Behrooz Karamizade

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Behrooz Karamizade, Frankfurter Buchmesse (2023)

Behrooz Karamizade (geboren 1978 in Ahvaz) ist ein deutsch-iranischer Filmregisseur, Kameramann, Drehbuchautor und Filmeditor.

Behrooz Karamizade emigrierte mit seiner Familie 1984 aus dem Iran zunächst in die Sowjetunion und dann 1985 nach Deutschland, wo er die Schule besuchte.[1] Er war von März 1999 bis November 2001 in Köln als Assistent des Fotografen Gerhard Kley tätig und 2002 Kameraassistent bei verschiedenen Werbefilm- und TV-Produktionen.[2] Es schloss sich ein Philosophie-Studium in Köln an und einige Auslandsaufenthalte in Iran und China. Ab 2007 studierte er an der Kunsthochschule Kassel das Fach Visuelle Kommunikation mit einem Schwerpunkt im Bereich Film und Fernsehen.

Noch während des Studiums entstand 2008 sein erster Dokumentarfilm Kindsein im Iran, der im Hessischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Er schloss das Studium mit einem Master im Jahr 2013 ab. Sein Abschlussfilm, der Kurzfilm Bahar im Wunderland, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2014 den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis,[3] und wurde auf mehr als 150 Festivals weltweit eingeladen. Von 2015 bis 2018 promovierte Karamizade an der Kunsthochschule Kassel und unterrichtete dort als Dozent.

Für sein Langfilmdebüt, Leere Netze, das 2023 seine Premiere hatte, erhielt er im Jahr 2021 den Deutschen Drehbuchpreis.[4] Der Film wurde unter anderem beim Filmfestival in Karlovy Vary mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet[5] und beim Münchner Filmfest mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino als Beste Produktion. Der Kinostart war im Januar 2024, daneben wurde der Film in der ARD ausgestrahlt.

Neben eigenen Filmen arbeitet Behrooz Karamizade auch als Kameramann und Filmeditor für andere Produktionen, darunter etwa bei See der Freude (2019) von Aliaksei Paluyan. Karamizade wurde für diesen Film für die beste Kameraführung beim Flathead Lake International Cinemafest 2021 ausgezeichnet.[6]

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2007: Murche (Kurzfilm)
  • 2008: Kindsein im Iran (Dokumentarfilm)
  • 2009: Packing (Kurzfilm)
  • 2011: Salam Aleikum Allemagne (Dokumentarfilm)
  • 2013: Bahar im Wunderland (Kurzfilm)
  • 2023: Leere Netze
  • 2015: Ticket from the Past (Kurzfilm), Regie: Miriam Steen
  • 2016: Alles in Butter (Kurzfilm), Regie: Rike Holtz
  • 2021: Courage (Dokumentarfilm), Regie: Aliaksei Paluyan
  • 2019: See der Freude (Kurzfilm)

Preise (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahar im Wunderland

See der Freude

  • 2021: Beste Kamera beim Flathead Lake International Cinemafest

Leere Netze

Commons: Behrooz Karamizade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Peter Gutting: Behrooz Karamizade im Interview. In: film-rezensionen.de. Oliver Armknecht, 18. Januar 2024, abgerufen am 8. Januar 2025.
  2. Behrooz Karamizade. In: filmportal.de. Abgerufen am 7. Januar 2025.
  3. Annika Zeitler: Menschenrechts-Filmpreis verliehen. In: dw.com – Deutsche Welle. 6. Dezember 2014, abgerufen am 8. Januar 2025.
  4. Deutscher Drehbuchpreis 2021 verliehen. In: filmportal.de. 15. Juni 2021, abgerufen am 8. Januar 2025.
  5. Deutsche Produktionen gewinnen in Karlovy Vary 2023. In: filmportal.de. 10. Juli 2023, abgerufen am 8. Januar 2025.
  6. 2021 Awards. In: flicpolson.com. 1. Februar 2021, abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  7. Lichter Filmpreise 2014. In: 2017.lichter-filmfest.de. Abgerufen am 8. Januar 2025.
  8. hai: "Vamos a la Playa" gewinnt beim Hessischen Film- und Kinopreis. In: blickpunktfilm.de. 23. Oktober 2023, abgerufen am 8. Januar 2025.
  9. Ryan Lattanzio,Anne Thompson: SFFILM Festival Names 2024 Award Winners as San Francisco Makes Bid for Sundance. In: IndieWire. 30. April 2024, abgerufen am 8. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).