Bahnstrecke Strakonice–Volary
Strakonice–Volary[1][2] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke (SŽDC): | 198 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 70,783 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | B2 (Vimperk–Volary) C2 (Strakonice–Vimperk) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 60 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Strakonice–Volary ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der Lokalbahn Strakonitz–Winterberg als Lokalbahn Strakonitz–Wallern erbaut wurde. Sie verläuft von Strakonice (Strakonitz) über Vimperk (Winterberg) nach Volary (Wallern). Der Bahnhof Kubova Huť (Kubohütten) ist mit 995 Metern über Meereshöhe der höchstgelegene Bahnhof in Tschechien.
Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Projekte für eine Eisenbahn im südlichen Böhmerwald stammten schon aus den 1870er Jahren. In jener Zeit wurde eine Eisenbahn von Liebenau in Nordböhmen bis zur Reichsgrenze bei Kuschwarda („Böhmische Südwestbahn“) projektiert: Am 30. März 1873 wurde ein Staatsvertrag zwischen Österreich-Ungarn und Bayern über den Anschluss der Eisenbahn von Passau über Kuschwarda nach Strakonitz geschlossen.[4] Die finanziellen Folgen der Wirtschaftskrise von 1873 ließen dieses Projekt jedoch scheitern.
Die Konzession für die Lokalbahn von Strakonitz nach Winterberg wurde am 18. April 1892 erteilt.[5] Am 15. Oktober 1893 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) für Rechnung der Eigentümer aus. Am 22. Mai 1898 erhielt die Lokalbahngesellschaft noch die Konzession für die Fortführung der Strecke über Eleonorenhain bis Wallern.[6] Am 6. November 1899 (Eleonorenhain–Wallern) und 9. Juli 1900 (Winterberg–Eleonorenhain) wurde die Strecke eröffnet.
Im Jahr 1908 fusionierte die Lokalbahn Strakonitz–Winterberg mit der benachbarten Lokalbahn Wodňan–Prachatitz. Fortan firmierte die Lokalbahngesellschaft als Vereinigte Böhmerwald-Lokalbahnen.
Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn drei gemischte Zugpaare 2. und 3. Klasse aus. Sie benötigten für die 89 Kilometer lange Strecke etwa drei Stunden.[7]
Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns im Oktober 1918 ging die Betriebsführung an die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über. Mit der Verstaatlichung der Lokalbahngesellschaft gehörte ab 1. Jänner 1925 auch die Infrastruktur zum Netz der ČSD.
Mit dem Einsatz moderner Motorzüge kam es Ende der 1920er Jahre zu einer signifikanten Fahrzeitverkürzung. Der Winterfahrplan von 1937/38 verzeichnete bis zu acht Personenzugpaare 3. Klasse, die zumeist als Motorzug verkehrten. Die Fahrzeit in der Relation Strakonice–Volary betrug etwa 2,5 Stunden.[8]
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam der Abschnitt zwischen Winterberg und Wallern zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Regensburg. Die restliche, im Protektorat Böhmen und Mähren verbliebene Strecke wurde durch die Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB) betrieben. Im Reichskursbuch war die Verbindung als Kursbuchstrecke 425y Wallern (Böhmerw)–Winterberg (Böhmerw) enthalten.[9] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD.
Als Neuerung verkehrte ab 1951 ein mit Triebwagen geführter Schnellzug zwischen Prag und Vimperk, der die Strecke Strakonice–Vimperk mit zwei Zwischenhalten in 39 Minuten bewältigte. Ein Kurswagen fuhr von Prag bis Volary durch.[10] Diese direkte Zugverbindung zwischen der tschechoslowakischen Hauptstadt und dem Böhmerwald wurde erst in den 1990er Jahren wieder aufgegeben.
Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).
Im Fahrplan 2012 wird die Strecke täglich im Zweistundentakt von Personenzügen bedient. Werktags verkehren weitere Züge zwischen Strakonice und Vimperk.[11]
In den Jahren 2021 bis 2025 ist die Ausrüstung der Strecke mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS vorgesehen. Die Streckenausrüstung liefert der tschechische Hersteller AŽD Praha.[12]
Die Elektrifizierung der Teilstrecke Strakonice–Vimperk ist im Rahmen der Dekarbonisierung des Eisenbahnbetriebs bis 2032 vorgesehen.[13]
Streckenbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Strakonice aus folgt die Strecke dem Tal der Volyňka (Wolinka) nach Südwesten. Die Bahn verbindet die größeren Städte der Region, Volyně (Wolin), Čkyně und Vimperk (Winterberg). Nach 71 Kilometern erreicht die Strecke Volary (Wallern), von wo Anschluss an die Bahnlinien Richtung Nové Údolí (Neuthal) und Prachatice (Prachatitz) besteht.
Fahrzeugeinsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit dem 10. Dezember 2017 wird die Strecke von niederflurigen RegioSprintern (Baureihe 654) des Unternehmens GW Train Regio bedient.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007. 2. Auflage. Verlag Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1, S. 51.
- ↑ Artarias Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn und den Balkanstaaten, mit Stationsverzeichnis; Artaria & Co., Wien 1913
- ↑ Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995 ( des vom 1. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Staatsvertrag vom 30. März 1873. In: Reichsgesetzblatt Jahrgang 1873. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1873, S. 375–383 (onb.ac.at).
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 20. Mai 1892 1892
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 7. Juni 1898
- ↑ Fahrplan 1912 der kkStB – gültig ab 1. Mai 1912
- ↑ Winterfahrplan 1937/38 der ČSD – gültig ab 3. Oktober 1937
- ↑ Deutsches Kursbuch – Jahresfahrplan 1944/45, Gültig vom 3. Juli 1944 an bis auf weiteres
- ↑ Fahrplan 1951/52 der ČSD
- ↑ cdrail.cz: Fahrplan 2005/2006 ( vom 8. Oktober 2006 im Internet Archive; PDF; 99,7 kB)
- ↑ „Správa železnic hledá firmu na instalaci ETCS pro trať Dětmarovice – Mosty u Jablunkova“ auf zdopravy.cz
- ↑ „Koncepce rozvoje elektrické Trakce v České republice“ auf zdopravy.cz (PDF; 2,7 MB)