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Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V. (GfW) | |
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Zweck: | Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Sicherheits- und Verteidigungspolitik, politische Bildung |
Vorsitz: | Ulrike Merten-Hamann |
Gründungsdatum: | 5. Januar 1952, München |
Mitgliederzahl: | 7.345 (2008) |
Sitz: | Wenzelgasse 42 53111 Bonn |
Website: | www.gfw-ev.de |
Die Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V. (GfW), am 5. Januar 1952 als Gesellschaft für Wehrkunde gegründet, ist ein eingetragener Verein. Sitz des Vereins ist Bonn.[1] Die Gesellschaft hat derzeit rund 7.300 Mitglieder.
Die GfW ist mit Rüstungsfirmen vernetzt und wird von der Bundesregierung gefördert.[2]
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die GfW hat es sich zur Aufgabe gemacht, Öffentlichkeitsarbeit zu Fragen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu betreiben. Die Umsetzung dieser Ziele erfolgt vornehmlich durch öffentliche Informationsveranstaltungen. Träger dieser Veranstaltungen sind vor allem die Sektionen.
Vorstand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V. stehen vor[3]:
- Bundesvorstand mit 11 Mitgliedern als zentrales Organ für die Leitung und Vertretung der Gesellschaft sowie für die Geschäfts- und Haushaltsführung
- Geschäftsführer Jürgen Rann
- Präsidentin Ulrike Merten-Hamann, ehemalige Vorsitzende des Verteidigungsausschusses
- Vizepräsident Reinhard Brandl
- Vizepräsident Bernhard Brinkmann (SPD), Mitglied im Haushaltsausschuss
- Vizepräsident Richard Bulheller, Landesvorsitzender IV - Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
- Vizepräsident Jörg-Peter Köpke
- Vizepräsident Kersten Lahl
- Vizepräsident Heinz Neubauer, Sektionsleiter Selbständige Sektion Berlin
- Ehrenpräsident Thomas Kossendey (CDU), Parlamentarischer. Staatssekretär beim Bundesministerium für Verteidigung
- Ehrenpräsidentin Claire Marienfeld-Czesla, ehemalige Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages
- Ehrenpräsident Klaus-Dieter Uelhoff
- Medienbeauftragter des Vorstandes Peter E. Uhde
Landesvorsitzende nach Sektionen
- I Wolfgang Ludwig
- II Werner Hinrichs
- III Joachim Kocherscheidt
- IV Richard Bulheller
- V Wolfgang Kopp, seit April 2007 baden-württembergischer Landesvorsitzender
- VI Hans-Georg Schmidt
- VII Jürgen Höche
Kuratorium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Dietrich (Präsident des Förderkreises Deutsches Heer),
- Bernhard Gertz (Vizepräsident der Europäischen Vereinigung der Militärverbände EUROMIL),
- Hans-Peter von Kirchbach, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr
- Walter Kolbow, ehem. Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung,
- Hans Koschnick (SPD), ehemaliger Bürgermeister von Bremen, ehemaliger EU-Administrator für Mostar in Bosnien-Herzegowina
- Klaus Reinhardt, General a. D.
- Christian Schmidt (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung
- Peter Tamm, Verleger (Axel-Springer-Verlag)
- Peter Zumkley (SPD), ehemaliger Hamburger Senator
- Armin Steinkamm, em. Professor für Öffentliches Recht und Völkerrecht
- Klaus Olshausen, Präsident der Clausewitz-Gesellschaft
- Werner Dornisch, Industriemanager und Rüstungslobbyist
- Ulrich Kirsch, Vorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes
- Kersten Lahl, Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik
Weitere Personen im Kontext der GfW
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hartmut Bagger, ehemaliger Präsident der GfW
- Gerhard Baumann
- Jürgen Bennecke, 1978 bis 1983 Präsident der GfW
- Gerhard Ludwig Binz, langjähriger Mitarbeiter der Zeitschrift Wehrkunde, des Organs der GfW
- Dermot Bradley, irischer Militärhistoriker und langjährig Funktionsträger der GfW
- Detlef Buch
- Gerhard Engel, April 1958 bis 9. Dezember 1976 Landesbeauftragter der GfW in Nordrhein-Westfalen
- Hermann Emil Flörke
- Vollrath von Hellermann, 1952 bis 1956 erster Vorsitzender der GfW in München
- Heinrich Detloff von Kalben, gehörte 1952 zu den Mitbegründern der GfW
- Smilo von Lüttwitz, ab 1963 Vorsitzender der GfW
- Max Mikorey
- Siegfried Müller
- Georg-Hans Reinhardt, 1954 Vorsitzender der GfW
- Martin Rink
- Hans-Rüdiger Roeske, ehem. Vizepräsident und Landesvorsitzender VI - Bayern [4] [5]
- Friedrich Ruge, 1964 bis 1965 Präsident der GfW
- Karl-Christian Trentzsch
Historische und politische Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gesellschaft für Wehrkunde war 1952 industriefinanziert gegründet worden. Auch das Amt Blank finanzierte zu großen Teilen die GfW. Im Vorstand saßen Hitlergegner wie Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin aber auch der SS-General Felix Steiner.[6] Die Wiederbewaffnung Westdeutschlands war zu dieser Zeit ein sehr kontroverses Thema.
Gegen die pazifistische Ohne mich-Bewegung jener Zeit gründete sich die GfW als eine Interessenvereinigung zur Unterstützung der Westintegration.
„In der Annahme, dass Deutschland in absehbarer Zeit aufgefordert werden würde, einen eigenen militärischen Beitrag zu leisten, wollten die Gründerväter der GfW aktiv daran mitwirken, Fehlentwicklungen der Vergangenheit zu vermeiden und die Neugestaltung der Streitkräfte den Erfordernissen des neuen demokratischen Systems in Deutschland anzupassen“
Ein Jahr nach der Gründung hatte die Gesellschaft neben ihrem in München arbeitenden Vorstand bereits 70 Sektionen im ganzen Bundesgebiet und neben den Anfängen einer Monatszeitschrift zehn wehrpolitische Broschüren in einer Gesamtauflage von 200.000 Stück verbreitet. Daraufhin schloss sie Anfang 1953 einen Vertrag mit dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, der die Finanzierung auf eine feste Grundlage stellte. Der Vertrag wurde seitdem bis heute von Jahr zu Jahr erneuert.
Vorstand und Bundesversammlung der GfW reagierten im April 1990 auf die neue Lage nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende des Ost-West-Konflikts. Der Begriff „Wehrkunde“, der durch die vormilitärische Ausbildung in DDR-Schulen negativ belastet war, wurde durch „Wehr- und Sicherheitspolitik“ ersetzt. In die Satzung wurde im Artikel 2 zusätzlich das Ziel: „Die Einheit Deutschlands zu fördern und zu festigen“ aufgenommen.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die GfW vor die Aufgabe gestellt, ihren Wirkungskreis auch in die neuen Bundesländer und nach Ost-Berlin auszudehnen. In der Sektion Berlin gelang dies gut. Darüber hinaus hat sich die GfW in allen Hauptstädten der neuen Bundesländer fest etabliert. Mit dem Ausbau der Sektionen und dem zunehmenden sicherheitspolitischen Informationsangebot wuchs auch dort die Zahl der Mitglieder, Freunde und Förderer der GfW stetig.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seitens des Bremer Friedensforum wird die GfW als Lobbyverband der deutschen Rüstungsindustrie bezeichnet[7].
1999 gab es einen politischen Eklat, als einzelne Gruppen in der GfW rechtsradikale Referenten aus Steuergeldern finanzierten.[8] Weitere Verbindungen gab es 2007 beim „Klingenthal-Treffen“ (Schloss Klingenthal), einem Kooperationstreffen zwischen GfW und der französischen Organisation CiDAN (Civisme Défense Armée Nation) mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für eine EU-Armee. Der Tagungsort gehört einer Stiftung, die bis heute wegen der Tätigkeit ihres Stifters Alfred Toepfer während der NS-Zeit kritisiert wird.[9]
Lobbycontrol kritisierte 2009 in der Studie Nebentätigkeiten der Bundestagsabgeordneten: Transparenz ungenügend, dass mehrere Bundestagsabgeordnete ihre Nebentätigkeit für die GfW nicht offengelegt hätten[10].
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Atlantik Brücke e.V.
- Atlantische Initiative e.V.
- Deutsche Atlantische Gesellschaft
- Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage der GfW-Bundesgeschäftsstelle
- Darstellung auf www.bund.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintragung beim Amtsgericht Bonn VR 5684.
- ↑ Geld für Rüstungslobby. In: Der Spiegel vom 13. Februar 2010; Sparmaßnahmen FDP schützt Bundespresseamt vor unliebsamen Reformen. In: Der Spiegel vom 12. Februar 2010
- ↑ http://www.gfw-ev.de/informationen/vorstand.htm
- ↑ http://www.gfw-ev.de/gfw-bundesweit/neuigkeiten/arst_2012.htm
- ↑ http://www.gfw-ev.de/gfw-bundesweit/neuigkeiten/sipo_nuernberg.htm
- ↑ Bert-Oliver Manig: Die Politik der Ehre. Die Rehabilitierung der Berufssoldaten in der frühen Bundesrepublik. Wallstein Verlag, 2004. S. 525; Originalquelle ist ein „Memorandum über die Struktur der Soldatenbünde und wehrpolitischen Schriften“ vom 18. Juli 1952
- ↑ http://www.bremerfriedensforum.de/bilddat/Broschuere_146-157_Drewes.pdf
- ↑ Braune Kameraden auf daserste.ndr.de.
- ↑ Kriegsbereitschaft. In: German Foreign Policy, 4. Dezember 2007.
- ↑ https://www.lobbycontrol.de/download/nebentaetigkeiten-studie2009.pdf