Bahnstrecke Lunderskov–Esbjerg

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Lunderskov–Esbjerg
Strecke bei Brørup
Strecke bei Brørup
Strecke der Bahnstrecke Lunderskov–Esbjerg
Streckenkarte
Streckennummer:29
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
für Züge nach Banenorm BN2-74-1: 180 km/h
Strecke
Bahnstrecke Fredericia–Flensburg von Fredericia
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnbetriebswerk Sydjyllands Veterantog
Bahnhof
Lunderskov
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnstrecke Fredericia–Flensburg nach Padborg
ehemaliger Bahnhof
Andst (bis 1969)
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
Troldhede–Kolding–Vejen Jernbane von Troldhede
Bahnhof
Vejen
Abzweig geradeaus und von rechts
DSB-Werkstatt
Abzweig geradeaus und nach rechts
Güteranschluss
Haltepunkt / Haltestelle
Brørup (früher Bhf.)
Bahnhof
Holsted
Haltepunkt / Haltestelle
Gørding (früher Bhf.)
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Grindsted
Abzweig geradeaus und von links
von Tønder
Abzweig geradeaus und von links
Bahnbetriebswerk
Bahnhof
Bramming
Haltepunkt / Haltestelle
Tjæreborg (früher Bhf.)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Jerne (seit Dez. 2020)[1]
Abzweig geradeaus und von links
DSB-Werkstatt und Güteranschluss
Abzweig geradeaus und von rechts
von Skjern
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Esbjerg
Blockstelle
Esbjerg Havn
Strecke
Esbjerg Havnebane

Die Bahnstrecke Lunderskov–Esbjerg ist eine Bahnstrecke im dänischen Sydjylland. Sie führt von Lunderskov nach Esbjerg und wurde am 3. Oktober 1874 zusammen mit dem ersten Teil der Vestjyske Længdebane nach Varde in Betrieb genommen.

Die Entscheidung, die Bahnstrecke zu bauen, fiel mit dem Eisenbahngesetz vom 24. April 1868, mit dem die Vestjyske Længdebane, die Vendsysselbane und die Silkeborgbane beschlossen wurden. Am gleichen Tag wurde zudem ein Gesetz erlassen, das den Bau des Hafens von Esbjerg enthielt, der mit einer Hafenbahn erschlossen werden sollte. 1909 wurde die Bahnbrücke über den Snæum Å von einer Sturmflut zerstört.[2]

Personenverkehr

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Bahnhof Lunderskov

Seit Januar 2003 wird der Streckenabschnitt Esbjerg–Bramming von Arriva und Danske Statsbaner bedient. Den Abschnitt Bramming–Lunderskov bedient nur DSB.

Elektrifizierung

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Im Zuge der Verzögerung der Lieferung der problematischen IC4-Züge (DSB MG) wurde mehrfach vorgeschlagen, weitere Hauptstrecken des dänischen Eisenbahnnetzes zu elektrifizieren, um bewährte Standardausrüstung kaufen zu können und somit die zunehmende Verknappung an Fahrzeugen zu lindern.[3] Dies wurde mehrfach verworfen, da die Elektrifizierung des Schienennetzes die gleichzeitige Verbesserung des Signalsystems erfordert, das zwischen 2018 und 2021 auf European Rail Traffic Management System 2 (ERTMS 2) umgestellt werden soll. Die Elektrifizierung könne erst danach erfolgen.[4]

In diesem Zusammenhang war jedoch die Strecke Esbjerg–Lunderskov interessant, weil diese bereits 1997 für eine zukünftige Elektrifizierung vorbereitet worden war, kurz bevor das Elektrifizierungsprogramm im gleichen Jahr gestoppt wurde.[5]

Am 7. Februar 2012 beschlossen die Parteien Socialdemokraterne, Det Radikale Venstre, Socialistisk Folkeparti, Venstre, Dansk Folkeparti, Liberal Alliance und Det Konservative Folkeparti, die Strecke zu elektrifizieren und den elektrischen Zugbetrieb bis Ende 2015 aufzunehmen.[6]

Die Grundidee für die Elektrifizierung war, rasch 15 neue elektrische Triebzüge zu beschaffen, mit denen eine ähnliche Anzahl IC3-Garnituren (DSB MF) freigesetzt werden könnten. Diese bisher auf der Strecke Østerport–Esbjerg verkehrenden Zuggarnituren sollen auf den nicht elektrifizierten Regionalzugstrecken zwischen Kopenhagen und Nykøbing Falster sowie Kalundborg eingesetzt werden, ohne neue Doppelstockzüge beschaffen zu müssen.[7]

Die gleichen Parteien beschlossen am 12. März 2013, die Strecke für eine Geschwindigkeit von 200 km/h auszubauen.[8] Deshalb wurden die Elektrifizierungsarbeiten bis 2016 verschoben, um beide Maßnahmen zusammen abzuschließen. Ferner mussten zehn Brücken zwischen Esbjerg und Lunderskov umgebaut werden, um die Oberleitung installieren zu können.[9]

Für die gesamte Strecke mussten 1614 Fundamente und Masten errichtet werden, dazu waren 1691 Fahrleitungsaufhänger notwendig. Im November 2016 begann die Montage der Fahrleitung, in Esbjerg wurden die letzten Masten gesetzt und die ersten Testfahrten wurden in den Wochen 7 bis 12 im Jahr 2017 durchgeführt. Die Testfahrten fanden nach 20 Uhr statt, um den Regelbetrieb möglichst wenig zu beeinflussen. Nach längerer Pause war die Strecke Esbjerg–Lunderskov die erste von mehreren Strecken, die in den kommenden Jahren elektrifiziert werden sollen. Die Erfahrungen beim Bau dieser Strecke sollen in die Planungen zukünftiger Elektrifizierung einfließen.[10]

Die Fahrleitung wurde am 12. März 2017 in Betrieb genommen.

Gemäß einer Ausschreibung des Transport-, Bygnings- og Boligministeriet (deutsch Ministeriums für Verkehr, Bau und Wohnungswesen) für die Durchführung des Regionalverkehrs in Dänemark durch private Anbieter wird seit Dezember 2020 zwischen Esbjerg und Ribe halbstündiger Zugverkehr durchgeführt. Die Vergabe der Zugleistungen wurde per Vertrag über acht Jahre festgeschrieben und an Arriva Danmark vergeben.[11][12]

Einzelnachweise

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  1. Der knokles på Jerne Station nat og dag. In: bane.dk. 4. November 2020, abgerufen am 5. November 2020 (dänisch).
  2. J. Munch-Petersen: Stormfloden den 3.–4. December 1909. In: Ingeniøren. 12. Februar 1910, S. 68–70, abgerufen am 17. September 2016 (dänisch).
  3. Nicolai Østergaard: IC4-forsinkelse tvinger DSB til at modernisere ME-lokomotiver. In: Ingeniøren. Ing.dk, 19. Januar 2010, abgerufen am 16. September 2016 (dänisch).
  4. Nicolai Østergaard: Socialdemokrater: Regeringen sylter elektrificering. In: Ingeniøren. Ing.dk, 25. Juni 2009, abgerufen am 16. September 2016 (dänisch).
  5. Jørgen Kristiansen: Modernisering af Banenettet i Vestdanmark. (PDF) Aalborg Universitet, 2010, S. 11, abgerufen am 17. September 2016 (dänisch).
  6. Bred aftale om elektrificering af jernbanen m.v. - Transportministeriet. Trm.dk, 7. Februar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Februar 2014; abgerufen am 2. April 2018 (dänisch).
  7. Nicolai Østergaard: Her er kabalen, der giver DSB's pendlere 2.000 ekstra siddepladser. In: Ingeniøren. Ing.dk, 27. Juni 2013, abgerufen am 17. September 2016 (dänisch).
  8. Toget kommer til at suse med 200 km/t - dr.dk/P4/Esbjerg/Nyheder/Esbjerg. Dr.dk, 13. März 2013, abgerufen am 17. September 2016 (dänisch).
  9. Christian Østergaard: Den første elektrificering af jernbanen bliver et år forsinket. In: Ingeniøren. 16. Dezember 2014, abgerufen am 17. September 2016 (dänisch).
  10. Med kørestrøm fra Esbjerg til Lunderskov i april 2017. (PDF) banedanmark.dk, 10. November 2016, abgerufen am 16. November 2016 (dänisch).
  11. Flere togstrækninger kommer i udbud. Transport-, Bygnings- og Boligministeriet, 9. Juni 2017, abgerufen am 8. Oktober 2022 (dänisch).
  12. KØREPLAN – INFO. (PDF) ESBJERG > TØNDER > NIEBÜLL. In: arriva.dk. Abgerufen am 31. März 2022 (dänisch).