Belebtheitshierarchie

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Die Belebtheitshierarchie (nach Silverstein 1976; auch die engl. Bezeichnung animacy hierarchy wird im deutschsprachigen Raum mitunter verwendet) ist eine der Hierarchien in der Sprachtypologie, mit deren Hilfe sich einzelsprachliche grammatische Phänomene systematisch beschreiben lassen:

allgemeine Nomen
Pronomina
der 1. Person
Pronomina
der 2. Person
Demonstrativa
und Pronomina
der 3. Person
Eigennamen menschlich belebt unbelebt

Diese Hierarchie kommt z. B. bei dem grammatischen Phänomen der gespaltenen Ergativität zum Tragen, kann aber neben der Definitheit – je nach Sprache – auch für die differenzielle Objektmarkierung (DOM) relevant sein. Auch bei der Pragmatik des Dual (Grammatik) spielt die Hierarchie der Belebtheit und Deiktizität (1>2>3) eine gewichtige Rolle.

Je nach Sprache wechselt ab einem bestimmten Punkt in der Hierarchie eine bestimmte Kasus-Markierung mit einer anderen bzw. mit einer Null-Markierung. Je weiter links ein Nomen einzuordnen ist, desto „belebter“ ist der Referent des Nomens und umso höher ist sein Rang in der Hierarchie.

  • Bernard Comrie: Language Universals and Linguistic Typology, 2nd Ed., The University of Chicago Press, Chicago 1989, ISBN 0-226-11433-3, Kap. 9: Animacy, S. 185–200.
  • Michael Silverstein: Hierarchy of features and ergativity. In: Robert M. W. Dixon (Hrsg.): Grammatical categories in Australian languages. Australian Institute of Aboriginal Studies, Canberra 1976, S. 112–171.