Beata Humberstone

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Beata Julia Regina Humberstone (* 24. Juli 1869 in Enger als Beata Julia Regina Bader; † 6. April 1926) war eine deutsch-kanadische Unternehmerin und Vorsitzende der Humberstone Coal Company in Alberta, Kanada.[1]

Beata Humberstone

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beata Humberstone war die Tochter des Amtmanns von Enger, Reinhold Bader, und dessen Ehefrau Marie Luise Herzhoff.[2] Ihr Großvater, der Fabrikant Heinrich Herzhoff, war Inhaber der Arminius-Eisenhütte in Bielefeld.[3] Im Jahr 1897 wanderte sie nach Kanada aus. Zwei Jahre später heiratete sie in Edmonton den Kaufmann und Stadtrat William Humberstone.[4]

1899 gründeten Beata und William Humberstone die Humberstone Coal Company im Tal des North Saskatchewan River.[5] Das Unternehmen lieferte Kohle an private Haushalte und an gewerbliche Kunden wie die Grand Trunk Pacific Railway. Als sich der Gesundheitszustand ihres Mannes verschlechterte, übernahm Beata Humberstone 1912 die Führung des Unternehmens und wurde Eigentümerin des Bergwerks.[6] Unter ihrer Leitung wurde eine vollständige Restrukturierung der Organisation vorgenommen.[5] Durch den Einsatz neuester Technik konnte die Produktivität erheblich gesteigert werden. Mit mehr als 200 Mitarbeitern und einer Kapazität von bis zu 1.000 Tonnen pro Tag gehörte die Humberstone Coal Company um 1920 zu den leistungsfähigsten Kohlebergwerken in der Region.[7][8] Das Unternehmen unterhielt ab 1918 ein Büro im McLeod Building in Edmonton.

Die Leitung eines Unternehmens dieser Größenordnung durch eine Frau war damals nicht nur im Westen Kanadas sehr ungewöhnlich.[5] Dennoch galt Beata Humberstone als anerkannte Expertin in der Kohlewirtschaft.[7] Sie verstarb 1926 während eines Aufenthalts bei ihrer Familie in Deutschland. Heute erinnert eine Plakette im Rundle Park in Edmonton an das Wirken der Humberstones und an die Bedeutung des Bergwerks für die Entstehung der historischen Ortschaft Beverly.[9]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Arthur M. Hull, Sydney A. Hale (Hrsg.): Coal Men of America a Biographical and Historical Review of the World’s Greatest Industry. Retail Coalman, Chicago 1918, S. 500.
  2. Beata Julia Regina Bader. Online-OFB Enger des Vereins für Computergenealogie. Abgerufen am 25. September 2024.
  3. Reinhard Vogelsang: Geschichte Der Stadt Bielefeld. Winkel, Bielefeld 1988, S. 39.
  4. Lawrence Herzog: Built on Coal. A History of Beverly, Edmonton’s Working Class Town. Beverly Community Development Society, Edmonton 2000, S. 45.
  5. a b c Khalehla Litschel: King Coal. A Social History of Coal Mining in Alberta. FriesenPress, 2018, S. 74–75.
  6. The Humberstones – City of Edmonton Archives. Abgerufen am 25. September 2024.
  7. a b Local Company Heading the Coal Producers of N. Alberta. In: Edmonton Bulletin, 22. März 1918.
  8. The Coal Field Directory. Keystone Consolidated Publishing Company, USA 1922, S. 277.
  9. Beverly wouldn't have existed. Three historical mines remembered. In: Edmonton Journal. 7. September 2018, abgerufen am 25. September 2024.