Bahnstrecke Zürich–Baden
Zürich–Dietikon–Baden | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Rangierbahnhof Limmattal | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (BAV): | 710 (Zürich HB–Baden) 708 (ZH Altstetten–Einfang) 709 (ZH Vorbahnhof Nord–ZH Altstetten) 714 (ZH Langstrasse–ZH Altstetten Ost) 719 (ZH Langstrasse–ZH Altstetten Süd) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fahrplanfeld: | 650, 700, 710 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 22,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Zürich–Baden ist eine normalspurige, zweigleisige Eisenbahnstrecke im Norden der Schweiz. Sie gehört den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und führt von Zürich über Altstetten, Dietikon und Wettingen nach Baden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1836 scheiterte das Projekt einer Eisenbahnstrecke von Zürich nach Basel über Laufenburg an den fehlenden Finanzen und dem Widerstand des Grossen Rats von Aarau.[1] Der Abschnitt zwischen Zürich und Baden ist die erste ganz auf Schweizerboden liegende Bahnstrecke der Schweiz. Sie wurde am 9. August 1847 durch die Schweizerische Nordbahn eröffnet. Schnell stellte sich heraus, dass diese relativ kurze Strecke kaum Gewinn erwirtschaften konnte. Für den Personenverkehr war sie als Spanisch-Brötli-Bahn schnell weit über ihr Einzugsgebiet hinaus bekannt und entsprechend beliebt, doch die Umladezeiten im lukrativeren Frachtverkehr frassen den Zeitgewinn durch das neue Transportmittel wieder auf. Schon 1853 wurde die Gesellschaft mit der Zürich-Bodenseebahn fusioniert. Pläne, die Strecke bis Basel und Aarau weiterzuführen, blieben ihrem Nachfolger vorbehalten.
Die fast ausschliesslich eben verlaufende Strecke wurde in nur 16 Monaten gebaut und bedurfte keiner grösseren Brücken oder Tunnel bis auf den unmittelbar südlich vom Bahnhof Baden gelegenen Schlossbergtunnel.[2] Dieses ursprünglich 80 Meter lange Kunstbauwerk wurde 1961 durch einen längeren Tunnel ersetzt, weil die Querung des Schulhausplatzes in Baden durch den gestiegenen Individualverkehr zu nicht mehr hinzunehmenden Verkehrsstaus führte.[3]
Nachdem sich die ursprüngliche Linienführung südlich des Schlossbergtunnels wegen starker Erdrutsche als untauglich erwies, erwog man bei der Schweizerischen Nordostbahn die zweifache Querung der Limmat nördlich und südlich von Wettingen mit der Unteren und der Oberen Limmatbrücke. Ab 1877 konnten die neue Strecke sowie der Bahnhof Wettingen in Betrieb genommen werden.[4] Wettingen ist der einzige Streckenhalt östlich der Limmat.
Der elektrische Betrieb wurde am 21. Januar 1925 aufgenommen, und zwar auf der Gesamtstrecke zwischen den Bahnknoten Zürich und Olten.[5]
Infolge des Baus des Rangierbahnhofs Limmattal, des Schnellgutbahnhofs Zürich Mülligen, der Heitersbergstrecke und der Einführung der S-Bahn Zürich nahm der Verkehr stetig zu. Ein Ausbau war unumgänglich, und so stehen heute zwischen Zürich und Killwangen-Spreitenbach vier Streckengleise zur Verfügung, zwischen Zürich Altstetten und Zürich Hauptbahnhof sogar sechs. Die zusätzlichen Gleise wurden zu folgenden Daten in Betrieb genommen:
- 1. Dezember 1974: 3.+ 4. Gleis Zürich Altstetten-Schlieren[6]
- 8. Oktober 1977: 3. Gleis Schlieren–Dietikon[6]
- 22. Dezember 1977: 4. Gleis Schlieren–Dietikon[6]
- 3. November 2000: 3.+ 4. Gleis Dietikon–Killwangen-Spreitenbach[7]
- 29. Juni 2004: Südeinfahrt Zürich HB (5. Gleis Zürich HB–Zürich Altstetten)[8]
- 26. Oktober 2015: Inbetriebnahme Letzigrabenbrücke (6. Gleis Zürich HB–Zürich Altstetten)[9]
Streckenbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprünglich vom Zürcher Kopfbahnhof aus- und einfahrenden Züge werden seit der Fertigstellung des unterirdischen Bahnhofs Museumstrasse 1990 unter der Limmat durchgeführt und verkehren durchgehend weiter in südliche und östliche Richtung.
Bis auf ein etwa zwei Kilometer langes Stück in Höhe von Wettingen verläuft die Bahnstrecke parallel westlich zur Limmat im langgezogenen, raumbegrenzenden Limmattal. Der Grossraum gehört zu den nördlichen Ausläufern der Agglomeration von Zürich. Er ist dicht besiedelt und mit vielen Verkehrswegen durchsetzt. Die Bahnstrecke Zürich–Baden ist dabei einer der wichtigsten Verkehrsträger. Östlich befinden sich die auf jeweils drei Spuren ausgebauten Autobahnen A1 und A3.
Entsprechend dem Gewerbeaufkommen hat die Bahn entsprechend viele Anliegergleise. Nordwestlich von Dietikon befindet sich mit dem Rangierbahnhof Limmattal der grösste Rangierbahnhof der Schweiz. Bei Altstetten befindet sich mit den Cargo Zentrum Mülligen ein grosses Postverteilzentrum mit Bahnanschluss.
Mit der Einfädelung der Heitersbergstrecke von Zürich und Bern nördlich von Killwangen erhöht sich die Anzahl der Gleise auf vier. Dieser Abschnitt ist die längste Vierspurstrecke der Schweiz. In der Rush hour verdichtet sich dann die Zugfolge auf wenige Minuten. Hinsichtlich des gesamten Schweizer Schienennetzes gehört das Teilstück zu den wichtigsten und meistbefahrenen Abschnitten des Normalspurnetzes und bildet das Rückgrat der Ost-West-Transversale der SBB durchs Schweizer Mittelland.
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dieser Bahnstrecke verkehren folgende Linien der S-Bahn Zürich:
S 5 Zug – Affoltern a. A. – Zürich HB – Uster – Pfäffikon SZ
S 6 Baden – Regensdorf-Watt – Zürich HB – Uetikon (Abschnitt Baden – Wettingen)
S 11 Aarau – Lenzburg – Dietikon – Zürich HB – Stettbach – Winterthur – Seuzach/Sennhof-Kyburg (– Wila) (Abschnitt Killwangen-Spreitenbach – Zürich HB)
S 12 Brugg – Altstetten – Zürich HB – Stadelhofen – Winterthur – Schaffhausen/Wil
S 14 Affoltern a. A. – Altstetten – Zürich HB – Oerlikon – Wallisellen – Hinwil (Abschnitt Altstetten – Zürich HB)
S 19 (Koblenz – Baden –) Dietikon – Zürich HB – Wallisellen – Effretikon (– Pfäffikon ZH)
S 42 (Zürich HB – Dietikon – Wohlen – Muri) (Abschnitt Zürich HB – Killwangen-Spreitenbach)
Ebenfalls befahren folgende Linien des Fernverkehrs mindestens einen Teil dieser Strecke, wobei nur wenige einen Halt einlegen:
1 Genève-Aéroport – Bern – Zürich HB – St. Gallen BZ FS RZ
3 Basel SBB – Zürich HB – Chur BZ FS RZ, ( oder )
5 Genève-Aéroport/Lausanne – Biel/Bienne – Zürich HB ( – Rorschach) TT FZ BZ FS RZ , im Sommer zusätzlich , Lausanne–Zürich HB stündlich, mit Verlängerung zur Hauptverkehrszeit nach St. Gallen, Genève–Rorschach stündlich
8 Brig – Bern – Zürich HB – Romanshorn BZ FS RZ
16 Bern – Olten – Brugg AG – Zürich HB
35 Bern – Burgdorf – Olten – Zürich HB – Chur FS (Aare Linth)
36 Basel SBB – Brugg AG – Zürich HB (– Zürich Flughafen)
37 Basel SBB – Aarau – Zürich HB
37 Aarau – Zürich HB
Unfälle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 17. August 1915 fuhr ein Schnellzug in Dietikon auf einen stehenden Personenzug auf, weil das Einfahrsignal zu früh geöffnet worden war. Sechs Personen wurden getötet, 26 weitere zum Teil schwer verletzt.[10]
Am 8. September 1976 überfuhr eine Lokomotive bei Dietikon eine Gruppe von Gleisarbeitern, wobei sechs Angestellte verstarben.[11]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die ersten Vorstösse zum Bau einer Eisenbahn im Aargau. Archiv werft22. Abgerufen am 28. August 2015
- ↑ Spanisch Brötli Bahn ( vom 22. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Verkehrssanierung Baden: Baubeginn 1957 auf Werft22
- ↑ Informationstafel an der Unteren Limmattalbrücke
- ↑ Hans G. Wägli Schienennetz Schweiz 2010, Seite 67
- ↑ a b c Hans G. Wägli Schienennetz Schweiz 2010, Seite 51
- ↑ Hans G. Wägli Schienennetz Schweiz 2010, Seite 53
- ↑ Hans G. Wägli Schienennetz Schweiz 2010, Seite 55
- ↑ Bye-bye Sackbahnhof. In: Tages-Anzeiger vom 26. Oktober 2015.
- ↑ Bericht des Bundesrathes an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1915. (PDF, 6.4 MB) Post- und Eisenbahndepartement. In: Schweizerisches Bundesblatt. 29. März 1916, S. 38, abgerufen am 20. Oktober 2013.
- ↑ Marcel Manhart: Liste der schwersten Bahnunfälle in der Schweiz bis Mai 2006 von SBB Historic. Abgerufen am 26. Oktober 2013.