Baltika (Schiff)

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Baltika
Die Baltika in Oslo, Juli 1985
Die Baltika in Oslo, Juli 1985
Schiffsdaten
Flagge Sowjetunion Sowjetunion
andere Schiffsnamen

Vyacheslav Molotov (1940, 1945–1957)[1]
VT-509 (1940–1945)

Schiffstyp Linienschiff, Kreuzfahrtschiff
Klasse Iosif-Stalin-Klasse
Rufzeichen UVMO[2]
Heimathafen Leningrad[2]
Eigner Baltische Staatliche Seereederei (russ. БГМП)
Reederei Ostseereederei (russ. БГМП)
Bauwerft Nederlandsche Dok en Scheepsbouw Maatschappij, Amsterdam
Baunummer 276
Bestellung 1938
Stapellauf 17. August 1939[3]
Übernahme 1940
Indienststellung Mai 1940
Außerdienststellung 1987
Streichung aus dem Schiffsregister 1987
Verbleib verschrottet 1987 in Gadani[3]
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 135,7[2] m (Lüa)
Breite 18,34[2] m
Tiefgang (max.) 6,3[2] m
Vermessung 7.494 BRT / 3.452 NRT
 
Besatzung 189
Maschinenanlage
Maschine 4 Dampfkessel Babcock & Wilcox; 2 Dampfturbinen Stork
Maschinen­leistung 12.800 PS (9.414 kW)
Höchst­geschwindigkeit 15 kn (28 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 2.643[2] tdw
Rauminhalt 2 Laderäume: 808 m³ und 562 m³
1 Kühlraum 300 m³
Zugelassene Passagierzahl 437[3]
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nr. 5035294

Die Baltika (russisch Балтика) war ein sowjetisches Kreuzfahrtschiff der Ostseereederei und wurde 1940 als Linienschiff Vyachestav Molotov (russisch Вячеслав Молотов – benannt nach Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow) auf der Werft N. V. Nederlandsche Dok & Scheepsbouw Maats. in Amsterdam (Niederlande) für die Baltische Staatliche Seereederei in Leningrad (Sowjetunion) gebaut.[3] Es gehört zur Iosif-Stalin-Klasse, die nach dem Typenschiff Iosif Stalin benannt wurde.

Das siebendeckige Linienschiff unter Baunummer 276 wurde 1940 in den Niederlanden für die Sowjetunion für die Linie Leningrad – Helsingfors – Stockholm – London gebaut. Es gehört zu einer 1938 bis 1940 hergestellten Baureihe von zwei Schiffen der Iosif Stalin-Klasse, die laut dem Plan für den Linienverkehr im sowjetischen Fernen Osten bestellt, wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges jedoch nach Leningrad geliefert wurden. Kurze Zeit nach der Anlieferung bekam Vyachestav Molotov als Transportschiff die Bezeichnung VT-509, (ВТ-509, военный транспорт № 509). Am 11. August 1941, bei der sowjetischen Evakuierung von Tallinn, wurde die VT-509 auf dem Wege von Tallinn nach Kronstadt von einer Mine teilweise beschädigt, konnte aber ihren Weg fortsetzen. Während der Leningrader Blockade diente das Schiff als Lazarettschiff, Kraftwerk, Wäscherei für die Stadt und Truppen sowie als Werkstatt und Produktionshalle zur Fertigung von Raketen für die Stalinorgel.[4]

Nach dem Krieg wurde das Schiff repariert, konnte wegen zahlreicher Mängel aber nicht auf der geplanten Strecke Leningrad – Liverpool – New York eingesetzt werden. Die nachfolgenden Reparaturen der Vyachestav Molotov in Liverpool und Amsterdam führten dazu, dass das Schiff zum Schwarzen Meer versetzt wurde, wo es bis 1950 betrieben wurde, und danach bis 1955 im Fernen Osten, wie es am Anfang noch vor dem Bau geplant war. 1955 kehrte Vyachestav Molotov zum Schwarzen Meer zurück, und nachdem Wjatscheslaw Molotow seine Führungsämter verloren hatte, wurde Vyachestav Molotov in Baltika umbenannt.

Die Baltika auf einer Briefmarke

1960 brachte die Baltika den sowjetischen Staats- und Parteichef Nikita Sergejewitsch Chruschtschow und Todor Schiwkow (Bulgarien), János Kádár (Ungarn) und Gheorghe Gheorghiu-Dej (Rumänien) aus dem sowjetischen Militärhafen Pillau (Baltijsk) nach New York, wo Chruschtschow seine weltweit bekannte Rede halten würde. Während der Kubakrise wurden die sowjetischen Fahrgastschiffe unter ziviler UdSSR-Flagge streng geheim als Transportschiffe eingesetzt. Während die kleinere Estoniya das ganze Mot.-Schützen-Regiment von Dmitri Jasow[5] nach Kuba brachte, beförderte die Baltika einen Teil der 51. Raketendivision ohne R-12-Raketen (dafür war die Omsk zuständig). In den nachfolgenden Jahren wurde die Baltika mehrmals im Westen modernisiert und als Kreuzfahrtschiff von der Ostseereederei in Leningrad betrieben.

1980 diente die Baltika als Hotelschiff in Tallinn während der Olympischen Segelwettbewerbe 1980. Am 28. März 1987 erreichte die Baltika die Abwrackwerften bei Gadani in Pakistan, wo sie verschrottet wurde.[3]

An Bord war das durch seine russischen Speisen bekannte Restaurant Penguin.[6]

Commons: Baltika – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Rufzeichen, IMO-Nummer, letztbekannte Flagge und Bild des Schiffs, shipspotting.com (englisch)
  2. a b c d e f Регистровая книга морских судов СССР 1964-1965 - Register Book of Sea-going Ships of the USSR, S. 112, Nr. 379 (russisch; Download des gesamten Registers als DjVu-Datei möglich, 60 MB)
  3. a b c d e T/S VYACHESLAV MOLOTOV (schwedisch)
  4. Erinnern wir uns an „die, welche die Unternehmen befehligten …“ (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive; russisch)
  5. Sowjetische Flotte in der Kubakrise (russisch)
  6. BALTIKA - IMO 5035294, shipspotting.com