Bahnstrecke Marienwerder–Schmentau

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Marienwerder–Schmentau
Noch heute stehen die Pfeiler der Brücke in der Weichsel
Noch heute stehen die Pfeiler der Brücke in der Weichsel
Streckenlänge:22,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
Strecke 218 von Prabuty (dt. Riesenburg)
Abzweig geradeaus und von rechts
Strecke 207 von Malbork (dt. Marienburg)
Bahnhof
52,989 Kwidzyn (dt. Marienwerder)
Abzweig geradeaus und nach links
Kwidzyn International Paper
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Strecke 207 nach Toruń (dt. Thorn)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
59,957 Nowy Dwór Kwidzyński (dt. Neuhöfen)
Kreuzung geradeaus oben (Strecken außer Betrieb)
Marienwerder Kleinbahnen
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Wisła (dt. Weichsel)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
65,158 Opalenie Tczewskie (dt. Münsterwalde)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
68,899 Mała Karczma (dt. Kleinkrug)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Kreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)Strecke von rechts
Strecke 131 von Tczew (dt. Dirschau)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig ehemals geradeaus und von linksStrecke nach rechts
Bahnhof
75,506 Smętowo (dt. Schmentau)
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Strecke 131 nach Laskowice Pomorskie (dt. Laskowitz)
Strecke (außer Betrieb)
Strecke 238 nach Skórcz (dt. Skurz)

Die Bahnstrecke Marienwerder–Schmentau (Kwidzyn–Smętowo) war Teilstück einer ursprünglich zweigleisig geplanten Ost–West–Verbindung von Miswalde (Myślice) nach Czersk an der Ostbahn. Während andere Teilstücke dieser Strecke bereits seit 1902 und 1908 in Betrieb waren, wurde sie erst am 1. September 1909 eröffnet.

Ursachen für diese lange Zeitspanne waren der enorme Höhenunterschied zwischen den nur sieben Kilometern auseinander liegenden Bahnhöfen Marienwerder (62,5 m) und Neuhöfen (19 m) sowie die Bauzeit der über 1000 m langen stählernen Weichselbrücke bei Münsterwalde. Der Bau dauerte von 1905 bis 1909. Der Verkehr auf der nun nur eingleisig errichteten Strecke hatte lediglich lokale Bedeutung. Erst während des Ersten Weltkrieges erfolgte eine höhere Auslastung der Strecke durch Militärtransporte in den Osten. Deshalb begannen 1915 der zweigleisige Ausbau,[1] der 1918 mit dem Kriegsende eingestellt wurde.

Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg

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Bei der Grenzziehung durch den polnischen Korridor wurde der Betrieb zwischen Polen und Marienwerder in Ostpreußen eingestellt. Die Weichselbrücke und einige Orte auf der Ostseite des Flusses kamen an Polen. Die Stilllegung für den Güter- und Personenverkehr für den Streckenabschnitt zwischen Marienwerder und Neuhöfen erfolgte 1926[2] mit dem Beschluss, die Weichselbrücke mangels Bedarf zu demontieren. Der Abbau der Brücke erfolgte von 1927 bis 1929. Teile davon wurden 1934 weichselaufwärts bei Thorn für die Piłsudski-Brücke verwendet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der ehemalige Weichsel-Übergang als Transportmöglichkeit in den Osten wiederentdeckt. Erst im August 1944 begann der Wiederaufbau von deutscher Seite. Da die Inbetriebnahme für die geplante Stahlbrücke erst 1945 möglich gewesen wäre, wurde eine hölzerne Behelfsbrücke gebaut, die am 6. Oktober 1944 erstmals befahren wurde. Am 27. Januar 1945 wurde diese im Anblick der näher rückenden Front der Sowjetarmee gesprengt. Nach der Einnahme Marienwerders begann die Rote Armee sofort mit dem Wiederaufbau der stark beschädigten Holzbrücke.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

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Im Juli 1945 wurde der Betrieb zwischen Kwidzyn und Opalenie Tczewskie wieder aufgenommen, da zu diesem Zeitpunkt die Strecken über Malbork und Tczew nicht befahrbar waren. Von 1945 bis 1947 fuhren täglich zwei Personenzüge zwischen Prabuty und Smętowo sowie zwei bis drei Züge auf der Relation WarschauGdynia.

Nach Aufbau der Weichelquerungen auf den Hauptstrecken wurde am 1. März 1947 diese Behelfsbrücke wieder abgebaut und der Weichselübergang für den Personen- und Güterverkehr stillgelegt.[2]

In den 1960er Jahren war am Bahnhof Nowy Dwór Kwidzyński eine Hilfsbrücke der Bauart KD-66 hinterlegt.[3]

Der restliche Personenverkehr auf dem Abschnitt zwischen Opalenie Tczewskie und Smętowo bestand bis zum 27. November 1962, der Güterverkehr endete schließlich vor dem 28. November 2005.[2] Die Gleise liegen heute noch bis zum Bahnhof in Opalenie Tczewskie.

  • Umgebungskarte und Beschreibung der Bahnanlagen in Marienwerder (poln.). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. April 2013; abgerufen am 9. Oktober 2015.
  • Bahnhofsplan Marienwerder (6,7 MB; PDF-Datei)
  • Streckenbeschreibung (pol.)
  • Bilder von der Weichselbrücke und deren Abbau. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Januar 2007; abgerufen am 9. Oktober 2015.

Einzelnachweise

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  1. Most drogowy im. Marszałka Józefa Piłsudskiego. In: Toruń. 1. August 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. September 2021 (polnisch).
  2. a b c Linia Myślice – Szlachta (218/238). Ogólnopolska Baza Kolejowa, abgerufen am 14. September 2018 (polnisch).Daten bei www.kolej.one.pl
  3. Linia kolejowa Kwidzyn – Smętowo. Kwidzynopedia, abgerufen am 9. Oktober 2015 (polnisch).