Bahnstrecke Poix-Terron–Châtillon

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Poix-Terron–Châtillon
Preußische T 37 Lokomotive Kattowitz 118
der Oberschlesischen Eisenbahn
(Dn2t, 785 mm, O&K, Baujahr 1904–1906)
am 29. Mai 1916 in Poix-Terron[1]
Preußische T 37 Lokomotive Kattowitz 118
der Oberschlesischen Eisenbahn
(Dn2t, 785 mm, O&K, Baujahr 1904–1906)
am 29. Mai 1916 in Poix-Terron[1]
Strecke der Bahnstrecke Poix-Terron–Châtillon
Streckenverlauf, 1910

Fahrplan der Chemins de fer départementaux
des Ardennes
, Mai 1914[2]
Streckenlänge:40 km
Spurweite:Ab 1897: 800 mm
Ab 1923: 1000 mm
Strecke von links
von Charleville-Mézières
Bahnhof
0 Poix-Terron
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Reims
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
5 La Crête-Mouton
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
8 Baâlons
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
9 Bouvellemont
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
12 Chagny
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
15 Omont
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
19 Terron-lès-Vendresse
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
Strecke nach Raucourt
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
20 Vendresse
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
22 La Cassine
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
25 Sauville
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
29 Tanney
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
33 Le Chesne
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
37 Petites-Arm.
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Buzancy/Bar
Bahnhof
40 Châtillon-sur-Bar[2]
Strecke nach rechts
nach Vouziers

Die Bahnstrecke Poix-Terron–Châtillon war eine 40 Kilometer lange Schmalspurbahn im Norden Frankreichs mit einer Spurweite von 800 mm, die von den Chemins de fer départementaux des Ardennes abschnittsweise ab 1897 in Betrieb genommen, im Jahr 1923 auf Meterspur umgespurt und bis 1933 betrieben wurde.[3][4]

Der Streckenabschnitt Châtillon–Le Chesne wurde am 15. November 1897 für den Personen- und Expressgutverkehr in Betrieb genommen und am 3. Januar 1898 für den Güterverkehr, der Abschnitt Le Chesne–Vendresse am 5. Juni 1898[4] und der Abschnitt Vendresse–Poix-Terron erst 1904.[3]

Der Bürgermeister und Generalrat von Le Chesne, Martin, verlangte unter Verweis auf die Bedeutung seiner Gemeinde, dass die Einweihung erst nach Fertigstellung der Hauptstrecke Vouziers–Le Chesne abgehalten solle, da der Abschnitt Châtillon–Buzancy in seinen Augen nur eine Abzweigung gewesen sei. Der Prêfect schlichtete den Konflikt, indem er als Kompromiss vorschlug, dass eine Einweihungsfeier in Le Chesne für die Strecken Vouziers–Le Chesne und Châtillon–Buzancy veranstaltet würde und eine weitere nach Abschluss der Arbeiten an der Strecke Vouziers-Raucourt. Die zweite Einweihungsfeier fand am 21. August 1898 unter dem Vorsitz des Ministers für öffentliche Arbeiten Louis Charles Tillaye vor dem Rathaus von Vouziers in extremer Einfachheit statt und dauerte höchstens eine halbe Stunde.[3]

Aufgrund der während des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870 bis 1871 gemachten Erfahrungen, wurde Strecke auf Drängen des französischen Militärs aus strategischen Gründen mit einer Spurweite von 800 mm gebaut, um ihre Nutzung durch eine feindliche Armee im Falle einer weiteren Invasion zu erschweren. Auch nachdem das Verbot der Verwendung der Meterspur aufgehoben worden war und die meisten Strecken der Betreibergesellschaft auf Meterspur umgespurt wurden, wurde die ungewöhnliche Spurweite weiterhin beibehalten, da man der Meinung war, dass die ungewöhnliche Spurweite von 800 mm die deutsche Nutzung des Systems verhindern würde. Offensichtlich wurde dabei nicht berücksichtigt, dass die Spurweite von 785 mm der von der Oberschlesische Eisenbahn (OSE) betriebenen Oberschlesischen Schmalspurbahn nur um 15 mm abwich. Daher konnten während des Ersten Weltkriegs deren Lokomotiven und Wagen auf der Strecke eingesetzt werden, da die Laufflächen dieser Fahrzeuge breit genug waren, um sie auf der 15 mm breiteren Spurweite zu betreiben. Obwohl die größere Gierbewegung bei entsprechend reduzierter Geschwindigkeit prinzipiell tolerierbar war, kam es gelegentlich zu Entgleisungen.[5]

Einzelnachweise

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  1. Andreas Knipping: Eisenbahn im Ersten Weltkrieg.
  2. a b Chemins de fer départementaux des Ardennes. Raucourt a Vendresse. Mai 1914.
  3. a b c Archéologie ferroviaire − Atlas des lignes de chemins de fer disparues. Version 2.
  4. a b Michel Coistia: Le Reseau Sud des chemins de fer secondaires. In: Terres Ardennes – Revue d’histoire et de geographie locales. N° 10, März 1985, ISSN 0758-3028, S. 2–3 (terres.ardennaises.free.fr, PDF).
  5. Hubert Mozaive, J. C. Moutarde: Utilisation imprevisible de la voie de 80 cm du Reseau Sud.

Koordinaten: 49° 28′ 23,5″ N, 4° 49′ 40,4″ O