Bartholomäus Arnoldi
Bartholomäus Arnoldi (* um 1465 in Usingen; † 9. September 1532 in Erfurt) war Professor der Philosophie und Theologie und zunächst ein Lehrer und Freund, später ein Gegner Luthers. Aufgrund seines Geburtsorts trug er auch den Beinamen Usingensis oder de Usingen.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arnoldi studierte an der Universität Erfurt zunächst Philosophie, wurde 1491 Magister und bald darauf Professor der Philosophie, in welcher Funktion er auch Martin Luther unterrichtete. 1512 trat er unter dem Einfluss Luthers in den Augustinerorden ein. Später lehrte er außerdem auch Theologie, nachdem er 1514 den Doktorgrad der Theologie erworben hatte.
Arnoldi hielt mit Luther bis 1518 Freundschaft, dann aber widersetzte er sich aufs heftigste der Einführung der Reformation in Erfurt und schrieb dagegen mehrere heftige Streitschriften. 1526 ging er nach Würzburg und war in Begleitung des Bischofs von Würzburg Konrad II. von Thüngen 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg gegenwärtig. Dann kehrte er nach Erfurt zurück, wo er im hohen Alter gestorben ist.
Arnoldi ist auch in der Geschichte der Logik nennenswert. Er schrieb ein „Compendium der Logik“ und „Exercitia zum aristotelischen Organon“ und gilt als Vertreter des Nominalismus.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Wilhelm Bautz: Arnoldi, Bartholomäus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 241 .
- Arthur Richter: Arnoldi, Bartholomäus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 110.
- Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. Auflage. Wiesbaden 1992. ISBN 3-922244-90-4, S. 19–20, Nr. 104.
- F. W. E. Roth: Zur Bibliographie des Bartholomäus Arnoldi von Usingen (16. Jahrhundert). In: Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliothekwissenschaft, Dezember 1886, S. 353–368
- Winfried Trusen: Arnoldi, Bartholomäus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 388 f. (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Bartholomäus Arnoldi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Leben, Werke, Inhaltsverzeichnisse einiger Werke, Sekundärliteratur
- Arnoldi, Bartholomaeus. Hessische Biografie. (Stand: 7. Februar 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Originalwerke:
- Parvulus Philosophie naturalis. Vienne 1516, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek − Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Personendaten | |
---|---|
NAME | Arnoldi, Bartholomäus |
ALTERNATIVNAMEN | Usingensis (Beiname); Usingen (Beiname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph und katholischer Theologie |
GEBURTSDATUM | um 1465 |
GEBURTSORT | Usingen |
STERBEDATUM | 9. September 1532 |
STERBEORT | Erfurt |