Bahnstrecke Lutherstadt Wittenberg–Straach

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Lutherstadt Wittenberg West–Straach
Streckennummer (DB):6829
Kursbuchstrecke (DB):181a (1959)
Kursbuchstrecke:153k (1934)
Streckenlänge:10,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:B2[1]
Strecke
von Węgliniec
ehemaliger Bahnhof
0,0 Lutherstadt Wittenberg West früher Klein Wittenberg
Abzweig geradeaus und nach links
nach Roßlau (Elbe)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Verbindungskurve nach Lutherstadt Wittenberg-Piesteritz
ehemaliger Bahnhof
0,2 Reinsdorfer Weg
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
2,8 Anschluss Feldbinder Spezialfahrzeuge GmbH
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
3,5 Reinsdorf (b Lutherstadt Wittenberg)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
5,5 Braunsdorf
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
5,7 Anschluss VEB (K) Leichtbaustoffe
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
6,4 Reinsdorf-Braunsdorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
8,0 Nudersdorf
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
8,4 Anschluss Quarzsand GmbH Nudersdorf
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
8,6 Gießereisandwerk Nudersdorf
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
10,2 Straach

Quellen: [2][3][4]

Die Bahnstrecke Lutherstadt Wittenberg–Straach ist eine eingleisige, bis auf ein kurzes Stück nicht elektrifizierte Nebenbahn in Sachsen-Anhalt, die Lutherstadt Wittenberg mit dem heutigen Stadtteil Straach verbindet. Sie ist heute zum größten Teil stillgelegt und wird nur noch auf einem kurzen Abschnitt als Anschlussbahn genutzt.

Streckenverlauf

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Die Nebenbahn zweigt im Bereich des heutigen Bahnhofs Wittenberg West von der Hauptstrecke Dessau–Falkenberg ab und verläuft in nördlicher Richtung weitgehend im Tal des Rischebaches. Nach Durchquerung der Stadtteile Reinsdorf und Braunsdorf endete die Strecke ursprünglich im Stadtteil Straach auf dem Areal eines landwirtschaftlichen Betriebes.

Die Strecke wurde 1911 für den Personen- und Güterverkehr eröffnet.

Im Nahverkehr war die Strecke vor allem für Nudersdorf von großer Bedeutung. Der Ort war, ähnlich Zörnigall und Abtsdorf, als Arbeitersiedlung hauptsächlich für die Werktätigen des bei Wittenberg gelegenen WASAG-Sprengstoffwerkes konzipiert worden. Die Fabrik wurde 1935 durch eine Explosion zerstört. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verlor die Strecke für Pendler immer mehr an Bedeutung, so dass der Personenverkehr am 31. Mai 1959 eingestellt wurde. Anlässlich eines Streckenjubiläums befuhr am 14. Juli 1991 letztmals ein mit einer Dampflok bespannter Sonderzug die Trasse.

Im Güterverkehr hat die Strecke bis heute Bedeutung. Es befanden sich zwei bedeutende industrielle Anschließer an der Strecke. Einerseits das im Ortsteil Reinsdorf befindliche Werk für Spezialfahrzeuge der Firma Feldbinder, auf dem zu DDR-Zeiten ein agrochemischer Betrieb untergebracht war, und zum anderen die im Ortsteil Nudersdorf ansässige Quarzsand GmbH. Diese verfügte in der Vergangenheit zudem über ein werkseigenes Feldbahnnetz, um die Quarzsande aus den umliegenden Sandgruben zur Förderanlage zu transportieren. Die Feldbahnen wurden noch in den 1980er Jahren abgebaut und durch eine Förderbandanlage ersetzt.

Bis in die 1990er Jahre existierte zudem ein weiteres Anschlussgleis im Ortsteil Braunsdorf für ein Spanplattenwerk. Das Werk wurde in der Nachwendezeit geschlossen und abgerissen, wie auch das Stumpfgleis und die dazugehörige Weiche. Auf dem Gelände, das inzwischen infrastrukturell erschlossen wurde, befinden sich heute Einfamilienhäuser.

Heutiger Zustand

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Der Güterverkehr wurde am 31. Dezember 1994 zwischen Nudersdorf und Straach und am 31. März 1998 zwischen Lutherstadt Wittenberg West und Nudersdorf offiziell eingestellt, zum gleichen Datum wurde die ganze Strecke stillgelegt.[5] Bis Reinsdorf wird sie aber noch als Bahnhofsgleis betrieben.

Die Feldbinder GmbH ist aktuell alleiniger Nutzer der Strecke und befördert über ihren Gleisanschluss fertiggestellte Güterwagen zum Abtransport auf die Hauptstrecke. Auf dem restlichen Abschnitt findet kein Verkehr mehr statt. Die Quarzsand GmbH verlagerte ihre Transportlogistik Ende des 20. Jahrhunderts trotz nach wie vor vorhandener Gleisanlagen auf Lastkraftwagen. Am Werk endet auch die bislang noch bestehende Trasse. Auf dem Teilstück nach Straach wurden inzwischen die Gleise und Schwellen abgebaut, im Bereich des Nudersdorfer Werkes zudem Teile der Schienen des Haupt- und Rangiergleises.

Einzelnachweise

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  1. STREDA – Gesamtstreckenverzeichnis der DB AG; Stand: 1. Februar 2003.
  2. Ministerium für Verkehrswesen der DDR: Übersichtskarte des Reichsbahndirektionsbezirks Halle. In: Blocksignal.de. Juli 1966, abgerufen am 10. April 2021.
  3. Emplacementstekeningen Reichsbahndirektion Halle. In: Sporenplan.nl. Abgerufen am 10. April 2021 (niederländisch).
  4. Klaus Erbeck: Klein Wittenberg 0,0 - Straach 10,22. Abgerufen am 10. April 2021.
  5. Urs Kramer, Matthias Brodkorb: Abschied von der Schiene – Güterstrecken 1994 bis heute. Transpress, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-71333-8, S. 152.