Bahnstrecke Miramas–L’Estaque

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Miramas–L’Estaque
Begegnung zweier B 81500 im Dieselbetrieb bei La Redonne
Begegnung zweier B 81500 im Dieselbetrieb bei La Redonne
Streckennummer (SNCF):935 000
Streckenlänge:67 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1500 V =
Zweigleisigkeit:ja
Strecke
Bahnstrecke Paris–Marseille von Paris-Gare-de-Lyon
Bahnhof
809,2 Miramas 49 m
Abzweig geradeaus und nach links
810,4 Bahnstrecke Paris–Marseille nach Marseille-Saint-Charles
Brücke über Wasserlauf
813,0 Canal de Craponne
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
815,6 Le Paty 35 m
Bahnhof
820,7 Istres 25 m
Bahnhof
822,9 Rassuen 19 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
825,1 Abzweig Lavalduc-Nord zum Hafen Marseille-Fos
Abzweig geradeaus und von rechts
826,0 Abzweig Lavalduc-Sud vom Hafen Marseille-Fos
Grenze Elektrifizierung
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
829,3 Plan d’Aren 2 m
Tunnel
829,8 Tunnel d’Engrenier (319 m)
Haltepunkt / Haltestelle
831,6 Fos-sur-Mer 5 m
Brücke über Wasserlauf
833,0 Canal d’Arles à Port-de-Bouc
Bahnhof
834,4 Port-de-Bouc 12 m
Bahnhof
837,3 Croix-Sainte 20 m
838,2 Pont de Caronte
Bahnhof
839,3 Martigues 28 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
842,4 Ponteau-Sant-Pierre
Brücke
842,6 Viaduc de Lareraille 1 (200 m)
Tunnel
843,8 Tunnel de Cavelas (353 m)
Brücke
845,8 Viaduc de Lareraille 2 (115 m)
Bahnhof
846,1 La Couronne-Carro 34 m
Tunnel
848,6 Tunnel du Col-des-Rouges (75 m)
Brücke
849,6 Viaduc du Grand-Vallat (300 m)
Tunnel
850,1 Tunnel de Sausset (369 m)
Bahnhof
851,1 Sausset-les-Pins 23 m
Bahnhof
854,7 Carry-le-Rouet 26 m
Tunnel
855,4 Tunnel de Carry (451 m)
Tunnel
856,4 Tunnel du Rouet (194 m)
Brücke
856,7 Viaduc de l’Aigle (228 m)
Tunnel
857,1 Tunnel de Matheron (90 m)
Brücke
857,5 Viaduc des Eaux-salées (246 m)
Tunnel
857,7 Pointe-des-Fèves 1 (61 m)
Tunnel
857,9 Pointe-des-Fèves 2 (50 m)
Bahnhof
858,7 La Redonne-Ensuès 36 m
Brücke
856,8 Viaduc de Mauvallon (288 m)
Tunnel
859,1 Tunnel d’Anthénor 1 (75 m)
Tunnel
859,6 Tunnel d’Anthénor 2 (59 m)
Tunnel
860,0 Tunnel des Figuières (50 m)
Brücke
860,4 Viaduc de Méjean (246 m)
Tunnel
860,8 Tunnel de Méjean (491 m)
Brücke
862,0 Viaduc de Beaume de Lume (128 m)
Tunnel
862,0 Tunnel du Moulon (936 m)
Brücke
863,0 Pont des Frères (128 m)
Brücke
863,4 Viaduc du Jonquier (274 m)
Bahnhof
863,8 Niolon 35 m
Tunnel
864,0 Tunnel de Niolon (153 m)
Brücke
864,2 Viaduc de la Vesse (406 m)
Tunnel
864,3 Tunnel de la Vesse (208 m)
Tunnel
864,7 Tunnel de Pierres Tombées (501 m)
Tunnel
865,3 Tunnel des Aragnols (145 m)
Brücke
865,5 Viaduc des Aragnols (224 m)
Brücke
866,0 Viaduc de l'Establon (186 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
866,3 Le Rove 39 m
Brücke
866,4 Viaduc des Loubatons (264 m)
Brücke
867,1 Viaduc de la Corbière (227 m)
Tunnel
867,5 Tunnel du Rio Tinto (631 m)
Tunnel
868,3 Tunnel des Riaux (323 m)
Brücke
868,7 Viaduc des Riaux (338 m)
Abzweig geradeaus und von links
Bahnstrecke Paris–Marseille von Paris-Gare-de-Lyon
Bahnhof
870,0 L’Estaque 54 m
Strecke
Bahnstrecke Paris–Marseille nach Marseille-Saint-Charles

Die Bahnstrecke Miramas–L’Estaque, auch als Ligne de la Côte Bleue bezeichnet, ist eine Alternativstrecke zur Bahnstrecke Paris–Marseille im französischen Département Bouches-du-Rhône. Sie zweigt in Miramas von jener ab und trifft im Marseiller Stadtteil L’Estaque wieder auf sie. Die Kilometrierung der Strecke beginnt im Bahnhof Paris-Gare-de-Lyon.

Geschichte und Beschreibung

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Bahnhof La Redonne-Ensuès mit über die Strecke umgeleitetem Schnellzug nach Marseille (2021)
Drehbrücke Pont de Caronte über den Canal de Caronte
Der Pont de Caronte in geöffnetem Zustand
Viaduc de la Vesse
Bahnhof Niolon
Bunkeranlage der Wehrmacht bei Le Resquiadou

Die Strecke folgt einer von zwei Trassen, die für den Verlauf der Strecke (Paris–)AvignonMarseille in den 1840er Jahren vorgeschlagen, jedoch nicht realisiert wurden. Nach dem Ende des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 wurde sie als Ausweich- und Entlastungsstrecke zur Umgehung des 4640 m langen Tunnel de la Nerthe vorgesehen. Dabei griff die Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (P.L.M.) auf den Plan einer westlichen Umgehung des Étang de Berre und einer Weiterführung entlang der Côte Bleue zurück.

Die Konzession für den Abschnitt zwischen Miramas und Port-de-Bouc erhielt 1875 zunächst die Compagnie des chemins de fer méridionaux. Er wurde als eingleisige Nebenbahn gebaut und 1882 eröffnet.[1] 1887 ging diese Bahngesellschaft in die Insolvenz und wurde 1890 von der Société des Chemins de Fer de Miramas à Port de Bouc übernommen, die ihrerseits 1904 von der P.L.M. aufgekauft wurde. Mit teilweise veränderter Trasse – bei Lavalduc lag sie bis zu 11 m unter dem Meeresspiegel – und neuen Bahnhöfen wurde die Strecke zwischen 1908 und 1913 zweigleisig ausgebaut und zugleich ihre Verlängerung nach L’Estaque in Angriff genommen. Am 1. Juli 1913 war der Abschnitt Miramas–Port-de-Bouc fertiggestellt, am 15. Oktober 1915 ging die Verlängerung nach L’Estaque in Betrieb.

Bei einer Länge von 61 km weist die Strecke zahlreiche Kunstbauten auf. Von den 23 Tunneln ist der Tunnel du Moulon mit 936 m der längste. Unter den 18 Brücken sticht der Pont de Caronte hervor, eine Drehbrücke, mit der der Canal de Caronte gequert wird. Sie wurde gegen Ende der deutschen Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg von der abziehenden Wehrmacht zerstört[2] und in den Jahren 1954–1954 wiederaufgebaut.[3] In der Karstlandschaft zwischen La Couronne und L’Estaque folgt die Strecke in ca. 20–40 m Höhe über dem Meeresspiegel dem als Côte Bleue bezeichneten zerklüfteten Küstenstreifen mit einer raschen Abfolge von Tunneln und Brücken.

Von Miramas bis zu einem Abzweig bei Lavalduc wurde die Strecke 1983 elektrifiziert. Von dort führt eine Zweigstrecke zum Hafen Marseille-Fos und bedeutenden petrochemischen Anlagen. Der Strecke Paris–Marseille entsprechend wurde eine Gleichspannung von 1500 V gewählt. Von einer Weiterführung der Oberleitung über Lavalduc hinaus wurde wegen des geringen Querschnitts der Tunnel entlang der Côte Bleue abgesehen.

Werktags sind auf der Strecke im Personenverkehr 14, sonnabends und an Sonn- und Feiertagen 10 Zugpaare unterwegs. Zum Einsatz kommen Zweikrafttriebzüge der Baureihe B 81500, die im elektrifizierten Abschnitt ihren Strom aus der Oberleitung, ansonsten von einem Dieselmotor beziehen. Nachmittags wird die Drehbrücke für ca. eine Stunde geöffnet, um hohen Schiffen die Passage durch den Canal de Caronte zu ermöglichen.[2]

Commons: Ligne de la Côte bleue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Le viaduc de Caronte bei raileuropexpress.com, abgerufen am 27. August 2021
  2. a b Mit dem Zug entlang der Côte Bleue (Film) bei swrfernsehen.de, abgerufen am 27. August 2021
  3. Martigues - Viaduc de Caronte bei culture.gouv.fr, abgerufen am 27. August 2021