Bartolomeo da Bologna
Bartolomeo da Bologna, auch Barholmaeus Parvus, OP (* in Bologna; † 15. August 1333 im Kloster St. Astvatsatsin, heute Aserbaidschan[1]) war ein italienischer Missionar und Geistlicher. Er war Gründer der katholischen Mission in Armenien und wird auch als Apostel Armeniens bezeichnet.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bartolomeo trat Ende des 13. Jahrhunderts in den Dominikanerorden ein. Er studierte in Bologna. Er war als Theologe und Prediger bekannt.
Papst Johannes XXII. wollte die Spaltung zwischen römisch-katholischer Kirche und Armenisch-Apostolischer Kirche beilegen und die Gemeinschaft wiederherstellen. Aus diesem Grund unterstützte und förderte er dominikanische Mission in den von Armeniern bewohnten Regionen. Bartalomeo wurde zum Leiter einer kleinen Gruppe dominikanischer Missionare gewählt, die Johannes XXII. nach Armenien entsandte.
Er wurde zum Bischof von Maragha, östlich des Urmiasees geweiht. In Begleitung verschiedener Gefährten traf der neue Missionsbischof (1318–1320) in dem ihm zugewiesenen Gebiet ein. Er lernte die armenische Sprache, baute ein Kloster für seine Dominikanerkollegen und begann mit deren Hilfe zu predigen. Bartalomeos Predigten waren so erfolgreich, dass viele Heiden und Muslime konvertierten und viele armenisch-orthodoxe Christen der katholischen Kirche beitraten.
Bartalomeos Ruf für Heiligkeit und Lehre verbreitete sich schnell und gelangte zur Kenntnis einer Gruppe armenischer Mönche, die die Einheit mit Rom anstrebten. Das Oberhaupt dieser Mönche war der gelehrte Johannes von Kherna (Kherni), Oberer eines Klosters in der Nähe von Kherna im Bezirk Erentschag (heute Alenja), unweit von Naxçıvan. Johannes war ein Schüler des berühmten Theologen Esayi di Nič’, an dessen Schule 370 Doktoren der Theologie ausgebildet wurden.[2]
Im Jahr 1328 machte sich Johannes von Kherna zu Bischof Bartholomeo. Bei diesem bleib er anderthalb Jahre und wurde ein glühender Befürworter der Vereinigung mit der katholischen Kirche. Gemeinsam gingen sie nach Kherna und Bartolomeo predigte den Mönchen. Eine große Zahl von Ordensleuten schloss sich Johannes von Kherna an und erkannte die Autorität des Heiligen Stuhls an. Um die Union zu fördern, gründete Johannes 1330 mit Zustimmung von Bartalomeos eine religiöse Kongregation namens Fratres Unitores, die sich später dem Dominikanerorden anschlossen. In dieser Zeit wurde Bartalomeo Bischof von Naxçıvan. Die Stadt lag mehr im Zentrum von Armeniens und ermöglichte ihm eine effizientere Arbeit. Er übersetzte eine Reihe lateinischer Werke in die armenische Sprache, darunter den Psalter, verschiedene Abhandlungen des heiligen Augustinus, die Summa contra Gentiles des heiligen Thomas von Aquin und einen Teil der Summa Theologiae. Er verfasste auch mehrere eigene Schriften, insbesondere ein Werk zur Kasuistik und eine Abhandlung über die Sakramente.[3][4][5][6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Էջ:Հայկական Սովետական Հանրագիտարան (Soviet Armenian Encyclopedia) 2.djvu/314 — Վիքիդարան. Abgerufen am 19. Mai 2023 (armenisch).
- ↑ Vincenzo Ruggieri, Luca Pieralli: Eukosmia: studi miscellanei per il 75. di Vincenzo Poggi S.J. Rubbettino Editore, 2003, ISBN 978-88-498-0730-1 (google.it [abgerufen am 19. Mai 2023]).
- ↑ Giovambattista Melloni: Atti o memorie degli uomini illustri in santità nati o morti in Bologna. L. dalla Volpe, impressore dell' Instituto delle scienze, 1779 (google.it [abgerufen am 19. Mai 2023]).
- ↑ Antoine Touron (O.P.): Histoire des hommes illustres de l'Ordre de Saint Dominique... chez Babuty... [et] Quillau, 1745 (google.it [abgerufen am 19. Mai 2023]).
- ↑ Bartholomew. In: Catholic Encyclopedia. (wikisource.org [abgerufen am 19. Mai 2023]).
- ↑ Alberto Casella: Bartolomeo de Podio (da Bologna) e la Scuola teologica dei "Fratres Unitores" in Armenia tra il XIV e il XV secolo. Un caso di interculturazione? In: Divus Thomas. Band 2024, n. 2. Edizioni Studio Domenicano, Bologna 2024, ISBN 978-88-554-5101-7.
Personendaten | |
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NAME | Bartolomeo da Bologna |
ALTERNATIVNAMEN | Barholmaeus Parvus |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Missionar und Geistlicher |
GEBURTSDATUM | 13. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Bologna |
STERBEDATUM | 15. August 1333 |
STERBEORT | Kloster St. Astvatsatsin, heute Aserbaidschan |