Barquillit

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Barquillit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1996-050[1]

IMA-Symbol

Bql[2]

Chemische Formel Cu2(Cd,Fe)GeS4[3]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/C.06
II/C.06-045

2.KA.10
02.09.02.11
Kristallographische Daten
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol tetragonal-scalenoedrisch; 42m[4]
Raumgruppe (Nr.) I42m[3] (Nr. 121)
Gitterparameter a = 5,45 Å; c = 10,61 Å[3]
Formeleinheiten Z = 2[3]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4 bis 4,5
Dichte (g/cm3) berechnet: 4,53[5]
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe grau mit einem Stich ins Violette
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz undurchsichtig
Glanz Metallglanz

Barquillit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2(Cd,Fe)GeS4[3] und ist damit das Cadmium-Analogon von Briartit (Cu2(Zn,Fe)GeS4). Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Cadmium und Eisen können sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten (Substitution, Diadochie), stehen jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals.

Barquillit ist in jeder Form undurchsichtig und entwickelt nur kleine, tafelige Kristalle bis etwa 50 μm in rosettenförmigen Mineral-Aggregaten von grauer, metallisch glänzender Farbe mit einem Stich ins Violette.

Etymologie und Geschichte

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Erstmals entdeckt wurde Barquillit 1996 in der „Fuentes Villanas Mine“ bei Barquilla in der Provinz Salamanca in der autonomen spanischen Region Kastilien-León. Beschrieben wurde er 1999 von A. Murciego, I. Pascua, J. Babkine, Y. Dusausoy, O. Medenbach und H.-J. Bernhardt, die das Mineral nach der nächstgelegenen Stadt der Typlokalität benannten.[6]

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Barquillit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur ≈ 1 : 1“, wo er zusammen mit Briartit, Černýit, Famatinit, Ferrokësterit, Hocartit, Kësterit, Kuramit, Luzonit, Permingeatit, Petrukit, Pirquitasit, Rhodostannit, Sakuraiit, Stannit, Toyohait und Velikit die „Stannit-Gruppe“ mit der System-Nr. II/C.06 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Barquillit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“, dort allerdings in die Abteilung der „Sulfarsenate“ ein. Diese Abteilung ist zudem weiter unterteilt nach der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung der „Sulfarsenate mit (As,Sb)S4-Tetraedern“ zu finden ist, wo es zusammen mit Briartit, Famatinit, Luzonit und Permingeatit die „Luzonit-Gruppe“ mit der System-Nr. 2.KA.10 bildet.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Barquillit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Hocartit, Briartit, Černýit, Ferrokësterit, Kësterit, Kuramit, Pirquitasit, Sakuraiit, Stannit und Velikit in der „Stannitgruppe (Tetragonal: I42m) A2BCS-Typ“ mit der System-Nr. 02.09.02 innerhalb der Unterabteilung „Sulfide – einschließlich Selenide und Telluride – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n):p=1:1“ zu finden.

Bildung und Fundorte

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Barquillit bildet sich hydrothermal in zinn-, germanium-, cadmium-, kupfer- und eisenhaltigen Gang-Lagerstätten. Als Begleitminerale treten unter anderem Bornit, Chalkopyrit, Digenit, Greenockit, Mawsonit, Mohit, Stannit, Stannoidit und Tetraedrit auf.

Bisher (Stand: 2012) konnte Barquillit nur an seiner Typlokalität „Fuentes Villanas Mine“ in Spanien gefunden werden.[7]

Kristallstruktur

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Barquillit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I42m (Raumgruppen-Nr. 121)Vorlage:Raumgruppe/121 mit den Gitterparametern a = 5,45 Å und c = 10,61 Å sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]

Einzelnachweise

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  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. a b c d e Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 79.
  4. Webmineral - Barquillite
  5. John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: Barquillite, in: Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 60,2 kB)
  6. A. Murciego, I. Pascua, J. Babkine, Y. Dusausoy, O. Medenbach und H.-J. Bernhardt: Barquillite, Cu2(Cd,Fe)GeS4, a new mineral from the Barquilla deposit, Salamanca, Spain, in John L. Jambor, Andrew C. Roberts: New Mineral Names, American Mineralogist, Band 84 (1999), S. 1464–1468 (PDF 261,6 kB)
  7. Mindat - Barquillite