Bahnstrecke Schützen am Gebirge–Sankt Margarethen-Rust

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Schützen am Gebirge–Sankt Margarethen-Rust
Streckenlänge:6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
von Wulkaprodersdorf (Pannoniabahn)
0,000 Schützen am Gebirge 130 m ü. A.
nach Parndorf (Pannoniabahn)
2,622 Oslip
5,831 St. Margarethen-Rust

Quellen: [1]

Die Bahnstrecke Schützen am Gebirge–Sankt Margarethen-Rust ist eine ehemalige Eisenbahnstrecke im Burgenland zwischen Schützen am Gebirge und dem Steinbruch Sankt Margarethen. Sie wurde als sechs Kilometer lange Flügelbahn von der Strecke Wulkaprodersdorf–Parndorf 1897 eröffnet und 1952 stillgelegt.

Karte
Streckenverlauf

Diese ursprünglich westungarische Lokalbahn wurde als Teil der Sopron-Pozsonyi helyiérdekű vasút konzessioniert[2] und nach einer Bauzeit von weniger als einem Jahr im Dezember 1897 zusammen mit den Strecken Wulkaprodersdorf–Parndorf und Parndorf–Bratislava eröffnet.[3][4] Am Nachmittag des 13. Dezember 1897 fand die feierliche Eröffnung und gleichzeitig die technische und politische Begehung statt. Dabei befuhr ein Sonderzug die Strecke.[5] Die offizielle Eröffnung der Strecke erfolgte am 21. Dezember 1897. Der Verkehr wurde von Beginn an durch die Magyar Államvasutak durchgeführt.[6]

Übernahme durch die Österreichischen Bundesbahnen

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Durch die Landnahme des Burgenlandes durch Österreich wurde auch die Strecke an die Österreichischen Bundesbahnen übergeben, die die ungarischen Stationsnamen Sércz, Oszlop und Szt. Magrit-Ruszt am 15. Jänner 1922 in die deutschen Namen Geschieß, Oslip und St. Margarethen-Rust geändert. Nach der Umbenennung der Gemeinde Geschieß in Schützen am Gebirge wurde zum 1. Oktober 1924 auch der Bahnhof zu Schützen am Gebirge umbenannt.[7]

Der Personen-, Gepäck-, Eil- und Frachtstückgutverkehr wurde am 1. Jänner 1937 eingestellt und am 1. November 1943 wieder aufgenommen.[1]

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im April 1945 die Wulkabrücke gesprengt, wodurch der Verkehr bis zum Wiederaufbau im Jahr 1948 unterbrochen war.

Das endgültige Ende kam für den Personenverkehr am 2. Oktober 1949. Die Strecke wurde für den Güterverkehr noch bis zum 18. Februar 1952 als Schleppbahn betrieben. Im Jahr 1953 wurde sie schließlich abgebaut und die Liegenschaften verkauft.[1]

Die Abzweigung am nordöstlichen Bahnhofskopf vom Bahnhof Schützen am Gebirge blieb im Gelände erkennbar. An den Bahnhof in Oslip erinnert der Straßenname Bahnstraße. Bei Sankt Margarethen erinnert die Straße Am alten Bahnhof, die von St. Margarethen in Richtung der Steinbrüche führt, an die Bahnstrecke. Im Steinbruch blieben ehemaligen Bahnanlagen zu erkennen.

Einzelnachweise

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  1. a b c 195-02 Schützen am Gebirge - Sankt Margarethen-Rust. In: Eisenbahnatlas Mitteleuropa. Abgerufen am 14. Oktober 2024.
  2. Die Eisenbahngesellschaft wurde im Jahre 1897 unter dem Namen Sopron-Pozsonyi helyi érdekű vasút részvény társaság (deutsch: Ödenburg-Preßburger Lokalbahn AG) gegründet. Auf den im Mai 1897 ausgegebenen Stammaktien steht als deutsche Bezeichnung Sopron-Pozsonyer Localbahn-Actien-Gesellschaft, und die französische Angabe lautet Société anonyme du chemin de fer vicinal Oedenburg-Presbourg [sic], siehe Faksimile der 100-Gulden-Stammaktie (Memento vom 16. September 2018 im Internet Archive).
  3. Nachrichten: Oesterreich-Ungarn. In: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Nr. 99, 22. Dezember 1897, S. 1039 (archive.org).
  4. Dieter Geerkens: Wertpapiere österreichischer Eisenbahnen. Teil 1: Lokalbahnen im heutigen Österreich. Bahnmedien.at, Wien 2009, ISBN 978-3-9502648-1-4, S. 188–189.
  5. Franz Haas, Ernst Smetana: Die Geschichte der Lokalbahn Ödenburg – Preßburg. RMG-Verlag, Wien 2020, ISBN 978-3-902894-86-1, S. 15 (bahnbuch.de [PDF; 3,5 MB; abgerufen am 14. Oktober 2024]).
  6. Franz Haas, Ernst Smetana: Die Geschichte der Lokalbahn Ödenburg – Preßburg. RMG-Verlag, Wien 2020, ISBN 978-3-902894-86-1, S. 16 (bahnbuch.de [PDF; 3,5 MB; abgerufen am 14. Oktober 2024]).
  7. Franz Haas, Ernst Smetana: Die Geschichte der Lokalbahn Ödenburg – Preßburg. RMG-Verlag, Wien 2020, ISBN 978-3-902894-86-1, S. 27 (bahnbuch.de [PDF; 3,5 MB; abgerufen am 14. Oktober 2024]).