Baramulla (Distrikt)
Distrikt Baramulla ضلع بارہ مولہ | |
Staat: | Indien |
Unionsterritorium: | Jammu und Kashmir |
Division: | Kaschmir |
Verwaltungssitz: | Baramulla |
Koordinaten: | 34° 12′ N, 74° 22′ O |
Fläche: | 4 243 km² |
Einwohner (2011):[1] | 1.008.039 |
Bevölkerungsdichte: | 238 Einwohner je km² |
Religionen (2011):[1] | 3,0 % Hindus 95,2 % Muslime 1,5 % Sikhs 0,3 % übrige und k. A. |
Soziale Daten (Zensus 2011)[1] | |
Alphabetisierungsrate: | 64,6 % (M: 75,5 %, F: 52,4 %) |
Geschlechterverhältnis: | 1,130 (M:F) |
Urbanisierungsgrad: | 18,1 % |
Scheduled Castes: | 0,1 % |
Scheduled Tribes: | 3,7 % |
Website: | |
Lage des Distrikts Baramulla |
Der Distrikt Baramulla (Urdu ضلع بارہ مولہ) ist einer von 20 Distrikten in Unionsterritorium Jammu und Kashmir, Indien. Die Stadt Baramulla ist der Verwaltungssitz des Distrikts.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name bedeutet „Ort des Eberbackenzahns“.[2] Es kommt von zwei Wörtern aus dem Sanskrit Varaha (Eber) and Mula. Nach der hinduistischen Überlieferung war das Kaschmirtal einmal ein See mit Namen „Satisaras“, Parvatis See. In diesem See lebte der Dämon, Jalodbhava bis Vishnu die Gestalt eines Ebers annahm und den Berg mit seinem Zahn eingrub, so dass sich eine Öffnung auftat, die den See trockenlegte.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Baramulla, von der der Distrikt seinen Namen hat, wurde 2306 vor Christus von Raja Bhimsina gegründet. Zahlreiche Reisende sind nach Baramulla gekommen. Als Eingangstor zum Kaschmirtal war es ein Aufenthaltsort für die Mogulherrscher.
Baramulla war immer für Hindus und Buddhisten von großer Bedeutung und im 15. Jahrhundert machte es der muslimische Heilige Syed Janbaz Wali zum Standort seiner Missionsbewegung. Der Schrein seines Grabes ist heute eine Pilgerstätte. 1894 besuchte der sechste Guru der Sikh, Shri Hargobind Baramulla.[4]
Nachdem Maharaja Hari Singh sich im Oktober 1947 für die Unabhängigkeit Kaschmirs und damit gegen den Anschluss an Indien entschieden hatte, griffen pakistanische Truppen die Region im Rahmen der Operation Gulmarg an. Am 25. Oktober 1947 nahmen sie Baramulla ein, wo sie zwei Tage lang wüteten, ehe indische Truppen sie vertrieben.
Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Distrikt Baramulla besteht aus acht Tehsils: Pattan, Uri, Kreeri, Boniyar, Tangmarg, Sopore, Rafaiabad und Baramulla sowie aus 12 Blöcken: Uri, Rohama, Rafiabad, Zaingeer, Sopore, Boniyar, Baramulla, Tangmarg, Singpora, Pattan, Wagoora und Kunzer. Der Thesil Pattan ist der größte Tehsil und wurde vom Thesil Kreeri abgetrennt.[5] Jeder Block besteht aus einer Rehe von Panchayats.
Der Distrikt hat sieben Wahlbezirke: Uri, Rafiabad, Sopore, Sangrama, Baramulla, Gulmarg und Pattan.[6]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Volkszählung von 2011 hatte der Distrikt 1.015.503 Einwohner.[7][8] Die Geschlechterverteilung betrug 873 Frauen auf 1.000 Männer. Ein Rückgang von 905 Frauen auf 1000 Männer bei der Volkszählung 2001 und deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 940 Frauen auf 1000 Männer. Die Geschlechterverteilung für Kinder zwischen 0 und 6 Jahren betrug sogar nur 866 Frauen auf 1000 Männer.
Der Distrikt hat eine Bevölkerungsdichte von 305 Einwohnern pro Quadratkilometer. Sein Bevölkerungswachstum von 2001 bis 2011 betrug 20,34 %. Die Alphabetisierungsrate betrug im Durchschnitt 66,93 %, davon waren 77,35 % männliche und 55,01 % weibliche Personen. Baramulla ist nach der Volkszählung von 2011 die größte Stadt im Distrikt und die viertgrößte in Jammu und Kashmir mit 167.986 Einwohnern.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Distrikt erstreckt sich von Srinagar und Ganderbal im Osten bis zur Line of Control im Westen und von Kupwara im Norden, Bandipore im Nordwesten über Badgam im Südwesten bis Punch im Süden.
Der Jhelum fließt durch ihn hindurch. Der Ort Barmamulla liegt an diesem Fluss.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Distrikt Baramulla ist der größte Produzent landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Jammu und Kashmir.
- Tourismus
- Der Distrikt ist ein beliebtes Touristenziel. Gulmarg, eine Hill Station und Skiresort, liegt im Distrikt Baramulla. Andere Touristenattraktionen sind der Wular-See und der Manasbal-See.
- Der Öko-Park Khadniyar liegt an der Straße von Baramulla nach Uri auf einer Insel im Jehlum.
- Verkehr
- Baramulla liegt am National Highway 1A. Eine Straßenverbindung nach Muzaffarabad in Pakistan wurde 1947 unterbrochen. Die Verbindung wurde mit Einschränkungen 2005 wieder geöffnet.
- Baramulla ist der Endpunkt der Eisenbahnlinie durch Kaschmir. Die Strecke verbindet die Stadt zurzeit mit Srinagar, Qazigund und Banihal durch einen Tunnel unter dem Pir Panjal. Eine Anbindung an Jammu wird gebaut.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c 1. District Census 2011. Census of India, abgerufen im Jahr 2021 (englisch).
2. Population Enumeration Data (Final Population): A Series Including Primary Census Abstract Data (Final Population) > Primary Census Abstract Data Tables (India & States/UTs - District Level) (Excel Format). (XLS) Office of the Registrar General & Census Commissioner, India, archiviert vom am 23. April 2022; abgerufen im Jahr 2022 (englisch). - ↑ Jasbir Singh: The economy of Jammu & Kashmir. Radha Krishan Anand & Co., Jammu 2004, ISBN 81-88256-09-9 (books.google.com).
- ↑ M. K. Kaw: Kashmir and It’s People. Studies in the Evolution of Kashmiri Society. APH Publishing, Neu-Delhi 2004, ISBN 81-7648-537-3, S. 6 (books.google.com).
- ↑ District Profile ( vom 23. Februar 2012 im Internet Archive)
- ↑ Statement showing the number of blocks in respect of 22 Districts of Jammu and Kashmir State including newly Created Districts ( vom 10. September 2008 im Internet Archive) vom 13. März 2008, abgerufen am 30. August 2008.
- ↑ ERO’s and AERO’s. Chief Electoral Officer, Jammu and Kashmir, archiviert vom am 22. Oktober 2008; abgerufen am 28. August 2008.
- ↑ Baramula Population Census 2011, Baramula, Jammu and Kashmir literacy sex ratio and density
- ↑ District Census 2011. Census2011.co.in, 2011, abgerufen am 30. September 2011.