Benjamin Kedar-Kopfstein
Benjamin Kedar-Kopfstein (geboren als Benjamin Kopfstein am 1. August 1923 in Seesen, Provinz Hannover; gestorben 2013) war ein deutschisraelischer Philologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Benjamin Kopfstein war der jüngste Sohn des Richters Felix Kopfstein und der Gertrud Eckert. Er hatte zwei Schwestern. Sein Vater wurde nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 aus dem Justizdienst entfernt, und seine Mutter musste als Schreibkraft die Familie ernähren. Kopfstein wuchs in Braunschweig auf und besuchte nach dem Umzug der Familie nach Berlin die Jüdische Oberschule. 1939 kam er mit einer Schwester mit einem Kindertransport in die Niederlande. Von dort gelang ihm mit der Kinder- und Jugend-Alija die Emigration nach Palästina. Seinem Vater glückte 1940 ebenfalls die Ausreise, er kam aber bei dem Anschlag auf das Schiff Patria auf der Reede von Haifa um. Seine Mutter blieb mit der körperbehinderten ältesten Tochter in Deutschland.
Kedar schloss sich zunächst einem Kibbuz an, wo er die aus Breslau stammende Bibliothekarin Margita Heymann (Miriam Kedar)[1] kennenlernte; sie haben zwei Kinder. Sie verließen den Kibbuz, und er wurde Polizist bei der Jewish Settlement Police in Naharija und machte nebenher das Abitur. Er studierte Philologie und arbeitete als Lehrer und nach weiterem Studium wurde er an der Hebräischen Universität Jerusalem promoviert. Er wurde Hochschullehrer für Biblische Philologie an der Universität Haifa und dort Direktor des Bibelkundigen Seminars. Im Jahr 1984 leitete er kommissarisch die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg.[2]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Vulgate as a translation: some semantic and syntactical aspects of Jerome's version of the Hebrew Bible. 1968. Dissertation Hebräische Universität (englisch)
- Biblische Semantik: Eine Einführung. Mainz, Kohlhammer, 1981
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Benjamin Kedar, in: Anne Betten; Miryam Du-nour (Hrsg.): Wir sind die Letzten. Fragt uns aus : Gespräche mit den Emigranten der dreissiger Jahre in Israel. Mitarbeit Kristine Hecker, Esriel Hildesheimer. Gerlingen : Bleicher, 1996, S. 445
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Familie Kopfstein, bei Stolpersteine für Braunschweig
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Miriam Kedar, in: Anne Betten; Miryam Du-nour (Hrsg.): Wir sind die Letzten. Fragt uns aus : Gespräche mit den Emigranten der dreissiger Jahre in Israel. Mitarbeit Kristine Hecker, Esriel Hildesheimer. Gerlingen : Bleicher, 1996, S. 445
- ↑ Die Rektoren der HfJS, bei HfJS
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kedar-Kopfstein, Benjamin |
ALTERNATIVNAMEN | Kedar, Benjamin; Kopfstein, Benjamin |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Philologe |
GEBURTSDATUM | 1. August 1923 |
GEBURTSORT | Seesen |
STERBEDATUM | 2013 |
- Hebraist
- Bibelwissenschaftler
- Hochschullehrer (Universität Haifa)
- Hochschullehrer (HfJS Heidelberg)
- Person, für die in Braunschweig ein Stolperstein verlegt wurde
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Deutscher Emigrant in Palästina
- Deutscher
- Israeli
- Geboren 1923
- Gestorben 2013
- Mann