Balinesischer Tanz

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Kopfschmuck bei balinesischen Tänzen
Balinesen lernen von Kindheit an tanzen. Der balinesische Tanz ist eine lebendige Tradition, die in den Alltag integriert ist.

Der balinesische Tanz (indonesisch: Tarian Bali; balinesisch: ᬇᬕᬾᬮᬦ᭄ᬩᬮᬶ) ist eine alte Tanztradition, die Teil der religiösen und künstlerischen Identität des balinesischen Volkes auf der indonesischen Insel Bali ist. Der balinesische Tanz ist dynamisch, förmlich und äußerst ausdrucksstark.[1] Balinesische Tänzer drücken die Inhalte der Tanzdramen durch Körpergesten vor allem der Finger, Hände, Kopf und Augen aus.

Auf Bali gibt es vielfältige Tanzformen und -stile; besonders beeindruckend sind jene rituellen Tanzdramen, in denen Rangda, die Hexe, und der Menschlöwe Barong involviert sind. Die meisten Tänze auf Bali sind mit hinduistischen oder traditionellen Volksritualen verbunden, wie zum Beispiel der heilige Tanz Sanghyang Dedari, der wohlwollende Hyang-Geister beschwört, von denen angenommen wird, dass sie die Tänzer während der Aufführung in einen Trancezustand versetzen. Andere balinesische Tänze sind nicht an religiöse Rituale gebunden und werden für bestimmte Anlässe oder Zwecke kreiert, wie etwa die Begrüßungstänze Baris oder Pendet und der Joged-Tanz, der ein unterhaltsamer Gesellschaftstanz ist.

Anerkennung und Erhaltung

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Indonesien schlug 2011 drei Genres des balinesischen Tanzes für das immaterielle Kulturerbe der Menschheit vor,[2] und zwar Wali (heilige Tänze), Bebali (semi-heilige Tänze) und Balih-balihan (Tänze zur Unterhaltung). Während der Tagung in Windhoek, Namibia, im Jahr 2015, nahm das zuständige internationale UNESCO-Komitee diesen Vorschlag an und integrierte balinesischen Tanz in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit.[3]

Die drei Genres werden durch neun Tänze repräsentiert, die in der balinesischen Gemeinschaft lebendige Traditionen sind:[4][5][6]

Wali, Heilige Tänze

  • Der heilige Zeremonientanz Rejang (Bezirk Klungkung) wird von jungen Frauen in traditioneller Zeremonienkleidung ausgeführt.
  • Der heilige Trance-Tanz Sanghyang Dedari (Bezirk Karangasem) zur Bekämpfung negativer übernatürlicher Kräfte,
  • Der Baris Upacara (Distrikt Bangli) vermittelt eine heroische Stimmung und wird von einer geraden Anzahl männlicher Tänzer getanzt.

Bebali, semi-heilige Tänze

  • Topeng Sidhakarya/Topeng Pajegan (Bezirk Tabanan) zum Neutralisieren bösen Geister wird von maskierten Tänzern aufgeführt.
  • Das Gambuh-Tanzdrama (Bezirk Gianyar) war früher eine königliche Theateraufführung; heute werden offizielle Zeremonien von 25–40 Tänzern begleitet.
  • Das Wayang-Wong-Tanzdrama (Bezirk Buleleng) bietet Tanz, episches Drama und Musik.

Balih-Balihan-Tänze zur Unterhaltung

  • Der Tanz Legong Kraton (Denpasar) wurde aus Sanghyang Dedari entwickelt.
  • Joged Bumbung (Bezirk Buleleng) ist ein beliebter Gesellschaftstanz für Paare, während der Erntezeit oder an Festtagen.
  • Barong Ket Kuntisraya (Bezirk Badung) stellt einen mythologische Kampf zwischen zwei Gewalten, Barong in Form eines Löwen, der das Gute symbolisiert, und Rangda, einer bösen Hexe, dar.
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Commons: Balinesischer Tanz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fredric Lieberman: Relationships of Musical and Cultural Contrasts in Java and Bali. University of California Santa Cruz, archiviert vom Original am 8. Juli 2015; abgerufen am 14. Januar 2024 (englisch).
  2. Traditional dances proposed to be world's heritage In: The Jakarta Post, 16. November 2011. Abgerufen am 1. Dezember 2015 (englisch). 
  3. Traditional dances, crafts, knowledge and music on the agenda at Intangible Heritage Committee meeting in Namibia. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 26. November 2015, abgerufen am 21. September 2024 (englisch).
  4. Three genres of traditional dance in Bali, Representative List 2015. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2015, abgerufen am 1. Dezember 2015 (englisch).
  5. Decision of the Intergovernmental Committee: 10.COM 10.B.18. UNESCO Intangible Cultural Heritage (englisch).
  6. Indonesia. UNESCO Intangible Cultural Heritage (englisch).