Ben A. Finkelstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ben A. Finkelstein (* 28. Mai 1910 in Liepāja[1]; † 3. Januar 1975 in Cleveland, Ohio[2]) war ein schweizerisch-US-amerikanischer Psychiater.

Ben Ami Finkelstein promovierte 1935 an der Universität Zürich mit einer Arbeit über die Weissfleckenkrankheit. Während des Zweiten Weltkriegs war er eine Zeitlang in einem Arbeitslager interniert.[3] Danach arbeitete er in der psychiatrischen Anstalt Tarpeh, wo er den „Einfluss der Einwanderung auf den Charakter einer zum Wahnsinn neigenden Person“ anhand einer Shoah-Überlebenden aus Litauen erforschte; 1952 veröffentlichte er Resultate, die 2012 von Rakefet Zalashik für ideologische Auslassungen kritisiert wurden.[4]

Finkelstein arbeitete u. a. am Eastern State Hospital in Lexington (Kentucky)[5] und am Lima State Hospital in Lima (Ohio).[6] In den 1970er Jahren wirkte Finkelstein an der Rosegg (Solothurn).[7]

1957 veröffentlichte Finkelstein im Amsterdamer Verlag F. Van Rossen das Buch Psychologische Skizzen; danach veröffentlichte er zahlreiche Artikel in US-amerikanischen Fachzeitschriften, u. a. im Journal of the American Medical Association[8] (1971 einen über den Selbstmord von Vincent van Gogh).[9]

Finkelstein beschäftigt sich u. a. mit der Psychologie des Verbrechens.

An einem von Mieczyslaw Minkowski organisierten Vortragsabend berichtete Finkelstein im Rahmen der Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie über die „Psychologie von isolierten Gruppen“.[10]

Finkelstein korrespondierte u. a. mit Albert Einstein[11] und Hans Martin Sutermeister.[12]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Biographical Directory of the American Psychiatric Association. R. R. Bowker Company, 1968, S. 211. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Eintrag im Ohio Death Index
  3. Jacques Picard: Die Schweiz und die Juden 1933–1945: Schweizerischer Antisemitismus, jüdische Abwehr und internationale Migrations- und Flüchtlingspolitik. Chronos, 1994, S. 496. ISBN 3-905311-22-4
  4. Rakefet Zalashik: Das unselige Erbe: Die Geschichte der Psychiatrie in Palästina und Israel. Campus Verlag, 2012S. 161–163.
  5. Ben A. Finkelstein: Dysmorphophobia. In: Diseases of the nervous system. 24, S. 365–370 (1963)
  6. Ben A. Finkelstein: Offenses with no apparent motive. In: Diseases of the nervous system. 29, 310–314 (1968)
  7. Zürcher medizingeschichtliche Abhandlungen, Nr. 227–234, 1991, S. 61.
  8. Siehe Google Scholar und PubMed
  9. Ben A. Finkelstein: Van Gogh's Suicide. In: JAMA: The Journal of the American Medical Association. 218, 1971, S. 1832, doi:10.1001/jama.1971.03190250058036.
  10. Zürcher medizingeschichtliche Abhandlungen, Nr. 227–234, 1991, S. 36.
  11. Drei Briefe (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) in den Einstein Archives Online.
  12. Mäppchen in der Burgerbibliothek Bern