Bankhaus Gottfried Herzfeld

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„Gottfried Herzfeld Bankgeschäft“, Schillerstraße 31 Ecke Andreaestraße, links das Bankhaus Adolph Meyer

Das Bankhaus Gottfried Herzfeld in Hannover wurde 1874[1] von dem Bankier und Namensgeber Gottfried Herzfeld gegründet.[2] Die Privatbank[3] mit dem Monogramm aus den verschlungenen Buchstaben GH über dem Eingang des repräsentativen Bankhauses mit der Aufschrift Gottfried Herzfeld Bankgeschäft wurde im Stil des Historismus als viergeschossiges Eckgebäude errichtet mit Turmaufsatz und als städtebauliche Dominante unter der Adresse Schillerstraße 31.[4]

Das Bankhaus ging aus dem angesehenen Bankhaus Gottfried & Felix Herzfeld hervor, das 1899 trotz zahlreicher Fortschritte in Liquidation ging.[5]

Nach der Gründung der Privatbank zählte Gottfried Herzfeld gemeinsam mit dem ebenfalls in Hannover ansässigen Felix Herzfeld und anderen im Jahr 1883 zu den Gründern der Aktiengesellschaft der Zuckerfabrik Offstein.[6] 1911 heiratete der Sohn des Bankiers und Unternehmensgründers, Karl Herzfeld. Im selben Jahr übernahm er die Leitung des Bankhauses.[2]

Vor der Deutschen Hyperinflation während der Weimarer Republik führte die Bank 1922 eine Gruppe von etwa zehn bedeutenden Privatbankiers an – darunter ein Unternehmen aus Frankfurt – um in Berlin mit der 1924 wieder aufgelösten[7] Gesellschaft Norddeutscher Bankverein AG eine „Zentralbank“ zu gründen.[3] 1929 – im Jahr der Weltwirtschaftskrise – wurde die Führung der Bank durch Unstimmigkeiten zwischen den Inhabern erschwert.[5]

Karl Herzfeld überlebte die Zeit des Nationalsozialismus und den Holocaust. Er starb 1970 in der bayerischen Hauptstadt München.

Einzelnachweise

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  1. Julius Blanck: Das Bank- und Börsenwesen in der Stadt Hannover. Auszug ... / Ehrentafel und Gründungsfolge der Jubiläums-Firmen der Hannoverschen Banken und Bankiers, in Paul Siedentopf (Hauptschriftleiter): Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927, unter Mitwirkung von Karl Friedrich Leonhardt (Zusammenstellung des Bildmaterials), Jubiläums-Verlag Walter Gerlach, Leipzig 1927, S. 148ff.; hier: S. 150
  2. a b Annemarie Jaeggi: Adolf Meyer. Der zweite Mann. Ein Architekt im Schatten von Walter Gropius. Ausstellung zum 75jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses 1919/1994, 27. März bis 29. Mai 1994, Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung, Berlin. Teilweise zugleich Dissertation 1992 an der Universität Freiburg im Breisgau. Argon-Verlag, Berlin 1994, ISBN 3-87024-264-7, S. 376; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. a b Hans Hinrich Lembke: Bankier, Fälscher, Historiker. Der Weg des Isaac Lewin durch die Geschichte seiner Zeit ( = Reihe Geschichtswissenschaft, Bd. 60), Freiburg im Breisgau: Centaurus Verlag und Media, 2012, ISBN 978-3-86226-176-5, S. 87; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Paul Wolf: Deutschlands Städtebau. Hannover hrsg. im Einvernehmen mit dem Magistrat der Stadt Hannover. Bearbeitet von Senator Stadtbaurat Paul Wolf, DARI, Deutscher Architektur- und Industrie-Verlag, Berlin-Halensee, 1922, S. 214–215
  5. a b Gustav Voltmer: Das Bankwesen in der Stadt Hannover, seine Entwicklung und Lage, Inaugural-Dissertation 1931 an der Universität Göttingen, 1931, S. 40; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. o. V.: Zuckerfabrik Offstein auf der Seite der Südzucker AG [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 1. Januar 2020.
  7. Hans Hinrich Lembke: Bankier, Fälscher, Historiker. Der Weg des Isaac Lewin durch die Geschichte seiner Zeit, S. 91

Koordinaten: 52° 22′ 33,1″ N, 9° 44′ 14,5″ O