Bananen-Zwergfledermaus
Bananen-Zwergfledermaus | ||||||||||||
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Museumsexemplar von Neoromicia nanus stampflii, gesammelt am Mukanda River, Shimba hills, Kwale Kenya, (kust) Afrika. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Neoromicia nanus | ||||||||||||
(Peters, 1852) |
Die Bananen-Zwergfledermaus (Neoromicia nanus) ist eine afrikanische Fledermausart.
Aussehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als eine der kleinsten aller Fledermäuse misst die Bananen-Zwergfledermaus 3,6 bis 4 cm (Kopfrumpflänge), dazu kommen 2,4 bis 4,1 cm Schwanz. Das Fell ist dunkelbraun, die Haarspitzen sind gelbbraun oder rotbraun. Von der ansonsten sehr ähnlichen Kleinen Zwergfledermaus (Pipistrellus nanulus) kann die Bananen-Zwergfledermaus dadurch unterschieden werden, dass die Fellfarbe nicht deutlich rotbraun ist und sie hat im Ohr einen Tragus mit einem Knick.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bananen-Zwergfledermaus lebt in ganz Afrika südlich der Sahara, abgesehen von Wüsten und Halbwüsten. Auch auf Madagaskar ist sie beheimatet. Lebensräume der Bananen-Zwergfledermaus sind Regenwälder, Baumsavannen und Plantagen.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie alle Vertreter ihrer Gattung ist die Bananen-Zwergfledermaus ein reiner Insektenfresser. Nachtfalter und Käfer machen den Großteil der Nahrung aus.
Als Schlafplätze dienen die Blätter von Bananenpflanzen und Strelitzien, heutzutage aber auch menschliche Gebäude. Bananen-Zwergfledermäuse übernachten allein, in kleinen Gruppen oder in Kolonien von bis zu 150 Individuen. Solche Gruppen bestehen meistens aus einem Männchen und mehreren Weibchen. Gelegentlich wurden diese Gruppen als Harems bezeichnet, sie sind jedoch nicht dauerhaft und wechseln ständig ihre Zusammensetzung.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Bananen-Zwergfledermaus existieren zwei wissenschaftliche Namen: Pipistrellus nanus und Pipistrellus africanus. Die International Commission of Zoological Nomenclature (ICZN) erklärte 2005 den Namen africanus für ungültig[1].
Heute wird die Bananen-Zwergfledermaus statt in der Gattung Pipistrellus in der Gattung Neoromicia geführt.
Sieben Unterarten der Bananen-Zwergfledermaus werden unterschieden:
- Neoromicia nanus africanus: Äthiopien, Kenia, Uganda Demokratische Republik Kongo
- Neoromicia nanus culex: Ghana, Benin, Togo, Nigeria
- Neoromicia nanus fouriei: südliches Angola, westliches Sambia, nördliches Namibia
- Neoromicia nanus helios: Südsudan, Kenia, südliches Somalia
- Neoromicia nanus meesteri: Ostkap
- Neoromicia nanus nanus: Demokratische Republik Kongo, Tansania, Ruanda, Burundi, Sambia, Malawi, Mosambik, Simbabwe, nordöstliches Südafrika
- Neoromicia nanus stampflii: Guinea, Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste
Die Populationen der nicht genannten Länder (zum Beispiel Republik Kongo, Kamerun, Madagaskar) wurden noch nicht auf ihre Zugehörigkeit zu den Unterarten untersucht.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cori L. Lausen, Robert M.R. Barclay: Pipistrellus nanus. Mammalian Species Nr. 784, 2005. Volltext (eng.) (PDF; 495 kB)
- ↑ ICZN Opinions June 2005 ( vom 17. Mai 2008 im Internet Archive), abgerufen am 17. September 2008.
Weblink
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Neoromicia nana in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Hutson, A.M., Racey, P.A., Goodman, S. & Jacobs, D., 2008. Abgerufen am 28. Dezember 2013.