Bahnstrecke Nürtingen–Neuffen
Nürtingen–Neuffen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Endbahnhof Neuffen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer: | 9465 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 762 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 325c (1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 8,9 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | D2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 22 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 190 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Nürtingen–Neuffen, nach dem Neuffener Tal auch Tälesbahn genannt, ist eine Nebenbahn in Baden-Württemberg. Die Stichbahn zweigt in Nürtingen von der Bahnstrecke Plochingen–Immendingen ab und führt von dort aus nach Neuffen. Die 8,9 Kilometer lange Normalspurstrecke wurde am 1. Juni 1900 im Personenverkehr und am 21. Juni 1900 auch im Güterverkehr eröffnet, sie überwindet eine Höhendifferenz von 111 Metern. Eigentümerin ist seit Beginn an die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG), diese gehört heute zur Transdev GmbH. Die Züge auf der Strecke fahren seit Dezember 2019 als Regionalbahn-Linie RB 65, zuvor führte der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) sie als Linie R 82.
Die Strecke wird von etwa 3.500 Fahrgästen pro Tag genutzt.[1]
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Nürtingen besteht regelmäßiger Anschluss an die Züge Richtung Stuttgart und Tübingen. Es besteht ein starrer Taktfahrplan, werktags wird dabei alle 60 Minuten, in der Hauptverkehrszeit alle 30 Minuten gefahren. Die Reisezeit von zwölf Minuten ermöglicht es auch beim 30-Minuten-Takt mit nur einem Fahrzeugumlauf auszukommen, Zugkreuzungen finden im planmäßigen Betrieb heute nicht mehr statt. Sonntags findet gelegentlich Schienenverkehr der Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen (GES), die unter der Bezeichnung Sofazügle vermarktet werden, statt. Seit dem 24. März 2013 findet auch sonntags von 10:00 bis 20:00 Uhr Regelbetrieb im Stundentakt statt.
In Neuffen befindet sich die Hauptwerkstätte der WEG. Dort werden auch Fahrzeuge anderer Strecken gewartet.
Ende 2012 begannen ETCS-Testfahrten in den späten Abendstunden und am Wochenende. Erprobt wird ein Fahrzeuggerät des Herstellers Thales. Dazu wurden auf einem 8,3 km langen Streckenabschnitt Eurobalisen verlegt.[2]
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heutige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit dem Jahr 2000 kommen auf der Strecke ausschließlich Fahrzeuge des Typs Stadler Regio-Shuttle RS1 zum Einsatz. Nur mit diesen spurtstarken Triebwagen mit einer Motorleistung von 2 × 257 kW ist es möglich, die Fahrzeit von zwölf Minuten einzuhalten. Mit den früheren Fahrzeugen der WEG war dies nicht möglich.
Es stehen insgesamt vier Triebwagen zur Verfügung: VT 442 („Katja“) VT 445 („Alice“), VT 446 („Agnes“) und VT 447 („Mara“). Alle vier sind in Neuffen stationiert.
Ehemalige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Davor wurden zumeist gebrauchte Triebwagen verschiedener Typen eingesetzt. So waren Esslinger Triebwagen der ersten Serie wie der T 20 (seit 1984: VT 403) oder der T 10 (seit 1984: VT 402) im täglichen Einsatz. Der T 20 kam 1953 fabrikneu nach Neuffen, der T 10 etwa 1982 von der Strohgäubahn, damals von den Württembergischen Nebenbahnen betrieben, heute ebenfalls WEG. Aus der zweiten Serie Esslinger Triebwagen fuhr der T 19, seit 1984 VT 405, auf der Strecke.
Für den morgendlichen Schülerverkehr wurde hauptsächlich der mit 4 × 210 PS starken Büssing-Motoren versehene T 11, seit 1984 VT 401, verwendet. Dieser wurde bis 1972 auch für die Kalksteintransporte von Neuffen nach Nürtingen eingesetzt. Er war ein von der Deutschen Bundesbahn 1954 gebraucht erworbener und umgebauter „Dessauer“ von 1928, der bis 2000 auf der Strecke fuhr.
Ferner wurden auch die beiden Triebwagen T 23 und 24, zumeist in Doppeltraktion, für die Kalksteinzüge eingesetzt. Sie verließen die Strecke jedoch bereits 1979 nach dem Ende der Steintransporte und kamen zur Unteren Kochertalbahn von Jagstfeld nach Ohrnberg. Diese gehörte ebenfalls der WEG. T 23 und 24 waren mit automatischen Scharfenbergkupplungen ausgestattet.
Der Fuchs-Triebwagen VT 06 kam 1979 von der Unteren Kochertalbahn nach Neuffen und war nur sporadisch an Samstagen im Einsatz, da der kleine Zweiachser den Verkehr kaum bewältigen konnte. Heute gehört er den Ulmer Eisenbahnfreunden und ist betriebsfähig.
Fahrzeug | Hersteller | Baujahr | Motoren | Zugang | Abgang | Sonstiges | Verbleib |
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Triebwagen | |||||||
T20 | Maschinenfabrik Esslingen / 23493
„Esslinger 1. Gen.“ |
1952 | 1952: 2 × 150 PS
ca. 1974: 2 × 180 PS ca. 1989: 2 × 210 PS |
1953 | 1996 abgestellt
1999 verkauft |
1996 abgestellt
1999 an Brücke e. V. |
1996 abgestellt
1999 an Brücke e. V. |
T11
1984: VT 401 |
Waggonfabrik Dessau / 10629 | 1928 | 1958: 4 × 210 PS | 1954/1958 | ca. 2000/2001
an WEG-Strecke Gaildorf-Untergröningen |
ex. DRG VT 863 bzw. VT 764
bzw. VT 66 906 ursprünglich Benzol-Triebwagen 1958 großer Umbau in Weissach Fuhr die Kalksteinzüge |
2002: UEF
2009: Freunde der Halle-Hettstedter-Eisenbahn e. V. |
T10
1984: VT 402 |
Maschinenfabrik Esslingen / 23343
„Esslinger 1. Gen.“ |
1951 | 1951: 2 × 150 PS
ca. 1968: 2 × 210 PS |
ca. 1982
ca. 1990 |
2000 abgestellt
2000 an ESG |
Ursprünglich von der Strohgäubahn | |
T19
1984: VT 405 |
Maschinenfabrik Esslingen / 24999
"Esslinger 2. Gen." |
1957 | 1957: 2 × 275 PS
1980: 2 × 227 PS |
ca. 1980 / 1982 | 1998 abgestellt
2000 an KML |
Fahrzeug 1998 nach Getriebeschaden abgestellt
Stand vor 1980 lange in Neuffen abgestellt |
2000: KML |
T06 | Waggonfabrik Fuchs / 9056 | 1957 | 2 × 210 PS | 1979 | 2000 | Fahrzeug war innerhalb der WEG Ersatz-Fahrzeug, daher nur selten auf der Tälesbahn im Einsatz | 2002: UEF-Museumsfahrzeug, betriebsfähig (Stand 2019) |
T08 | Waggonfabrik Fuchs / 9057 | 1957 | 2 × 190 PS | 1963 | 1968 an WN (später WEG)
-Strecke Korntal-Weissach |
Reserve-Fahrzeug, seltener Einsatz
1984 ausgemustert |
verschrottet |
T23 | Gmeinder / Auwärter 5442 | 1968 | 2 × 210 PS | 1968 | 1980 an WEG-Strecke
Jagstfeld-Ohrberg |
Stets mit T24 zusammen im Einsatz, untereinander
Fuhr zusammen mit T24 die Kalksteinzüge |
1996: WeBa |
T24 | Gmeinder / Auwärter 5443 | 1968 | 2 × 210 PS | 1968 | 1980 an WEG-Strecke
Jagstfeld-Ohrberg |
Stets mit T23 zusammen im Einsatz, untereinander
Wendezugfähig Fuhr zusammen mit T24 die Kalksteinzüge |
1996: WeBa |
VT 406 | Maschinenfabrik Esslingen / 25000
„Esslinger 2. Gen.“ |
1957 | 2 × 275 PS | ca. 1989 | 1993 an Ermstalbahn | Reserve-Fahrzeug, seltener Einsatz | 1993: ENAG
1997: KML |
VT 411 | Waggon-Union 822006/8
NE 81 |
1981 | 2 × 270 PS | 1999 | 2000 | Leihfahrzeug wegen Fahrzeugmangel von
WEG-Strecke Korntal – Weissach |
2003: NOB
2011: WEG (Korntal – Weissach) 2013: SAB |
T 12 | MAN / 142776 | 1956 | 2 × 200 PS | 1998 | 2000 | Leihfahrzeug wegen Fahrzeugmangel von
WEG-Strecke Korntal – Weissach |
2000: KEG
inzwischen verschrottet |
T 01 | Waggonfabrik Dessau 3101 | 1935 | 2× 150 PS | 1946 | 1948 an WN (später WEG)
-Strecke Korntal – Weissach |
Einsatz Neuffen – Nürtingen – Wendlingen – Kirchheim | 1961 verschrottet |
VT 440 | Adtranz 36846
RegioShuttle RS 1 |
1999 | 2× 350 PS | 2000 | 2001 an WEG-Strecke Schorndorf-Rudersberg | Fahrzeug wurde im WEG-Ringtausch an Strecke
Schorndorf-Rudersberg abgegeben |
2001: WEG (Schorndorf-Rudersberg) |
VT 441 | Adtranz 36847
RegioShuttle RS 1 |
1999 | 2× 350 PS | 2000 | 2001 an WEG-Strecke Schorndorf-Rudersberg | Fahrzeug wurde im WEG-Ringtausch an Strecke
Schorndorf-Rudersberg abgegeben |
2001: WEG (Schorndorf-Rudersberg) |
Steuerwagen | |||||||
VS 230 | Maschinenfabrik Esslingen / 23504
„Esslinger 1. Gen.“ |
1952 | 1952: 2× 145 PS
1989: - |
1989 | 1996 abgestellt
1999 an Brücke e. V.: |
Fahrzeug wurde in Neuffen -1989 aus ehemaligen Triebwagen in Steuerwagen umgebaut | 1999: Brücke e. V.
???: VBV Rückbau bei Brücke e. V. in VT Betriebsfähig (Stand 2019) |
VS 240 | Maschinenfabrik Esslingen / 23779
„Esslinger 1. Gen.“ |
1955 | - | 1993 | 2001 an WEG-Strecke Gaildorf-Untergröningen | Bis 1993 Aufarbeitung in Neuffen
Fahrzeug 2018 auf Gäubahn b. Stuttgart gesichtet im Neulack |
ca. 2004 an ESG |
VS 113 | MAN 143547
„MAN-Schienenbus“ |
1958 | - | 1998 | 2000 | Leihfahrzeug wegen Fahrzeugmangel von
WEG-Strecke Korntal-Weissach |
2000: KEG
inzwischen verschrottet |
Beiwagen | |||||||
VB 101 | Auwärter-Aufbau auf MAN-Fahrgestell („Aufbauwagen“) | 1960 | 1960 | ca. 2000 | Gummiwulst-Übergänge
Zeitweise Werbung „K.Dorfschmid“ |
ca. 2000 an HWB | |
VB 102 | Auwärter-Aufbau auf MAN-Fahrgestell
„Aufbauwagen“ |
1960 | 1960 | ca. 2000 | Gummiwulst-Übergänge
Zeitweise Werbung „Stradinger“ |
ca. 2000 an HWB
inzwischen verschrottet | |
VB 103 | Auwärter-Aufbau auf MAN-Fahrgestell
„Aufbauwagen“ |
1960 | 1960 | ca. 1998 | Gummiwulst-Übergänge
Zeitweise Werbung „WEG“ (Eigenwerbung) |
1998
vermutlich verschrottet | |
VB 104 | Auwärter-Aufbau auf
MAN-Fahrgestell „Aufbauwagen“ |
1960 | 1960 | ca. 2000 | Gummiwulst-Übergänge
Werbung „Teppich-Center Kuzmic“ |
ca. 2000 an HWB | |
VB 105 | Auwärter-Aufbau auf
MAN-Fahrgestell „Aufbauwagen“ |
1961 | 1961 | ca. 1991 | Gummiwulst-Übergänge
Werbung „Nürtinger Zeitung“ |
1991 an Hunsrück
ca. 2000 an HWB | |
VB 106 | Auwärter-Aufbau auf
MAN-Fahrgestell „Aufbauwagen“ |
1961 | 1961 | 1990 | Gummiwulst-Übergang einseitig
Panoramafenster einseitig zeitweise Werbung „Schöll“ |
Aufbau verschrottet | |
VB 107 | Auwärter-Aufbau auf
MAN-Fahrgestell „Aufbauwagen“ |
1961 | 1961 | 1990 | Gummiwulst-Übergang einseitig
Panoramafenster einseitig Zeitweise Werbung „EBW“ |
Aufbau verschrottet | |
VB 202 | Auwärter-Aufbau auf Herbrand-Fahrgestell
„Aufbauwagen“ |
1958 | ca. 1988 | ca. 2000 | Gummiwulst-Übergänge
Werbung „WEG“ (Eigenwerbung) |
ca. 2000 an HWB | |
VB 122 | Auwärter-Aufbau
„Aufbauwagen“ |
1956 | 4-Achser, ehem. Packwagen,
Einsatz auf Tälesbahn nicht bestätigt abgestellt in Neuffen (bis ca. 1998) |
1990er Jahre an GES | |||
VM 110 | MAN 142780
„MAN-Schienenbus“ |
1956 | 1956: 1× 150 PS
1977: - 1996: 1× 210 PS |
1998 | 2000 | Leihfahrzeug wegen Fahrzeugmangel von
WEG-Strecke Korntal – Weissach Ehem. Triebwagen, ca. 1978: Beiwagen, 1996: motorisierter Beiwagen |
2000: KEG
inzwischen verschrottet |
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Bahnhof Nürtingen
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Haltepunkt Nürtingen Vorstadt
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Haltepunkt Nürtingen Roßdorf
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Bahnhof Frickenhausen
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Haltepunkt Frickenhausen Kelterstraße
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Haltepunkt Linsenhofen
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Bahnhof Neuffen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Sindlinger: Geschick, Sparsamkeit und Improvisation. 100 Jahre Tälesbahn Nürtingen-Neuffen. In: Schwäbische Heimat. Bd. 51 (2000), Nr. 4, S. 414–421 (https://doi.org/10.53458/sh.v51i4.7014).
- Stadtarchiv Nürtingen Red. Reinhard Tietzen: Nach Neuffen alles einsteigen – 100 Jahre Tälesbahngeschichte(n), Sindlinger-Burchartz, Frickenhausen 2000, ISBN 3-928812-21-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Regionalverkehrsplan. (PDF, 70,1 MB) Verband Region Stuttgart, Juli 2018, S. 57 f., archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2021; abgerufen am 7. Februar 2020 (S. 59 f. im PDF).
- ↑ ETCS-Testfahrten auf der Tälesbahn. WEG Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft mbH und Thales Deutschland testen hochmodernes, europäisches Zugsicherungssystem. Thales Deutschland, 28. August 2017, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. August 2017; abgerufen am 28. August 2017.
Koordinaten: 48° 33′ 31,6″ N, 9° 22′ 27,6″ O