Bahnstrecke Lwiw–Sambir–Tschop
Lwiw–Tschop Львів-Головний–Чоп | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 288 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1520 mm (Russische Spur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 3000 V = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Lwiw–Sambir–Tschop ist eine Hauptbahn in der Ukraine. Sie verläuft von Lemberg (Lwiw), dem Zentrum der Westukraine, über Sambir, ein regionales Zentrum im ukrainischen Karpatenvorland, zur ukrainischen Grenzstadt Tschop beim Dreiländereck Slowakei-Ukraine-Ungarn. Die in einer Spurweite von 1520 mm (russische Breitspur) ausgeführte Strecke ist eingleisig und der Betrieb wird durch die Ukrainischen Bahnen, im Speziellen die Lwiwska Salisnyzja geführt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke wurde als strategisch wichtige Verbindung zwischen dem österreichischen Kronland Galizien und dem Königreich Ungarn über den Uschok-Pass als „Staatsbahnlinie Lemberg–Sambor–Sianki“ (ungarische Grenze) auf Grund des Gesetzes Nr. 63 des Reichsgesetzblattes vom 6. Juni 1901[1] geplant, die Bauarbeiten begannen auf dem Teilstück zwischen Lemberg und Sambor im Herbst 1901, zwischen Sambor und der Grenze zum Königreich Ungarn bei Sianki ein Jahr später.[2] Eröffnet wurden die Teilstücke dann wie folgt:[3]
- Lemberg – Sambor (77 Kilometer): 27. August 1903
- Sambor – Strzyłki (36 Kilometer): 19. November 1904
- Strzyłki – Sianki (62 Kilometer): 24. August 1905
Die Strecke von ungarischer Seite wurde ebenfalls nach einem ungarischen Gesetz von 1904 am 2. Oktober 1905 von Nagyberezna ausgehend fertiggestellt, das Teilstück zwischen Csap und Ungvár wurde bereits am 25. August 1872 durch die Ungarische Nordostbahn eröffnet[4] und ging 1890 in den Besitz der Ungarischen Staatsbahnen über. 1894 folgte der Weiterbau der Strecke (41,9 Kilometer) von Ungvár nach Nagyberezna durch die spätere Ungthal-Local-Eisenbahn-Actien-Gesellschaft („Ungvölgyi helyi érdekü vasút“),[5][6]. Ab 1905 wurde der Betrieb durch die Ungarischen Staatseisenbahnen (MÁV) geführt. Im Jahr 1908 wurde die Teilstrecke ganz verstaatlicht.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918 kam der Streckenteil bis Sianki zu Polen, der restliche Teil bis zum nunmehrigen Čop zur Tschechoslowakei, hier wurde die Strecke unter der Nummer 282 bis Užok geführt.[7]
Durch die Besetzung des Südteils von Karpatenrussland infolge des Ersten Wiener Schiedsspruches durch Ungarn wurde die verbliebene Strecke Domanice-polnische Grenze vom restlichen Streckennetz getrennt und konnte nicht mehr bedient werden. Nach dem Anschluss der gesamten Karpatenukraine an Ungarn gehörte die gesamte Strecke vom Uschokpass bis Tschop wieder zum Netz der Ungarischen Staatseisenbahnen (MÁV).
Durch die Besetzung Ostpolens durch die Sowjetunion kurz nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1939 kam der bislang polnische Teil der Strecke in den Besitz der Sowjetischen Eisenbahnen (SZD), diese begannen sofort mit der Umspurung einzelner Strecken, dies wurde aber nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion ab Juni 1941 rückgängig gemacht und die Strecken der Generaldirektion der Ostbahn (Gedob) unterstellt. Die Strecke Lemberg–Sambor–Sianki wurde 1944 im Reichskursbuch als KBS 534c geführt.[8]
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörten sowohl das östliche Galizien als auch das bisher tschechoslowakische Karpatenrussland endgültig zum Staatsgebiet der Sowjetunion. Am Kamm der Karpaten gab es keine Staatsgrenze mehr und die Grenzbahnhöfe konnten entfallen. Die SZD spurten die Strecke auf Russische Breitspur (1524 mm) um. Der Bahnhof Sianki blieb als Zwischenbahnhof für Zugkreuzungen am Gebirgskamm bestehen, anstelle des tschechoslowakischen Grenzbahnhofes Užok gibt es heute nurmehr einen unbedeutentenden Haltepunkt.
Seit der Proklamierung des unabhängigen ukrainischen Staates am 24. August 1991 gehört die Strecke zum Netz der ukrainischen Staatsbahn Ukrsalisnyzja (UZ).
Im April 2024 begann die Ukrainische Staatsbahn mit dem Bau einer parallelen Strecke in Regelspur zwischen Uschhorod und Tschop. In Anwesenheit des ukrainischen Premierministers Denis Schmyhal wurden die ersten Schwellen für die neue Strecke am 11. April 2024 verlegt. Sie soll künftig den Betrieb durchgehender Züge aus Slowakei und Ungarn bis in die Regionshauptstadt Uschhorod ermöglichen, ohne das die Fahrzeuge umgespurt werden oder Reisende umsteigen müssen. Die Kosten belaufen sich auf 1,3 Milliarden Griwna, die je zur Hälfte von der Ukraine und vom EU-Projekt Connecting Europe (CEF) gedeckt werden. Die Arbeiten sollen 14 Monate dauern. Eine Verlängerung der regelspurigen Strecke bis Lwiw ist angedacht.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Strach (Redakteur): Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Wien, Budapest 1908 ff.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichsgesetzblatt vom 6. Juni 1901, Nr. 63
- ↑ Geschichte der Eigenbahnen der Österreichisch-ungarischen Monarchie (1908) - Band 5, S. 120.
- ↑ Geschichte der Eigenbahnen der Österreichisch-ungarischen Monarchie (1908) - Band 5, S. 126.
- ↑ Josef Gonda: Geschichte der Eisenbahnen in Ungarn. In: Österreichischer Eisenbahnbeamten-Verein (Hrsg.): Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 3. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 384 (archive.org).
- ↑ http://www.pospichal.net/lokstatistik/55608-ungv%C3%B6lgy.htm
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.parostroj.net/historie/Zeleznice_Slov_P_Rus/Slovensko.htm#1
- ↑ http://www.pkjs.de/bahn/Kursbuch1944/Teil6/534c.jpg
- ↑ „Standardní rozchod až do Užhorodu. Ukrajina staví novou trať, chce se lépe napojit na EU“ auf zdopravy.cz