Bankhaus J. A. Krebs
Das Bankhaus J. A. Krebs war eine deutsche Privatbank in Freiburg im Breisgau.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familie Krebs stammte ursprünglich aus Breisach. 1720 übersiedelte Franz Joseph Krebs (1696–1752) nach Freiburg, wo er 1721 durch Heirat mit Maria Anna Martin Inhaber der Firma des seit 1683 in Freiburg niedergelassenen französischen Kaufmanns Martin wurde. Dieses Handelshaus, das auch Geldgeschäfte betrieb, wurde von seinem Sohn Joseph Alexander Krebs (1728–1797) weitergeführt, dann von dessen Sohn Joseph Alexander Krebs II. (1767–1834). Nachfolger wurden dessen Söhne Joseph Alexander Krebs III. (1802–1861) und Johann Krebs (1813–1895). Es folgte 1868 Adolf Krebs I. (1841–1874), bei dessen Firmenübernahme Handelsunternehmen und Bank getrennt wurden, und nach seinem frühen Tod Eugen Krebs (1848–1912). Die Nachfolge traten seine Söhne Adolf Krebs II. (1876–1960) und Eugen Krebs II. (1877–1943) an. Letzte Familieninhaber waren Adolf Krebs III. (1905–) und Heinz Krebs (1906–2003). 1913 erwarb die Rheinische Creditbank, ab 1929 eine Tochter der Deutschen Bank, eine Beteiligung, diese wurde jedoch 1936 wieder gelöst. 1980 zog sich die Familie Krebs nach sieben Generationen aus der Geschäftsführung zurück, diese wurde von Walter Krämer (* 1935) übernommen.
Das Bankhaus J. A. Krebs wurde am 12. Juli 1995 auf Grund von Ausfällen durch riskante Kreditgeschäfte durch das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen geschlossen. Daraufhin stellte das Bankhaus im August 1995 einen Vergleichsantrag, um das drohende Konkursverfahren abzuwenden.[1] Das Bankhaus war mit einer Entschädigungssumme von ca. 200 Millionen DM der bis dahin viertgrößte Schadensfall für den Einlagensicherungsfond des Bundesverband deutscher Banken.[2]
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sitz der Bank befand sich seit 1905 in einem Haus („Haus zum Kempfen“) am Freiburger Münsterplatz 4, das bereits seit 1739 im Besitz der Familie und Sitz des Handelsunternehmens Krebs war. Die Architekten Max Meckel und sein Sohn Carl Anton Meckel bauten das Gebäude 1904/05 um.[3] Am 27. November 1944 brannte das Gebäude während eines Luftangriffs auf Freiburg aus, wurde von 1948 bis 1952 jedoch vollständig wieder aufgebaut.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Engelbert Krebs, Goetz Briefs (Hrsg.): Geschichte des Bankhauses J. A. Krebs in Freiburg im Breisgau 1721–1921. Herder, Freiburg 1921.
- Manfred Meier-Preschany: Zur Freiburger Bankengeschichte. Freiburg 1966, S. 17–18.
- Im Wandel der Generationen. 250 Jahre J. A. Krebs. Hoppenstedts Wirtschafts-Archiv, Darmstadt 1971.
- Wolfgang Müller: Krebs (Freiburger Familie). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 726 (Digitalisat).
- Peter Kalchthaler: Freiburg und seine Bauten. Ein kunsthistorischer Stadtrundgang. 4. Auflage. Promo Verlag, Freiburg 2006, ISBN 3-923288-45-X, S. 217–218.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Akten den Bankhaus J. A. Krebs. In: Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg, uni-hohenheim.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bankhaus Krebs beantragt Vergleich. In: FAZ, 14. August 1995, S. 12.
- ↑ Andreas Horsch: Versichertenschutzfonds in der deutschen Assekuranz. Gabler, Wiesbaden 1998, ISBN 3-409-14417-X, S. 170.
- ↑ Carl Anton Meckel: Neubauten auf dem Münsterplatz in Freiburg im Breisgau. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 103, 1908, S. 684–685 (zlb.de – mit Grundrissen und Innenansichten).