Liste von Paläontologen

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Die folgende Liste von Paläontologen führt Personen, die eine bedeutende Stellung in der Paläontologie einnehmen, alphabetisch geordnet auf. Ihre Bedeutung liegt unter anderem in ihrer Rolle in der Geschichte der Paläontologie, als Autor von paläontologischen Aufsätzen und Büchern oder ihrer Bekanntheit als Paläontologen.

Name Lebens-
daten
Bedeutung
Louis Agassiz 1807–1873 schweizerisch-amerikanischer Universalgelehrter, bedeutende Arbeiten auf dem Gebiet der Ichthyologie
Roy Chapman Andrews 1884–1960 US-amerikanischer Forscher, Abenteurer und Paläontologe, vor allem wegen seiner Expeditionen in die Wüste Gobi und die Mongolei Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt, die unter anderem den Fund des ersten bekannten fossilen Dinosauriereies erbrachten.
Nikolai Andrussow 1861–1924 russischer Geologe und Paläontologe, umfassende stratigraphisch-paläontologische Forschungen in den Regionen Schwarzes Meer, Nordkaukasus und Kaspisches Meer
Mary Anning 1799–1847 Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der frühen Paläontologie. Sie entdeckte zahlreiche Arten erstmals, unter anderem das erste vollständige Skelett eines Ichthyosaurus.
Giovanni Arduino 1714–1795 Italienischer Geologe, gilt als der Vater der italienischen Geologie, prägte die Begriffe Primär (Paläozoikum und älter), Sekundär (Mesozoikum) und Tertiär. Arduino erkannte die Bedeutung von Fossilien zur Altersbestimmung von Gesteinen.
Andrew Geddes Bain 1797–1864 Britischer Geologe schottischer Abstammung, wird als Vater der Geologie Südafrikas bezeichnet, machte bedeutende Fossilfunde im Karoo-Hauptbecken und schuf die erste geologische Karte Südafrikas.
Robert T. Bakker * 1945 US-amerikanischer Paläontologe und Dinosaurier-Maler. Erforschte die Lebensweise einiger Dinosaurierarten und nahm als erster an, dass Dinosaurier Federn gehabt haben könnten.
Joachim Barrande 1799–1883 französischer Geologe, Paläontologe und Ingenieur. Pionier der Erforschung der Prager Mulde und Fachmann für die Fossilien des Silurs und Ordoviziums.
Günter Bechly * 1963 deutscher Biologe, Paläontologe, Entomologe und Museumskurator in Stuttgart
Johann Friedrich Blumenbach 1752–1840 deutscher Zoologe und Anthropologe, gilt als wesentlicher Begründer der Zoologie und der Anthropologie
Robert Broom 1866–1951 südafrikanischer Arzt und Paläontologe, bekannt durch seine Studien über säugetierähnliche Reptilien (Therapsida) und Entdecker verschiedener Fossilien von Australopithecus africanus (u. a. Mrs. Ples) und Paranthropus robustus
Barnum Brown 1873–1963 ein US-amerikanischer Paläontologe. Er gilt als einer der bekanntesten „Dinosaurierjäger“ des 20. Jahrhunderts. Er fand das erste dokumentierte Fossil des Tyrannosaurus rex und grub im amerikanischen Westen im Auftrag des American Museum of Natural History weitere neue Gattungen (u. a. 1908 Ankylosaurus, 1913 Hypacrosaurus und 1914 Corythosaurus) aus.
Christian Leopold von Buch 1774–1853 deutscher Geologe und Paläontologe, Schöpfer des Begriffs Leitfossil und einer der Begründer der Stratigraphie
William Buckland 1784–1856 Englischer Geologe und Paläontologe, Erstbeschreiber von Megalosaurus
Edward Drinker Cope 1840–1897 ein US-amerikanischer Wissenschaftler, der in vielen zoologischen Gebieten tätig war, so z. B. der Taxonomie ausgestorbener Wirbeltiere und Paläontologie, der Ichthyologie (Fischkunde), Herpetologie und Mammalogie (Säugetierkunde), der Evolutionstheorie und nicht zuletzt der vergleichenden Anatomie. Während der durch seinen einstigen Freund und Kollegen (später aber erbitterten Rivalen) Othniel Charles Marsh ausgelösten Knochenkriege entdeckte Cope zahlreiche neue Dinosaurierarten wie z. B. Monoclonius (1876), Camarasaurus (1877) und Coelophysis (1889).
Georges Cuvier 1769–1832 Französischer Naturforscher, gilt als wissenschaftlicher Begründer der Paläontologie. Eines seiner Hauptarbeitsgebiet waren die Fossilien des Pariser Beckens
Edgar Dacqué 1878–1945 Theosophischer Evolutionstheoretiker, Professor für Paläontologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Leiter der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie
Raymond Dart 1893–1988 Entdecker des „Kindes von Taung“, eines fossilen Vormenschen-Schädels
Charles Darwin 1809–1882 Britischer Naturforscher, auf ihn gehen wesentliche Beiträge zur Evolutionstheorie zurück
George Mercer Dawson 1849–1901 kanadischer Geograph, Geodät und Paläontologe. Erforscher der Geologie Kanadas und Entdecker der ersten Dinosaurier-Fossilien in Kanada
Louis Dollo 1857–1931 französischstämmiger belgischer Paläontologe und Leiter der Ausgrabungen der berühmten Iguanodon-Fauna von Bernissart. Siehe auch Dollosches Gesetz
Dong Zhiming 1937–2024 chinesischer Experte, bekannt als Ausgräber von Dinosaurier-Fossilien in China, speziell Sauropoden wie Shunosaurus (1983) und Datousaurus (1984).
Tilly Edinger 1897–1967 Begründerin der Paläoneurologie, der Erforschung von Abdrücken fossiler Gehirne
Dianne Edwards * 1942 britische Paläobotanikerin mit Forschungsschwerpunkt britische Pflanzenfossilien, im Besonderen der Fossilien des Rhynie Cherts
Gotthelf Fischer von Waldheim 1771–1853 deutscher Zoologe, Anatom, Entomologe, Paläontologe, Geologe und Bibliothekar
Richard Fortey * 1946 britischer Paläontologe, Herausgeber des Treatise on Intervertebrate Paleontology über Trilobiten, befasst sich insbesondere mit Graptolithen und Trilobiten des Ordoviziums
Eberhard Fraas 1862–1915 deutscher Paläontologe, der unter anderem Dinosaurier wie Procompsognathus (1913) beschrieb.
Oscar Fraas 1824–1897
Jens Lorenz Franzen 1937–2018
Hanns Bruno Geinitz 1814–1900 deutscher Paläontologe und Geologe, zahlreiche wissenschaftliche Erstbeschreibungen von Fossilien
August Goldfuß 1782–1848 deutscher Paläontologe und Zoologe, gilt als Begründer der wissenschaftlichen Paläokunst. Begründer des gleichnamigen Goldfuß-Museums in Bonn.
Stephen Jay Gould 1941–2002
Ernst Haeckel 1834–1919
Bernhard Hauff 1866–1950 bedeutender deutscher Paläontologe und Präparator aus Holzmaden/Teck. Gründer des Urweltmuseum Hauff
Oswald Heer 1809–1883
Edward B. Hitchcock 1793–1864
Arthur Holmes 1890–1965
Jack Horner * 1946
Friedrich von Huene 1875–1969 ein deutscher Wirbeltierpaläontologe, der im frühen 20. Jahrhundert der führende Experte für fossile Reptilien in Europa war und zu dieser Zeit mehr Arten von Dinosauriern beschrieb als jeder andere Europäer. Er veröffentlichte die Beschreibung von Dinosaurierarten wie Saltopus (1910), Proceratosaurus (1926), Antarctosaurus (1929) oder Indosuchus (1933). Von Huene prägte einige wichtige höhere Taxa wie die Infraordnung Prosauropoda (1920) und die Unterordnung Sauropodomorpha (1932).
James Hutton 1726–1797 schottischer Naturforscher, frühe sedimentologische Forschungen, Begründer der Geochronologie
Thomas Henry Huxley 1825–1895 ein britischer Biologe, Bildungsorganisator und Hauptvertreter des Agnostizismus, dessen Begriff er prägte und durchsetzte. Als einflussreicher Unterstützer des Empirismus David Humes und der Evolutionstheorie Charles Darwins (was zu seinem Beinamen Darwin’s Bulldog führte) hatte er zusätzlich zu seinen eigenen umfangreichen Forschungen, Lehrbüchern und Essays sehr großen Einfluss auf die Entwicklung der Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert.
Otto Jaekel 1863–1929
Werner Janensch 1878–1969 Werner Janensch war einer der herausragenden deutschen Wirbeltierpaläontologen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und, neben Friedrich von Huene, der wohl bedeutendste deutsche Dinosaurierspezialist. Er benannte unter anderem die Dinosaurierarten Brachiosaurus brancai (1914; heute Giraffatitan), Dicraeosaurus (1914) und Elaphrosaurus (1920).
Donald Johanson * 1943
Johann Jakob Kaup 1803–1873
Arthur Lakes 1844–1917
Jean-Baptiste de Lamarck 1744–1829
Louis Leakey 1903–1972
Joseph Leidy 1823–1891
Richard Swann Lull 1867–1957
Charles Lyell 1797–1875
Gideon Mantell 1790–1852 englischer Arzt, Geologe und Paläontologe, dem zugeschrieben wird, als erster Fossilien als von Dinosauriern stammend erkannt zu haben.
Othniel Charles Marsh 1831–1899 einer der überragenden Paläontologen des 19. Jahrhunderts und Pionier der Dinosaurierforschung. Er entdeckte, beschrieb und benannte zahlreiche Fossilien besonders aus dem Westen der Vereinigten Staaten, darunter Allosaurus, Apatosaurus, Stegosaurus (alle 1877), Diplodocus (1878), Ceratosaurus (1884) und Triceratops (1889). Marsh löste, wenn auch unbeabsichtigt, die als „Bone-Wars“ bekannt gewordenen Fehde mit Edward Drinker Cope aus. Bei der Rekonstruktion des von Cope im Jahre 1868 entdeckten Plesiosauriers Elasmosaurus unterlief diesem ein Fehler: er setzte den Schädel an das Schwanzende des Tieres.
Erlend Martini * 1932
Hermann von Meyer 1801–1869
Stanley Miller 1930–2007
Anna Missuna 1868–1922
Johann August Edmund Mojsisovics von Mojsvár 1839–1907 österreichischer Paläontologe, Arbeiten in den Ostalpen, Mittelmeerraum und Ungarn, Beschreibung triassischer Versteinerungen
Simon Conway Morris * 1951
Arno Hermann Müller 1916–2004
Roderick Murchison 1792–1871 schottischer Geologe und Paläontologe, grundlegende Arbeiten zur Stratigraphie des Paläozoikums
Melchior Neumayr 1845–1890 österreichischer Paläontologe, schuf und leitete in Wien das erste paläontologische Institut weltweit, legte eine große paläontologische Sammlung an
Franz von Nopcsa 1877–1933 österreichischer Paläontologe, erforschte Dinosaurierfunde in Siebenbürgen, Verdienste um die geologische Erkundung Albaniens
Alexander Oparin 1894–1980 sowjetischer Biochemiker, Forschungen zur Entstehung des Lebens auf der Erde
Albert Oppel 1831–1865
Alcide Dessalines d’Orbigny 1802–1857
Henry Fairfield Osborn 1857–1935 US-amerikanischer Geologe, Paläontologe und Eugeniker. Osborn beschrieb und benannte einige der bekanntesten Dinosaurier, unter anderem Ornitholestes (1903), Tyrannosaurus rex (1905), Pentaceratops (1923) und Velociraptor (1924). Er war bis zu seinem Tod einer der weltweit einflussreichsten Anthropologen und Paläoanthropologen.
John Ostrom 1928–2005 US-amerikanischer Paläontologe, der zu den bedeutendsten Wirbeltierpaläontologen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt und insbesondere die Dinosaurier-Forschung ganz entscheidend geprägt hat. Zu seinen größten Leistungen gehören die Theorie der Warmblütigkeit der Dinosaurier und die Wiederbelebung der Theorie, dass die Vögel von diesen abstammen. Dazu trug auch seine Entdeckung der Dinosauriergattung Deinonychus bei, die er 1969 benannte.
Richard Owen 1804–1892 ein britischer Zoologe, vergleichender Anatom und Paläontologe, der 1842 den Dinosauriern ihren Namen gab.
Christian Heinrich Pander 1794–1865 deutschbaltischer Mediziner, erkannte die Bedeutung von Conodonten für die Stratigraphie
Elizabeth Philpot 1780–1857 britische Paläontologin und Sammlerin
Henry Potonié 1857–1913 deutscher Paläobotaniker, Studien zum Ursprung von Stein- und Braunkohle, Verfasser eines Lehrbuchs der Paläobotanik
Friedrich August Quenstedt 1809–1889 deutscher Paläontologe, Geologe und Kristallograph, Quenstedtsche Gliederung der Feinschichten des Jura und Standardwerk zu diesem Abschnitt
Friedrich Rolle 1827–1887
Alfred Romer 1894–1973
Karl Rouillier 1814–1858 russischer Paläontologe und Geologe, Forschungen zur Biostratigraphie in der Russischen Tafel, Verdienste um die Popularisierung von Erdgeschichte in der Bevölkerung Russlands
Martin Sander * 1960 deutscher Wirbeltier-Paläontologe und Paläobiologe, der sich mit Dinosauriern und Meeressauriern befasst. Sein spezielles Forschungsthema ist die Evolution von Gigantismus.
Gaston de Saporta 1823–1895
Otto Heinrich Schindewolf 1896–1971
Ernst Friedrich von Schlotheim 1764–1832 deutscher Geologe und Paläontologe, Begründer der wissenschaftlichen Paläobotanik, Grundlagen der Leitfossilkunde
Harry Govier Seeley 1839–1909
Adolf Seilacher 1925–2014
Paul Sereno * 1957 ein US-amerikanischer Paläontologe, der die wissenschaftliche Erstbeschreibung einer Reihe von Dinosauriern und anderen ausgestorbenen Wirbeltieren veröffentlichte. Mit der Aufstellung höherer Taxa gab er zugleich bedeutende Impulse zum modernen Verständnis der Verwandtschaftsbeziehungen dieser Tiere.
George Gaylord Simpson 1902–1985
William Smith 1769–1839
Nicolaus Steno 1638–1686
Charles M. Sternberg 1885–1981 Sohn von Charles Hazelius Sternberg (1850–1943), der für Edward Drinker Cope arbeitete und von 1912 bis 1917 in Alberta Dinosaurier für den Geological Survey of Canada ausgrub, insbesondere in der Drumheller-Region. Sternberg ging mit seinem Vater und seinen beiden Brüdern George F. Sternberg (1883–1969) und Levi Sternberg (1894–1976), die ebenfalls Dinosaurier-Ausgrabungen machten, im Jahr 1912 nach Kanada. Sie waren an der Gründung des Calgary Zoo beteiligt. Charles M. Sternberg wurde 1919 als Nachfolger von Lawrence M. Lambe Leiter der Paläontologie beim Geological Survey of Canada.
Kaspar Maria von Sternberg 1761–1838 österreichischer Universalgelehrter, Mitbegründer der modernen Paläobotanik, Initiator des Vaterländischen Museums des Königreichs Böhmen in Prag
Ernst Freiherr Stromer von Reichenbach 1871–1952 deutscher Paläontologe und einer der bedeutendsten Dinosaurier-Forscher. Er entdeckte und beschrieb u. a. Spinosaurus (1915), Carcharodontosaurus (1931) und Aegyptosaurus (1932).
Eduard Suess 1831–1914 österreichischer Paläontologe und Geologe, beschrieb und prägte die Begriffe Tethys-Ozean und Gondwana
Heinz Tobien 1911–1993
Charles Walcott 1850–1927
Johannes Weigelt 1890–1948
Peter Wellnhofer * 1936
Jost Wiedmann 1936–1993
Harry Blackmore Whittington 1916–2010
John Woodward 1668–1728
Zhou Zhonghe * 1965 chinesischer Paläontologe. Er ist einer der Erstbeschreiber der fossilen Reste des urtümlichen Vogels Confuciusornis.
Karl Alfred von Zittel 1839–1904 deutscher Geologe und Paläontologe