Bauhinien

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Bauhinien

Bauhinia divaricata

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Cercidoideae
Gattung: Bauhinien
Wissenschaftlicher Name
Bauhinia
L.

Die Bauhinien (Bauhinia), durch Übertragung aus der englischen Bezeichnung „orchid trees“ auch Orchideenbäume genannt, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Bevor viele Arten ausgegliedert wurden, waren 250 bis 300 Arten enthalten, mit einer pantropischen Verbreitung. Einige Arten werden wegen ihrer schönen, duftenden Blüten, die an Orchideen erinnern, als Zierpflanzen in tropischen und subtropischen Gärten, Parks und Alleen verwendet.

Dornen von Bauhinia-Arten
Illustration von Bauhinia divaricata

Erscheinungsbild und Blätter

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Die immer verholzenden Bauhinia-Arten wachsen als immergrüne oder laubabwerfende Sträucher, Bäume oder Lianen. Einige Arten besitzen Ranken. Bei einigen Arten sind neben der Basis der Blattstiele Dornen vorhanden.

Die wechselständig und spiralig oder zweizeilig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind zweilappig oder einfach, selten sind sie zweiteilig. Der Hauptnerv endet in einem freien, kleinen Punkt und es sind drei bis 15 Seitennerven 1. Ordnung vorhanden; sie sind fiedrig, parallel oder fächerförmig angeordnet. Häufig sind die Blattflächen behaart, aber es sind nur einfache Trichome vorhanden. Die Stomata auf der Blattunterseite sind paracytisch, manchmal sind auch weit verstreute Stomata auf der Blattoberseite vorhanden. Der Blattrand ist glatt. Es können Nebenblätter vorhanden sein, die sehr unterschiedlich ausgebildet sein können.

Blütenstände und Blüten

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Bauhinia-Arten besitzen zwittrige oder/und eingeschlechtige Blüten, dabei kann Monözie, Andromonözie oder Androdiözie vorliegen. Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln, zu einigen bündelig oder zu vielen in einfachen, traubigen, rispigen oder schirmtraubigen Blütenständen zusammen. Die Blütenstände sind seiten- oder endständig; manchmal werden sie direkt am Stamm gebildet (Kauliflorie). Die Trag- und Deckblätter sind meist klein und früh hinfällig oder fehlen, manchmal sind sie auch groß und umhüllen die Blütenknospen.

Blütendiagramme von Bauhinia-Arten

Die meist großen, auffälligen Blüten sind mehr oder weniger deutlich zygomorph und meist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der oft verlängerte Blütenbecher (Hypanthium) ist becher-, glockenförmig oder röhrig, manchmal ist er auch sehr unscheinbar. Die fünf Kelchblätter sind in den Blütenknospen geschlossen oder offen mit fünf kurzen oder linealen Kelchzipfeln; aufgeblüht sind sie spatelförmig oder sie spalten in zwei bis fünf regelmäßige bis unregelmäßige Kelchlappen auf. Die fünf fast gleichen bis stark unterschiedlichen, freien Kronblätter sind kaum bis stark genagelt. Die Farbe der Kronblätter reicht von weiß, gelb-orangefarben, rosafarben bis purpurrot. Es sind zwei, drei, fünf oder zehn fertile Staubblätter vorhanden, die oft deutlich unterschiedlich sind. Die dünnen Staubfäden sind frei oder an nur ihrer Basis verwachsen. Es können Staminodien vorhanden sein. Das einzige Fruchtblatt enthält eine bis viele Samenanlagen. Der kurze bis lange Griffel ist meist gekrümmt. Die unterschiedlich geformten Narben sind klein bis auffällig. Es kann ein Diskus vorhanden sein.

Früchte und Samen

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Die flachen, elliptischen, länglichen, verkehrt-eiförmigen oder linealen, geraden oder gekrümmten Hülsenfrüchte besitzen holzige oder dünne Fruchtklappen; bei Reife öffnen sie sich oder bleiben geschlossen und enthalten wenige bis viele Samen. Die Samen können Endosperm besitzen und die darin enthaltenen zwei Keimblätter (Kotyledonen) sind flach.

Chromosomensätze

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Die Chromosomengrundzahlen betragen x = 12, 13 und 14. Es wurden Chromosomenzahlen von 2n = 24, oder 26, oder 28, oder 42, oder 56 nachgewiesen.

Systematik und botanische Geschichte

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Die Erstveröffentlichung der Gattung Bauhinia erfolgte durch Carl von Linné 1753 in Species Plantarum, Tomus I, S. 374 und 1754 in Genera Plantarum, 5. Auflage, S. 177. Der Gattungsname Bauhinia ehrt die als Botaniker tätigen Brüder Johann Bauhin und Caspar Bauhin, symbolisiert durch das zweiteilige Blatt.[1] Typusart ist Bauhinia divaricata L.

Der Umfang der Gattung Bauhinia und nahestehen Verwandtschaftsgruppen wird im 21. Jahrhundert kontrovers diskutiert. Je nach Autor wird die Gattung Bauhinia in mehrere Untergattungen gliedert oder diese Untergattungen haben teilweise den Rang von eigenständigen Gattungen.[2] In die Gattung Bauhinia s. l.[2] wurden die Arten der ehemaligen Gattungen Barklya F.Muell., Bracteolanthus de Wit, Gigasiphon (Drake) Harms, Lasiobema (Korth.) Miq., Lysiphyllum (Benth.) de Wit, Piliostigma Hochst., Pauletia Cav., Amaria Mutis, Casparia Kunth, Perlebia Spix & Mart., Cansenia Raf., Monoteles Raf., Telestria Raf., Ariaria Marq., Caspariopsis Britton & Rose, Elayuna Raf., Locellaria Welw., Phanera Lour., Schnella Raddi, Lacara Spreng., Caulotretus Rich. ex Schott, Binaria Raf., Cardenasia Rusby und Tournaya Schmitz gestellt.[2] Synonyme für die Gattung Bauhinia s. str. sind 2020[3] nur noch Alvesia Welw., Amaria Mutis ex Caldas, Ariaria Cuervo, Bracteolanthus de Wit, Cansenia Raf., Caspareopsis Britton & Rose, Casparia Kunth, Mandarus Raf., Monoteles Raf., Pauletia Cav., Perlebia Mart.[3]

Die Gattung Bauhinia gehört zur Subtribus Bauhiniinae aus der einzigen Tribus Cercideae der Unterfamilie Cercidoideae innerhalb der Familie der Fabaceae.[4][5][3]

Arten wurden in die Schnella Raddi (enthält etwa 50 Arten) ausgegliedert.[6] Viele Arten der Gattung Bauhinia s. l. wurden in die Gattung Phanera Lour. eingeordnet.[7] Durch Clark et al. 2017 wurden zehn dieser Arten aus der Gattung Phanera in die Gattung Cheniella R.Clark & Mackinder ausgegliedert.[4]

Bauhinia acuminata
Bauhinia bowkeri
Blütenstände von Bauhinia divaricata mit offenen, weißen und verblühten, rötlichen Blüten
Laubblätter und Blüten von Bauhinia forficata
Zweig mit Laubblättern und knospigen und offenen Blüten von Bauhinia galpinii
Bauhinia grandidieri
Zweilappige Laubblätter, Blüten und offene Hülsenfrucht von Bauhinia monandra
Laubblätter und Blüte der Schmetterlings-Bauhinie (Bauhinia purpurea)
Laubblätter und Hülsenfrüchte von Bauhinia racemosa
Blütenstand, Blüte und junge Früchte
Zweig mit Laubblättern und Blüte von Bauhinia tomentosa
Bauhinia ungulata
Habitus und Blüten von Bauhinia variegata
Habitus und Borke von Bauhinia viridescens

Die Gattung Bauhinia s. str. enthält nur noch etwa 200 Arten:[3]

Hybriden:

  • Bauhinia × blakeana Dunn: Kultur-Hybride zwischen Bauhinia purpurea und Bauhinia variegata

Literatur und Quellen

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Commons: Bauhinien (Bauhinia) – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. Bauhinia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  2. a b c Carole Sinou, F. Forest, G. P. Lewis, Anne Bruneau: The genus Bauhinia s.l. (Leguminosae): a phylogeny based on the plastid trnL–trnF region. In: Botany, Volume 87, Issue 10, 2009, S. 947–960. doi:10.1139/B09-065
  3. a b c d Carole Sinou, Warren Cardinal-McTeague, Anne Bruneau: Testing generic limits in Cercidoideae (Leguminosae): Insights from plastid and duplicated nuclear gene sequences. In: Taxon, Volume 69, Issue 1, April 2020, S. 67–86. doi:10.1002/tax.12207
  4. a b Ruth P. Clark, Barbara A. Mackinder, Hannah Banks: Cheniella gen. nov. (Leguminosae: Cercidoideae) from southern China, Indochina and Malesia. In: European Journal of Taxonomy, Volume 360, 2017, S. 1–37. online doi:10.5852/ejt.2017.360.
  5. Bauhinia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 6. Dezember 2021.
  6. Liam Trethowan, Ruth Clark, Barbara Mackinder: A synopsis of the neotropical genus Schnella (Cercideae: Caesalpinioideae: Leguminosae) including 12 new combinations. In: Phytotaxa, Volume 204, Issue 4, April 2015. doi:10.11646/phytotaxa.204.4.1
  7. Barbara A. Mackinder, Ruth P. Clark: A synopsis of the Asian and Australasian genus Phanera Lour. (Cercideae: Caesalpinioideae: Leguminosae) including 19 new combinations. In: Phytotaxa, Volume 166, Issue 1, April 2014. doi:10.11646/phytotaxa.166.1.3