice u Javorníka früher Barzdorf (ehem. Bf)
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Javorník ve Slezsku
Grenze (Strecke außer Betrieb)
26,300 Staatsgrenze TschechienPolen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Dziewiętlice früher Heinersdorf (Schles)
Strecke (außer Betrieb)
nach Otmuchów (vorm. Pr. Stb.)

Die Bahnstrecke Lipová Lázně–Bernartice u Javorníka ist eine Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich durch die k.k. Staatsbahnen (kkStB) als Lokalbahn erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Lipová-lázně (Niederlindewiese) von der Bahnstrecke Hanušovice–Głuchołazy ab und führt über Velká Kraš (Groß Krosse) bis zur Landesgrenze in Bernartice u Javorníka (Barzdorf). Dort bestand bis 1945 Anschluss nach Otmuchów (Ottmachau).

Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[2]

Bahnhof Velká Kraš
Bahnhof Žulová (Friedberg)

Bereits in der am 5. März 1885 ausgestellten Konzessionsurkunde für die Lokalbahn Hannsdorf–Ziegenhals war die Österreichische Lokaleisenbahngesellschaft (ÖLEG) zum Bau einer Zweigbahn nach Barzdorf verpflichtet worden, falls die Staatsverwaltung dies verlangen würde.[3] Die zwischenzeitliche Verstaatlichung der ÖLEG verhinderte jedoch dieses Vorhaben.

Am 1. November 1893 nahm die Preußische Staatsbahn ihre Strecke Ottmachau–Heinersdorf in Betrieb. Daraufhin errichtete der österreichische Staat die Strecke Niederlindewiese–Reichsgrenze nächst Barzdorf in eigener Regie. Am 2. Juli 1896 wurde die Strecke eröffnet.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Strecke zu den neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD. 1919 errichtete das Steinbruchunternehmen H. Kulka eine 2,8 km lange private Schleppbahn von Friedeberg nach Schwarzwasser, die später noch eine zweite Ladestelle (Haspelberg) erhielt. Nach dem Konkurs der Firma H. Kulka wurde die Schleppbahn der ČSD angeboten, die sie jedoch aus finanziellen Gründen nicht übernahm. Angedacht war seinerzeit der Umbau zu einer öffentlichen Strecke und eine Erweiterung bis Groß Kunzendorf (Velké Kunětice).[4]

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Oppeln. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun Teil der KBS 151x Ottmachau–Barzdorf–Jauernig/Nieder Lindewiese.[5] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Der grenzüberschreitende Verkehr ins nunmehr polnisch verwaltete Schlesien wurde nach 1945 nicht mehr aufgenommen. Die PKP betrieb die Strecke Dziewiętlice–Otmuchów noch bis 1961, bis 1977 wurde sie abgebaut.[6]

Die Schleppbahn nach Černá Voda wurde 1966 gekürzt und endete an der Ladestelle Haspelberk. 1974 wurde sie letztmals bedient.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

Heute wird die Strecke Lipová-lázně–Bernartice u Javorníka zusammen mit der anschließenden Linie nach Javorník als Einheit betrieben. Personenzüge verkehren in einem angenäherten Zweistundentakt mit werktäglichen Verstärkerfahrten.[7] Im Güterverkehr besitzt die Strecke heute nur noch eine untergeordnete Bedeutung.

Commons: Bahnstrecke Lipová Lázně–Bernartice u Javorníka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007. 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1.
  2. Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995 (Memento des Originals vom 1. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kormoran.vlada.cz
  3. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 2. Mai 1885.
  4. železniční vlečka Žulová - Černá Voda, www.zanikleobce.cz
  5. Deutsches Kursbuch Jahresfahrplan 1944/45 – gültig vom 3. Juli 1944 bis auf weiteres
  6. Linia Otmuchów – Dziewiętlice (– Bernartice u Javorníka). In: bazakolejowa.pl. Abgerufen am 12. November 2021 (polnisch).
  7. Fahrplan 2017 (PDF)