Bauschingereffekt
Der Bauschingereffekt (benannt nach dem im 19. Jahrhundert lebenden Johann Bauschinger) ist die richtungsbestimmte Änderung der Elastizitätsgrenze eines (polykristallinen) Metalls oder Legierung nach einer primären plastischen Verformung. Verformt man ein Metall zuerst in einer Richtung, so dass es plastisch verformt wird, und verformt es anschließend in entgegengesetzter Richtung, so ist die Elastizitätsgrenze in der entgegengesetzten Richtung niedriger. Grund dafür sind rücktreibende Kräfte von aufgestauten Versetzungen (Fehler bzw. Störstellen) im Werkstoff.
Der Bauschingereffekt entspricht einem elastisch-plastischen Modell eines parallelgeschalteten Elements aus Feder (Hookesche Elastizität) und Reibelement (Coulombsche Reibung), sowie einer weiteren Feder, die dazu in Reihe geschaltet ist.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Bauschinger: Über die Veränderung der Elastizitätsgrenze und die Festigkeit des Eisens und Stahls durch Strecken und Quetschen, durch Erwärmen und Abkühlen und durch oftmals wiederholte Beanspruchungen, Mitth. Vol. 13 (1886);
- Hubert Hoff: Beobachtungen über den Bauschinger-Effekt an weichen und mittelharten Stählen; Düsseldorf : Verlag Stahleisen, 1958
- Manfred Dietz: Beitrag zum Wesen und zu den Ursachen des Bauschinger-Effekts; Zwickau : Diss. A, Ingenieurhochschule Zwickau, 1977 (Teil 1: 175 Bl., Teil 2: 41 Bl.). (Link zum Datensatz bei der DNB)